Ernüchterung nach perfekter Vorrunde Belgien beendet den Titeltraum der deutschen Frauen
Bei der Hockey-EM in Mönchengladbach ist Deutschland im Halbfinale an Belgien gescheitert. Nach einem frühen Gegentor scheiterten die "Danas" am Donnerstag (24.08.2023) an der gegnerischen Abwehr.
Die deutschen Hockey-Frauen weinten gemeinsam nach dem verlorenen EM-Halbfinale, auch bei Valentin Altenburg war die Enttäuschung groß. "Auch wenn wir auf einem viel höheren Niveau und mit viel höherer Überzeugung das Spiel zu Ende gespielt haben, steht am Ende kein Tor und das nervt mich schon krass", sagte der Bundestrainer nach dem bitteren 0:1 (0:1) am Donnerstagabend gegen Belgien in Mönchengladbach.
"Unfassbar leer"
Dass es nun am Samstag (12.15 Uhr) gegen Gruppengegner England um Bronze geht, könne "für dieses Spiel gar kein Trost sein", erklärte Altenburg: "Ich glaube, für uns als Mannschaft kann es im Entwicklungsprozess ein wichtiger Schritt nach vorne sein. Aber das wird dieses Spiel nicht in irgendeiner Form kompensieren können."
Einige Spielerinnen gewährten dann am späten Abend doch noch einen kleinen Einblick in die Gefühlslage. "Ich bin unfassbar leer. Ich lebe eigentlich nach dem Motto, dass alles aus einem Grund passiert, aber ich sehe es gerade gar nicht. Ich dachte, uns kann nichts aus der Bahn werfen", sagte Nationalspielerin Selin Oruz.
Niederlande und Belgien im Finale
Das Endspiel um den Titel bestreiten Belgien und die Niederlande, die das erste Halbfinale mit 7:0 deutlich für sich entschieden hatten. Bereits 2017 standen die beiden Nationen bei einer Frauen-EM im Finale, damals gewannen die Niederlande mit 3:0.
Sonntag rettet, Stapenhorst verpasst
Die "Danas" waren mit einer perfekten Bilanz ins Halbfinale eingezogen. In der Vorrunde gab es drei deutliche Siege gegen Schottland (4:0), England und Irland (jeweils 5:0). Es dauerte gegen Belgien jedoch keine zwei Minuten, ehe die Zeit ohne Gegentor beendet war. Nach einem Konter kam es im deutschen Schusskreis zum Eins gegen Eins zwischen White und Viktoria Huse, die Belgierin setzte sich durch und erzielte mit der Rückhand das schnelle 1:0 (2.).
Auch danach war Belgien das bessere Team, Torhüterin Julia Sonntag bewahrte Deutschland aber vor einem größeren Rückstand. Vor allem gegen Justine Rasir, die frei vor ihr auftauchte, parierte die 31-Jährige stark (9.).
Deutschland sucht das Mittel für den belgischen Abwehrriegel
Zu Beginn des zweiten Viertels brauchte Deutschland wieder die Klasse von Sonntag, die aus kurzer Distanz gegen White parierte (19.). Immer wieder stellte die 18-Jährige die "Dana"-Defensive vor große Probleme, immerhin gelang es danach aber, das Spiel weit vom eigenen Tor fernzuhalten.
Stapenhorst scheitert wieder tragisch
Zu Beginn des Schlussviertels wurden die Deutschen endlich gefährlich - aber erneut wurde Stapenhorst zum Pechvogel. Nach einer tollen Einzelaktion kam die Stürmerin mit der Rückhand zum Abschluss, ihr Schuss knallte jedoch an den Innenpfosten und raus aus dem Tor (47.). Nur wenige Sekunden später probierte es dann Nike Lorenz mit einem Flachschuss, den die belgische Torhüterin abwehren konnte (48.).
Nach dem starken Start wurden die Bemühungen der "Danas" aber wieder ungefährlich. Und so musste Trainer Altenburg konstatieren: Die Mannschaft habe "richtig füreinander gearbeitet. Deswegen ist die Trauer sehr groß und das gegenseitige Trösten in dem Moment wahrscheinlich das Schönste, was wir daraus mitnehmen."