
Hamilton, Verstappen, Antonelli Formel 1 - Fünf gewagte Thesen zur neuen Saison
Die Formel 1 startet in die neue Saison. Und die hat es in sich: Fernando Alonso darf noch mal jubeln. Und Weltmeister wird ausnahmsweise nicht Max Verstappen - fünf Thesen vor dem Saisonstart.
Obwohl viele neue Gesichter in der Formel 1 dabei sind, spricht wenig dafür, dass sich die Kräfteverhältnisse unter den Teams maßgeblich ändern werden. McLaren wird vorangehen, Lando Norris ist damit auch Favorit auf den Weltmeister-Titel. Red Bull setzt alles auf das Können von Max Verstappen und Ferrari will mit Lewis Hamilton und Charles Leclerc angreifen. Fünf gewagte Thesen zur neuen Saison.
1: Lewis Hamilton wird im ersten Ferrari-Jahr Weltmeister
Zwölf Jahre Mercedes, nun also Ferrari im Herbst der Karriere. Der 40-jährige Lewis Hamilton will es nochmal wissen und setzt für das große Ziel, den achten Weltmeister-Titel, alles auf die Karte Ferrari. Im letzten Jahr der Formel 1 vor der großen Technik-Revolution sieht es zumindest sportlich danach aus, als hätte Hamilton alles richtig damit gemacht, auf Rot und nicht auf Schwarz zu setzen.
Der Ferrari scheint in der Lage zu sein, McLaren die Stirn zu bieten. Die Erfahrung und der unbändige Ehrgeiz geben dem Briten den entscheidenden Vorteil vor Teamkollege Charles Leclerc, der zwar talentiert, aber auch fehlerbehaftet ist. Hamilton wird zum achten Mal Weltmeister und schenkt der Scuderia den ersten WM-Titel seit 2007. Es wäre das perfekte Drehbuch.
2: Kimi Antonelli schneidet besser ab als George Russell
Kimi Antonelli ist 18 Jahre jung und geht als Stammfahrer in die neue Saison bei Mercedes. In der Geschichte der Formel 1 war nur ein Stammfahrer jünger: ein gewisser Max Verstappen. Er war vor genau zehn Jahren 17 Jahre alt, hatte damals aber ein deutlich schwächeres Auto. Das Vertrauen der Mercedes-Bosse in Supertalent Antonelli ist groß.
Der Druck für den Italiener dürfte aber gering sein - was erwartet man schon von einem 18-Jährigen im ersten F1-Jahr? Genau hier liegt die Chance für Antonelli - und der Nachteil für Teamkollege George Russell. Der Brite muss vorangehen, hat aber in der Vergangenheit neben all seinen Stärken immer wieder auch Nerven gezeigt. Es wird knapp und insgesamt wohl weniger erfolgreich, als man im Mercedes-Lager hofft. Aber Antonelli holt mehr Punkte als Russell - und stellt damit die Hackordnung infrage.
3: Fernando Alonso gewinnt erstmals seit 2013 ein Rennen
Zugegeben: Es müsste schon sehr viel zusammenkommen, damit diese Vorhersage eintrifft. Aber wann, wenn nicht in der mutmaßlich letzten Formel-1-Saison von Fernando Alonso, sollte dieser noch einmal ganz groß auftrumpfen? Der Spanier ist, mit kurzer Unterbrechung, seit 2001 dabei, wurde 2005 und 2006 im Renault Weltmeister, hat über 400 Rennen absolviert und wird im Laufe dieser Saison 44 Jahre alt.

Fernando Alonso aus Spanien stellte einen neuen Formel 1-Rekord auf.
Es ist die geballte Erfahrung, die für Alonso spricht - vor allem in Rennen, in denen es chaotisch zugeht. Die wird es zwangsläufig auch 2025 geben. Wenn der Aston Martin einigermaßen mitspielt, was er im Gegensatz zur vergangenen Saison, Anfang 2023 sehr wohl getan hat, ist ein Sieg drin. Es wäre der krönende Abschluss einer großen Karriere.
4: Alpine tauscht Jack Doohan gegen Franco Colapinto aus
Die Geschichte rund um Jack Doohan ist schon reichlich kurios. Der 22-jährige Australier wird beim Saisonstart in Melbourne das zweite Formel-1-Rennen seiner Karriere machen - so viel ist klar. Vermutlich werden noch ein paar dazukommen, aber dass er die Saison im Alpine beendet, ist mindestens fraglich. Dabei hat sich Doohan nichts zuschulden kommen lassen. Im Gegenteil: Er hat als vielversprechender Rookie das Cockpit von Esteban Ocon übernommen und soll an der Seite von Pierre Gasly Erfahrung sammeln.

Jack Doohan, Testfahrer des Formel 1 Teams Alpine
Sein Problem: Franco Colapinto sitzt ihm im Nacken. Der Argentinier überzeugte im letzten Drittel der Vorsaison bei Williams, war sogar zeitweise bei Red Bull im Gespräch. Am Ende sprang für Colapinto aber nur die Rolle des Ersatzfahrers bei Alpine raus. Bleiben Ergebnisse für Doohan aus, darf Colapinto ran. Spätestens in Europa (Mitte Mai) sitzt der Argentinier im Cockpit.
5: Max Verstappen verlässt zum Saisonende Red Bull
Die Liebe zwischen Max Verstappen und Red Bull begann bereits in der vergangenen Saison zu bröckeln. Erst äußerte Vater Jos seinen Unmut über den Umgang in der Affäre rund um Teamchef Christian Horner, dann folgte die sportliche Talfahrt. In der zweiten Saisonhälfte war Red Bull nur noch bestenfalls dritte Kraft, einzig die Qualität Verstappens sorgte dafür, dass er den WM-Vorsprung aus der ersten Saisonhälfte ins Ziel retten konnte.

Es spricht wenig dafür, dass das Team diese Lücke über den Winter hat schließen können. 2026 werden die Karten ohnehin komplett neu gemischt. Dann will auch Aston Martin angreifen, wo Ex-Red-Bull-Ingenieuer Adrian Newey schon jetzt im Hintergrund die Weichen stellt. Verstappen und Newey kommen wieder zusammen - der Niederländer verlässt Red Bull in Richtung Aston Martin und wird dort Nachfolger von Alonso. Und um das Drama perfekt zu machen, wird das schon im Laufe der Saison bekannt gegeben.