Hallen-WM der Leichtathleten Deutsches Mini-Team will in Glasgow überraschen
Am Freitag beginnt die Hallen-WM der Leichtathleten. Deutschland schickt nur ein Mini-Team nach Glasgow. Das aber will positiv überraschen.
Ohne die großen Stars, aber mit hoffnungsvollen Athletinnen und Athleten vornehmlich aus der zweiten Reihe geht der Deutsche Leichtathletik-Verband bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Glasgow, die vom 1. bis 3. März ausgetragen werden, an den Start. Die wichtigsten Fragen zur WM.
Wo wird die Hallen-WM ausgetragen?
Austragungsort der 19. Hallen-Weltmeisterschaften der Leichtathleten ist die Emirates Arena im schottischen Glasgow. In dem Sportkomplex, der auch für Basketball und Tennis genutzt wird, finden für die Leichtathletik-Wettbwerbe 5.000 Besucher Platz. Nach Birmingham in den Jahren 2003 und 2018 wird die Hallen-WM zum dritten Mal im Vereinigten Königreich ausgetragen.
Wer sind die deutschen Starter?
Der Deutsche Leichathletik-Verband schickt nur ein Mini-Aufgebot von sieben Starterinnen und Startern nach Glasgow. Im Team sind die Hochspringerin Christina Honsel (Wattenscheid), Sprinter Aleksandar Askovic (München), Dreispringer Max Heß (Chemnitz), die Weitspringerin Mikaelle Assani (Baden-Baden) und die Kugelstoßerinnen Alina Kenzel (Stuttgart) und Yemisi Ogunleye (Mannheim).
Hochspringer Tobias Potye, dem gute Medaillenchancen zugerechnet wurden, musste seinen Start krankheitsbedingt kurzfristig absagen. Der Münchner, Vize-Europameister bei der Heim-EM 2022, hatte zuletzt beim Wettkampf in Banská Bystrica (Slowakei) erstmals auch in der Halle 2,30 m gemeistert.
Warum schickt der DLV nur ein Mini-Aufgebot nach Glasgow?
Nur sieben deutsche Starterinnen und Starter in Glasgow: Der wesentliche Grund dafür ist, dass viele deutsche Top-Athleten sich bereits auf die großen Freiluftveranstaltungen vorbereiten und eine Hallen-Veranstaltung nicht mehr in den Trainingsplan passt. So stehen als Saisonhöhepunkte im Juni die Europameisterschaften in Rom und im Juli/August die Olympischen Spiele in Paris an.
Wie stehen die Medaillenchancen der Deutschen?
Im Schatten von Olympiasiegerin Malaika Mihambo, die ebenfalls auf Glasgow verzichtete, rückt die junge Mikaelle Assani in den Fokus und will bei der Hallen-WM ins Rampenlicht springen. Mit 6,91 m, aufgestellt bei den deutschen Meisterschaften in Leipzig, liegt Assani aktuell auf dem vierten Platz der Weltjahresbestenliste. In Glasgow wird sie als Zweite der Meldeliste geführt.
Verstecken muss sich Assani nicht. Das Ende ihrer Entwicklung ist damit noch lange nicht erreicht. Sie wolle ihre "Weiten stabilisieren und an der Sieben-Meter-Marke kratzen. Das ist ein großes Ziel", sagte sie dem SWR: "Wenn ich das so weitermache, kann man auch um Medaillen springen."
Die jüngsten Ergebnisse waren vielversprechend. Mit ihrer DM-Weite, mit der sie nur knapp hinter Mihambo (6,93) lag, knackte sie die Olympianorm. Beim ISTAF Indoors in Berlin bestätigte sie dieses Ergebnis mit Weiten von 6,65 m und 6,69 m. "Das gibt mir ein gutes Gefühl für die Hallen-WM", sagte Assani.
Dreispringer Max Heß bei den Deutschen Meisterschaften in Leipzig
Dreispringer Max Heß ist der erfahrenste im deutschen Team. Der Chemnitzer gewann bei der Hallen-WM 2016 in Portland die Silbermedaille und im selben Jahr Gold bei der Freiluft-EM in Amsterdam. Erwischt Heß einen guten Tag, könnte er das Kunststück von vor acht Jahren wiederholen.
Für Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye ist es der erste Start bei einer Hallen-WM. Im Vorjahr schaffte sie die Norm für die Freiliuft-WM in Budapest und stellte mit 19,44 Metern eine persönliche Bestleistung auf. Daran will sie anknüpfen und für eine Überraschung sorgen. Sie wird in der Meldeliste an Rang vier geführt.
Wer sind die Stars in Glasgow?
Nicht alle internationalen Stars halten es wie die Deutschen, sie sind in Glasgow dabei. 20 Titelverteidiger der zurückliegenden Hallen-WM 2022 in Belgrad (Serbien) haben gemeldet, auch sieben Goldmedaillen-Gewinner der Olympischen Spiele von Tokio gehen an den Start.
So sind große Leichtathletik-Stars wie Femke Bol (Niederlande), Karsten Warholm (Norwegen; beide 400 m), Grant Holloway (USA; Hürden) und Armand Duplantis (Schweden; Stabhochsprung) dabei und könnten bei der Hallen-WM die Grundlage für eine gute Grundlage für den weiteren Saisonverlauf sorgen.