Leichtathleten auf der Flucht Dopingkontrolle bei Meisterschaft - Athleten rennen davon
Bei einer Leichtathletik-Meisterschaft in Indiens Hauptstadt Neu Delhi brach nach einer angekündigten Doping-Kontrolle das Chaos unter den Sportlern aus.
Eine unangemeldete Dopingkontrolle hat bei einer Leichtathletik-Meisterschaft in Indien für helle Aufregung unter den Sportlern gesorgt. Viele Athleten seien weggerannt, als sie erfuhren hätten, dass Teams der Nationalen Anti-Doping-Behörde auf dem Wettkampfgelände seien, sagte der Behördenchef Vimal Anand der Deutschen Presse-Agentur am Freitag.
Es habe sich demnach um unangekündigte Tests bei der Delhi State Athletics Championship gehandelt. Genommene Proben würden nun ausgewertet werden, im Falle eines positiven Ergebnisses würden entsprechende Athleten zeitweise gesperrt. Zudem gebe es eine Untersuchung.
Nur ein Starter bei 100-m-Finale
Beim 100-Meter-Finale der Männer sei am Dienstag lediglich der 20 Jahre alte Lalit Kumar aufgetaucht, berichteten die Zeitungen "The Hindu" und "The Indian Express". "Alle anderen hatten Angst, getestet zu werden", sagte Kumar "The Indian Express". "Als Athlet fühle ich mich sehr verletzt und im Stich gelassen." Und "The Hindu" sagte er, dass er hoffe, die Anti-Doping-Behörde besuche jeden Wettkampf auf Bundesstaatenebene.
Auch bei anderen Disziplinen des Wettkampfs seien viele Sportler abwesend gewesen. Ein Hindernislauf-Sportler sei sogar über die Zielgerade weitergerannt, hieß es. Zudem seien einige nicht gekommen, um ihre Medaillen abzuholen, berichtete der Präsident der Delhi State Athletics Association, Sunny Joshua, "The Indian Express".
Nach Angaben der Welt-Anti-Doping-Agentur gehört Indien neben Russland zu den Ländern, die am meisten gegen Anti-Doping-Richtlinien verstoßen.