Hallen-WM in der Leichtathletik Weitspringer Batz überzeugt - Niederländerin Bol läuft Weltrekord
Weitspringer Simon Batz hat bei der Hallen-WM der Leichtathleten in Glasgow knapp eine Medaille verpasst, aber einen Achtungserfolg gelandet. Der 21-Jährige übersprang am Samstag (02.03.2024) die Acht-Meter-Marke. Die Niederländerin Femke Bol lief über 400 Meter einen neuen Weltrekord.
Mit 8,06 Metern belegte Batz den vierten Platz. Auf den Bronzerang und den Jamaikaner Carey McLeod fehlten 15 Zentimeter. Zum Weltmeister kürte sich wie erwartet der griechische Olympiasieger Miltiadis Tendoglou. Er gewann mit 8,22 Metern vor dem Italiener Mattia Furlani (8,22 Meter, schwächerer zweitbester Versuch).
Zum vierten Mal weiter als acht Meter
Der deutsche Hallenmeister Batz war mit dem Ziel Finale und einem weiteren Acht-Meter-Sprung nach Schottland gereist. Diese Marke übersprang er zum vierten Mal in diesem Jahr. Vor wenigen Wochen hatte er für Aufsehen gesorgt, als er mit 8,18 Metern vorübergehend an die europäische Spitze gesprungen war. Nur dabei war er weiter als am Samstag in Schottland gesprungen.
Batz, der erst nachträglich in das WM-Startfeld gerückt war, ist der beste deutsche Weitspringer seit dem früheren Europameister Sebastian Bayer im Jahr 2009. Für ihn war das Kräftemessen mit der internationalen Elite eine gute Möglichkeit, wichtige Erfahrungen für die Highlights im Sommer, die Europameisterschaften in Rom oder die Olympischen Spiele in Paris, zu sammeln.
Bol liefert Show und Weltrekord
400-m-Star Femke Bol unterbot am Abend dann ihren eigenen Weltrekord und sicherte sich mit einer großen Show die Goldmedaille. Die 24-jährige Niederländerin, Freiluft-Weltmeisterin über die 400 m Hürden, triumphierte am Samstagabend über 400 m ohne Hindernisse in 49,17 Sekunden und verwies ihre Landsfrau Lieke Klaver um sagenhafte 0,99 Sekunden auf Rang zwei. Bronze holte sich die US-Amerikanerin Alexis Holmes (50,24).
Bol hatte erst Mitte Februar den Hallen-Weltrekord über zwei Runden auf 49,24 verbessert. Mit Ausnahme von den Olympischen Spielen hat Bol nun bei allen großen internationalen Meisterschaften Gold gewonnen.
400 Meter Hürden: Warholm wird von Doom geschlagen
Bei den Männern kassierte der Norweger Karsten Warholm, Olympiasieger und Weltmeister über 400 m Hürden, hingegen eine Niederlage. In 45,34 Sekunden war der Weltrekordler als Zweiter neun Hundertstel langsamer als der Belgier Alexander Doom.
Über die 60 Meter der Frauen holte überraschend Julien Alfred von der Karibik-Insel St. Lucia Gold. Die 21-Jährige siegte in Weltjahresbestzeit von 6,98 Sekunden. Über 60 m Hürden der Männer untermauerte der US-Amerikaner Grant Holloway (7,29) seine Ausnahmestellung.
Eine deutsche Topplatzierung gab es am Samstagabend in Schottland nicht. Dreispringer Max Heß aus Chemnitz erreichte mit 16,66 Metern nur den neunten Platz. Der Sieg ging an Hugues Fabrice Zango aus Burkina Faso mit 17,53 Metern.
Geglückter DLV-Start dank Ogunleye
Am ersten Tag der Hallen-Weltmeisterschaften durfte das nur achtköpfige DLV-Team bereits über die erste Medaille jubeln. Yemisi Ogunleye gewann im Kugelstoßen die Silber und erzielte erstmals eine Weite von über 20 Metern. "Das ist einfach crazy. Ich habe gar nicht den Einschlag gesehen. Als der Kampfrichter dahin lief, dachte ich: Das ist jetzt nicht wirklich passiert", sagte sie hinterher. Die WM endet am Sonntag (03.03.2024).