Die deutsche Weitspringerin Malaika Mihambo bei der Leichtathletik-EM in Rom.

Abendsession - der sechste EM-Tag Medaillenregen für DLV-Team zum Abschluss

Stand: 13.06.2024 00:13 Uhr

Weitspringerin Malaika Mihambo, Speerwerfer Julian Weber, Stabhochspringer Oleg Zernikel und die beiden Männer-Staffeln haben dem DLV am letzten Tag der Leichtathletik-EM in Rom einen Medaillenregen beschert. Die Wettkämpfe im Überblick.

Weitsprung - Mihambo fliegt zu Gold

Malaika Mihambo hat sich zum zweiten Mal zur besten Weitspringerin Europas gekürt und dem DLV-Team am letzten EM-Tag noch das erste Gold beschert. Mit überragenden 7,22 m gewann die Olympiasiegerin den Titel. Die zweimalige Weltmeisterin blieb am Mittwoch im Olympiastadion nur acht Zentimeter hinter ihrer Bestweite. Zweite wurde die Italienerin Larissa Iapichino mit 6,94 m. Auf Rang drei kam die Portugiesin Agate de Sousa mit 6,91 m. Auch die zweite deutsche Final-Teilnehmerin Mikaelle Assani kam auf 6,91 m, sprang aber hauchdünn am Podest vorbei, weil die Portugiesin den besseren zweiten Versuch gegenüber der Deutschen vorwies.

Speerwurf - Weber verliert Gold und gewinnt Silber

Speerwerfer Julian Weber verlor seinen EM-Titel in einem spannenden Wettkampf, durfte sich aber über Silber freuen. Der Mainzer erzielte gleich in seinem ersten Versuch 85,94 m und holte damit Rang zwei. Den Sieg im am letzten Tag gut besuchten und stimmungsvollen Stadio Olimpico ging an den tschechischen Olympia-Zweiten Jakub Vadlejch, der Weber im letzten Versuch mit 88,65 m noch abfing. Bronze holte Oliver Helander (Finnland/85,75).

Stabhochsprung - Bronze und Olympia-Ticket für Zernikel

Stabhochspringer Oleg Zernikel glänzte im Stabhochsprung mit 5,82 m - Überraschungs-Bronze und die Norm für die Sommerspiele. Der 29-Jährige aus Landau teilte sich den dritten Platz mit dem Türken Ersu Sasma, der die Höhe im selben Versuch meisterte. 

Gold holte erneut der schwedische Überflieger Armand Duplantis mit einer weiteren Flug-Show. Mit dem Meisterschaftsrekord von 6,10 m krönte sich der Olympiasieger, Weltmeister und Weltrekordler erneut zum Europameister und dominierte die Konkurrenz. Danach scheiterte der 24-Jährige drei Mal bei seinem Versuch, seinen Weltrekord um einen Zentimeter auf 6,25 m zu verbessern. Silber ging an Emmanouil Karalis (5,87/Griechenland). Der zweite deutsche Starter Thorben Blech (Leverkusen) wurde mit übersprungenen 5,75 m geteilter Sechster.

4x100 m - DLV-Männer sprinten zu Bronze, Frauen Vierte

Die deutsche Sprintstaffel der Männer sicherte sich ebenfalls Platz drei. Kevin Kranz, der Einzel-Fünfte Owen Ansah, Deniz Almas und Lucas Ansah-Peprah kamen nach 38,52 Sekunden ins Ziel. Gold ging Gastgeber aus Italien um Olympiasieger und Einzel-Europameister Marcell Jacobs in 37,82 Sekunden. Die Niederländer wurden Zweite (38,46).

Die Frauen um Gina Lückenkemper verpassten bei ihrer Mission Titelverteidigung die erhoffte Medaille. Sophia Junk, Nele Jaworski, Lückenkemper und Rebekka Haase kamen über 4x100 m in 42,61 Sekunden als Fünfte ins Ziel. Durch die anschließende Disqualifikation der Schweiz rückten sie noch um einen Rang vor. Gold ging in 41,91 Sekunden an Großbritannien mit Dina Asher-Smith, die am vergangenen Wochenende Lückenkempers Titel in der Königsdisziplin erobert hatte. Silber sicherte sich Frankreich (42,15) vor den Niederlanden (42,46).

Auch DLV-Viertelmeiler auf Rang drei

Auch die deutsche Männer-Staffel über 4x400 m gewann überraschend die Bronzemedaille. Manuel Sanders (Dortmund), Jean Paul Bredau (Potsdam), Marc Koch und Emil Agyekum (beide Berlin) mussten sich in 3:00,82 Minuten lediglich Sieger Belgien (2:59,84) und haarscharf Gastgeber Italien (3:00,81) geschlagen geben. 

Die Frauen mit Skadi Schier, Alica Schmidt (beide Berlin), Luna Bulmahn (Wolfsburg) und Eileen Demes (Neu-Isenburg) wurden Achte. Gold sicherten sich die Niederlande mit Superstar Femke Bol in europäischer Rekordzeit von 3:22,39 Minuten vor Irland (3:22,71) und Belgien (3:22,95).

1.500 m - Ingebrigtsen zweites Gold in Rom

Jakob Ingebrigtsen, wer sonst? Der Norweger lief nach seinem Triumph über 5.000 m auch über 1.500 m zum Titel. In 3:31,95 Min. verwies er Jochem Vermeulen aus Belgien (3:33,30) und den Italiener Pietro Arese (3:33,34) auf die Plätze. Robert Farken kam auf Rang acht (3:33,98).

800 m - Kolberg Fünfte, Hodgkinson gewinnt

800-m-Läuferin Majtie Kolberg (Ahrweiler) konnte ihre starken Auftritte in Rom nicht mit einer Medaille krönen. Die Mittelstrecklerin, die im Halbfinale ihre drei Jahre alte persönliche Bestzeit auf 1:58,74 Minuten verbessert und damit die Olympia-Norm erfüllt hatte, lief in ihrem ersten großen Finale am Mittwoch auf den guten fünften Rang (1:59,87). Top-Favoritin und Titelverteidigerin Keely Hodgkinson (Großbritannien) holte sich nach 1:58,65 Minuten erneut Gold, Silber gewann Gabriela Gajanova (1:58,79/Slowakei), und Bronze ging an Anais Bourgoin (1:59,30/Frankreich).

10.000 m - Gold geht in die Schweiz

Über die längste Stecke im Stadion gewann der Schweizer Dominic Lokinyomo Lobalu in 28:00,32 Minuten Gold. Silber ging an Yann Schrub aus Frankreich (28:00,48), Bronze an Thierry Ndikumwenayo (Spanien, 28:00,96). Davor Aaron Bienenfeld (Hanau) als 15. (28:18,19), Nils Voigt (16., 28:21,28) und Tom Förster (28., 28:41,95) hatten keine Chance auf vordere Plätze.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | Sportschau | 11.06.2024 | 09:55 Uhr