Ironman der Frauen Zwei Deutsche auf dem WM-Treppchen auf Hawaii
Anne Haug ist WM-Zweite beim Ironman Hawaii geworden. Die 40-Jährige musste sich nur der überragenden Britin Lucy Charles-Barclay geschlagen geben. Laura Philipp landete auf Rang drei.
Anne Haug hat erneut ein Top-Ergebnis beim Ironman Hawaii erzielt. Die Weltmeisterin von 2019 wurde beim Event auf Kailua-Kona in 8:27:33 Stunden Zweite.
Neue Titelträgerin nach 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern Radfahren und einem Marathon ist die Britin Lucy Charles-Barclay, die das Rennen ab dem ersten Meter im Meer anführte und am Ende mit 8:24:31 Stunden mit Streckenrekord verdient gewann. Rang drei ging an Laura Philipp aus Heidelberg.
"Ich bin sehr müde, aber überglücklich. Ich habe alles rausgeholt, was ich rausholen konnte. Jetzt ist der Medaillensatz komplett", sagte Haug nach dem Rennen.
Auch die Drittplatzierte Philipp war überglücklich. "Ich musste echt sehr kämpfen. Dass es geklappt hat, ist wirklich sehr toll", sagte sie. "Es ist etwas ganz Besonderes, mit Anne und Lucy das Podium zu teilen. Den Kranz und die Medaille werde ich jetzt wohl den ganzen Tag tragen."
Später erlitt sie allerdings einen Zusammenbruch. "Leider bin ich zwei Stunden nach dem Zieleinlauf im Medizinzelt geendet", erklärte Philipp via Instagram. Sie fühle sich aber langsam wieder besser, gefeiert werden soll am nächsten Tag.
Charles-Barclay ab dem ersten Meter vorne
Bereits vor dem Rennen hatten viele Experten vom besten Frauenfeld aller Zeiten gesprochen und entsprechend schnell war das Rennen. Das lag vor allem an Charles-Barclay, die vom ersten Meter im Meer an ein brutales Tempo ansetze und sich sofort absetzte.
Die famose Schwimmerin ging mit einem Vorsprung von mehr als zwei Minuten auf die ersten ernsthaften Gegnerinnen auf die Radstrecke. Doch während man im Vorfeld vermutet hatte, dass Charles-Barclay auf der zweiten Disziplin eher etwas Zeit verlieren würde, passierte genau das Gegenteil.
Die Britin knallte auch die beste Radzeit auf den Asphalt und verdoppelte ihren Vorsprung auf die junge US-Amerikanerin Taylor Knibb, die am Ende Vierte wurde. Haug hatte dahinter ein für ihre Verhältnisse sehr ordentliches Schwimmen absolviert und auch beim Radfahren nicht sehr viel Zeit verloren. So war die Bühne bereitet für eine der berühmten Marathon-Aufholjagden von Haug.
Haug mit Monster-Marathon
Wie schon so oft war die 40-Jährige die mit Abstand schnellste Läuferin und rollte das Feld von hinten auf. Zuerst fiel Philipp ihr zum Opfer, dann überholte Haug auch die junge Knibb. Am Ende pulverisierte sie den bisherigen Marathon-Rekord auf Hawaii mit 2:48:23 Stunden um mehr als zwei Minuten.
Doch für den Sprung nach ganz vorne war der Rückstand zu groß. So durfte Charles-Barclay nach bereits vier zweiten Plätzen bei der WM endlich über den Titel jubeln.
Dahinter ging Philipp durch eine Achterbahn der Gefühle. Zunächst beim Schwimmen als einzige Top-Favoritin wirklich distanziert, drehte die 36-Jährige auf dem Rad richtig auf. Sie fuhr das Loch zur Verfolgergruppe mit Haug zu und distanzierte die beiden Kontrahentinnen sogar noch. Auf der Laufstrecke konnte sie zwar mit Haug nicht mithalten, überholte Knibb aber noch und durfte sich über ihren ersten Podiumsplatz bei der WM freuen.