Erster EM-Tag in Rom - Abend-Session Honsel und Onnen im Hochsprung-Finale, Diskuswerfer zufrieden
Das Finale im Hochsprung der Frauen bei der Leichtathletik-EM in Rom steigt mit doppelter deutscher Beteiligung: Christina Honsel und Imke Onnen sind am Sonntag dabei. Zufrieden mit ihren Leistungen können die deutschen Diskuswerfer sein, auch wenn es zum ganz großen Wurf nicht reichte. Pech in der Abend-Session am Freitag (07.06.2024) hatte Kugelstoßer Silas Ristl. Spätes Glück erlebte die Polin Klaudia Wojtunik.
Hochsprung - Honsel und Onnen im Finale
Christina Honsel vom TV Wattenscheid und Imke Onnen von Hannover 96 stehen im Hochsprung-Finale, das am Sonntag (09.06.2024, 20.28 Uhr, im Ersten und im Livestream) ausgetragen wird. Honsel legte einen überzeugenden Auftritt hin und meisterte die geforderte Höhe im ersten Anlauf. Onnen machte es spannender, überquerte die Latte aber im dritten Versuch. Auch die Favoritinnen sind am Sonntag dabei: Jaroslawa Mahutschich (Ukraine) bezwang wie Honsel die 1,92 m auf Anhieb, während Angelina Topic (Serbien) zwei Anläufe benötigte.
Diskus - Janssen und Prüfer mit guten Resultaten
Sie hatten mit einer Medaille geliebäugelt, am Ende reichte es nicht ganz für die deutschen Diskuswerfer. Nach einem ungültigen Versuch zum Abschluss wurde Henrik Janssen als bester Deutscher Fünfter mit 65,48 m, Clemens Prüfer belegte mit 62,60 m Platz sechs. "Es fehlt noch ein bisschen, wir sind aber dran. Bei den Olympischen Spielen wird es hoffentlich besser", bilanzierte Janssen.
Henrik Janssen wurde Fünfter.
Die Goldmedaille ging nach Slowenien: Kristjan Čeh schleuderte die Scheibe auf 68,08 m - die beste Weite des Abends. Mykolas Alekna, der haushohe Favorit aus Litauen, musste sich nach einem ungültigen letzten Versuch dagegen mit Bronze begnügen. Dazwischen schob sich noch der Österreicher Lukas Weißhaidinger mit 67,70 m und holte Silber. Daniel Stahl aus Schweden ging als Vierter leer aus. Für Mika Sosna von der TSG Bergedorf (59,61 m) reichte es nicht für das Finale der besten Acht.
5.000 Meter - Nächstes Gold für Italien
Ihr Zielspurt war beeindruckend: Nadia Battocletti lag über die 5.000 m-Distanz lange Zeit hinter der Favoritin Karoline Bjerkeli Grøvdal, doch beim Einbiegen auf die Zielgeraden zog die Italienerin auf und davon und ließ die Norwegerin förmlich stehen. Mit 14:35.29 Minuten hatte Battocletti am Ende mehr als drei Sekunden Vorsprung auf Grøvdal (14:38.62 Min.).
Battocletti jubelt über Gold.
Hanna Klein von der LAV Tübingen hatte mit der Vergabe der ersten Plätze zwar nichts zu tun, doch auch sie lief ein beherztes Rennen. Die Halleneuropameisterin von Istanbul (2023) landete in 14:58.28 Min. auf dem sechsten Platz. Titelverteidigerin Konstanze Klosterhalfen hatte ihre EM-Teilnahme aufgrund eines Infekts zuvor abgesagt.
4x400 Meter - Gold für die irische Mixed-Staffel
Nicht Niederlande, nicht Italien, sondern Irland heißt der neue Europameister in der Mixed-Staffel über die Stadionrunde - eine Überraschung. Das niederländische Team mit Topsprinterin Femke Bol war als Favorit ins Finale gegangen, doch den Rückstand, den Bol als Schlussläuferin übergeben bekam, war mit 25 Metern einfach zu groß. Am Ende rettete die Ausnahmeläuferin noch Bronze gegen Belgien. Überschwänglich dagegen der Jubel bei der aufopferungsvoll kämpfenden irischen Staffel. Ein deutsche Staffel war in Rom nicht am Start.
110 Meter Hürden - Wojtunik allein in Rom
Auch das kommt vor bei einem großen internationalen Event. Die Hürdensprinterin Klaudia Wojtunik aus Polen war zunächst disqualifiziert worden, durfte nochmals ran - allerdings ging es ganz allein auf die Bahn. Und dann passierte die nächste Kuriosität bei ihrem Solorennen: Vor der zweiten Hürde kam Wojtunik aus dem Rhythmus, lief statt der angepeilten fünf Schritte nur vier und musste somit das Bein wechseln. "So etwas kommt normalerweise nur bei Kreismeisterschaften vor", meinte ARD-Leichtathletik-Experte Frank Busemann. Der Clou: Für das Halbfinale qualifizierte sie sich mit der Zeit von 13,22 Sekunden trotzdem.
100 Meter - Robin Ganter erreicht das Halbfinale
Robin Ganter von der MTG Mannheim steht im Halbfinale über die 100 m. In seinem Vorlauf kam er recht schlecht aus dem Startblock, doch dann schaltete er den Turbo ein und erreichte mit dem zweiten Platz und 10,29 Sek. sicher das Halbfinale. Dort leistet er dann Owen Ansah (Hamburger SV) und Yannick Wolf (LG Stadtwerke München) Gesellschaft, die sich direkt für das Halbfinale qualifizierten.
Kugelstoßen - Ristl scheidet knapp aus
Pech für Silas Ristl: Mit seinen 19,64 m im dritten Versuch lag der Kugelstoßer vom LAC Essingen zwischenzeitlich auf Rang 12 - das hätte für das Finale gereicht. Doch der Italiener Zane Weir stieß im letzten Versuch der gesamten Qualifikation 19,71 m und verdrängte somit Ristl auf den letzten Drücker noch aus den Finalrängen. Der 29-Jährige belegte somit Rang 13.
Vizeweltmeister Leonardo Fabbri hatte mit 21,10 m gewaltig vorgelegt - Bestweite an diesem Abend. Damit erfüllte der Italiener als einziger Athlet die Norm von 20,70 m und geht nun als Top-Favorit in das Finale am Samstag (08.06.2024, 21.02 Uhr, im Live-Ticker bei sportschau.de).