Auch mal nicht so gut gelaunt: Max Verstappen

Formel 1 Verstappen muss "Sozialstunden" verrichten

Stand: 20.09.2024 17:30 Uhr

Der Automobil-Weltverband FIA hat Formel-1-Weltmeister Max Verstappen wegen einer derben Bemerkung bei der Pressekonferenz vor dem Großen Preis von Singapur mit einer symbolischen Strafe belegt.

Der Red-Bull-Pilot muss eine "Arbeit von öffentlichem Interesse" verrichten, nachdem er am Donnerstag das Wort "fucked" im Zusammenhang mit der Performance seines Rennwagens verwendet und anschließend erklärt hatte, dass dies nicht beleidigend gemeint sei.

Fahrer haben eine Vorbildfunktion

Die FIA-Stewards verwiesen in ihrer Urteilsbegründung auf die Vorbildfunktion der Fahrer, Verstappens Ausdrucksweise sei "grob, unhöflich und anstößig" und "nicht für die Übertragung geeignet". Als mildernd wurde angesehen, dass Verstappen sich mit seiner Formulierung nicht gegen Personen oder eine Gruppe gerichtet habe.

Verstappen habe sich für seine Aussagen entschuldigt. Seine Argumentation, dass Englisch nicht seine Muttersprache und der Begriff nicht beleidigend gemeint gewesen sei, sei nur bedingt schlüssig.

Hamilton sieht Strafen als probates Mittel

Auch wenn einige Schimpfwörter fürs TV mit einem Piepton überblendet werden, will Fia-Boss Mohammed Ben Sulayem die Menge an Flüchen in der Rennserie reduzieren. Auch der siebenmalige Weltmeister Lewis Hamilton sieht an dieser Stelle Handlungsbedarf, weil auch er selbst das Fluchen über Funk als zu viel empfindet.

"Als ich 22 war, habe ich nicht so viel darüber nachgedacht. Es ging mehr darum, dass die Emotionen hochkochen und man einfach sagt, was einem in den Sinn kommt. Dabei vergisst man, wie viele Leute zuhören und vor allem wie viele Kinder zuhören", sagte Hamilton. Er sieht Strafen als probates Mittel gegen Schimpftiraden an, kritisiert aber auch Ben Sulaymen für dessen Interview mit autosport.com. Dort hatte er gesagt: "Wir sind keine Rapper. Die sagen das F-Wort wie oft pro Minute? Wir sind da nicht dabei."

"Mir gefällt nicht, wie er es ausgedrückt hat", sagte der Rekordweltmeister: "'Rapper' zu sagen ist sehr stereotyp. Denn die meisten Rapper sind schwarz." In den Worten des FIA-Bosses schwinge "ein rassistisches Element mit".

Neue Technik erfordert neue Handhabe

Ben Sulayem hat jedenfalls längst Kontakt zum Management der Formel 1 aufgenommen. "Und jetzt mit der Technologie wird alles live übertragen und alles aufgezeichnet. Letzten Endes müssen wir das untersuchen, um zu sehen, ob wir das, was öffentlich gesagt wird, minimieren können. Stellen Sie sich vor, Sie sitzen mit Ihren Kindern vor dem Fernseher und schauen sich das Rennen an, und dann sagt jemand all diese schmutzigen Worte".

Ben Sulayem hatte in einem Interview betont, ihm sei die Sprache in der Formel 1 oftmals zu vulgär. Das ominöse "F-Wort" und andere nicht jugendfreie Aussagen hätten im Sport nichts zu suchen, sagte er bei autosport.com: Derlei Ausdrucksweise sei eher etwas für "Rapmusik". Dies wiederum störte Lewis Hamilton.

Verstappen kann hingegen mit dem Vorgehen des Weltverbands wenig anfangen. "Ich denke, man wird trotzdem fluchen", meinte der Red-Bull-Pilot, der in dieser Saison mit einer Schimpftirade beim Rennen in Ungarn im Juli für Aufsehen gesorgt hatte. "Wenn es nicht in diesem Raum ist, dann vielleicht irgendwo anders. Jeder flucht. Manche Leute ein bisschen mehr als andere."