Deutschlands Nina Engel in Aktion gegen Sloweniens Ana Abina und Natasa Ljepoja

Handball-EM DHB-Frauen feiern Kantersieg zum Abschluss der EM

Stand: 11.12.2024 17:10 Uhr

Kantersieg zum Abschied: Deutschlands Handballerinnen haben einen versöhnlichen EM-Abschluss hingelegt. Die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch feierte gegen Slowenien einen nie gefährdeten 35:16 (17:11)-Erfolg und beendete das Turnier dank des vierten Siegs im siebten Spiel auf dem siebten Platz.

Torhüterin Katharina Filter ragte heraus, kassierte nach der Pause nur noch fünf Gegentreffer. Vor 1.836 Zuschauern in der Wiener Stadthalle zeigte das deutsche Team von Bundestrainer Gaugisch gegen den WM-Elften eine beherzte Vorstellung. Die Basis für den ungefährdeten Erfolg bildete eine stabile Deckung, zudem produzierten die DHB-Frauen vorne kaum Fehlwürfe. Als beste deutsche Werferinnen glänzten Spielmacherin Annika Lott (6 Tore) und Turnierdebütantin Nina Engel (5).

"Kathi hat es hinten super gemacht", schwärmte Linkshänderin Nina Engel. Mareike Thomaier fand, dass das deutsche Team "sehr zufrieden mit dem Sieg" sein und "das Turnier mit einem ordentlichen Gefühl verlassen" könne. "Wir haben leider nicht die Leistungen abrufen können, um auch die großen Teams zu schlagen", ergänzte die Ludwigsburgerin mit Blick auf die gesamte Europameisterschaft.

Filter mit überragender Paradequote

Spielerin des Spiels war am Mittwoch aber Filter, die mit etlichen Paraden und einer Quote von zeitweise mehr als 50 Prozent über sich hinauswuchs. Filter hielt im zweiten Durchgang unter anderem drei Siebenmeter.  

Ein Jahr vor der Heim-WM zeigte Deutschland, das bereits vor dem letzten Hauptrundenspieltag keine Chance mehr auf die erste EM-Medaille seit 30 Jahren hatte, unterm Strich aber ein wechselhaftes Turnier. Den Siegen gegen Ukraine, Schweiz, Island und Slowenien stehen Niederlagen gegen die drei Top-Nationen Niederlande, Dänemark und Norwegen gegenüber. Am Ende reichte das für genau die gleiche Platzierung wie bei den Europameisterschaften 2020 und 2022.

"Best of the rest"

"Es ist wichtig, dass wir gegen Slowenien gewinnen", hatte Gaugisch vor der Partie betont. Hinter den Top-Mannschaften wolle man "best of the rest" sein, betonte Gaugisch, "das versuchen wir". Den Worten ihres Trainers ließen die DHB-Frauen Taten folgen. Bissig in der Abwehr, konzentriert im Angriff: Mit einer starken Anfangsphase überrumpelte das deutsche Team die junge slowenische Mannschaft.

Als Engel nach sechseinhalb Minuten mit ihrem dritten Treffer zum 6:1 einnetzte, griff Slowenien früh zum Team-Timeout. Doch auch in der Folge blieb Deutschland am Drücker und leistete sich im Gegensatz zu vorherigen Partien keine kollektive Schwächephase. Weil die Defensive weiterhin beherzt zupackte und Torhüterin Filter einige Bälle aus den Ecken kratzte, blieb die DHB-Führung zu jeder Zeit komfortabel. Kurz vor dem Pausenpfiff schraubte Engel das Ergebnis auf 17:11 - es war die erste Sechs-Tore-Führung.

Partie war früh entschieden

Im zweiten Abschnitt drückte die deutsche Mannschaft weiter aufs Tempo. Während Filter nun einen Ball nach dem anderen parierte, wuchs vorne das Selbstvertrauen mit jedem Torerfolg. Spätestens als Viola Leuchter zum 25:13 (43. Minute) traf, war die Partie entschieden.