Christoph Steinert, Lukas Mertens, Dominik Mappes, Dominik Klein (v.l.n.r.)

Dominik Kleins Wunschkader Diese Spieler sollten mit zur Handball-WM

Stand: 23.12.2022 08:19 Uhr

18 Spieler darf der Deutsche Handballbund mit zur WM nehmen. Sportschau-Experte Dominik Klein nennt seine Favoriten - und setzt dabei auch auf einen Neuling.

Handball-Bundestrainer Alfred Gislason gibt am Freitag (23.12.2022) bekannt, welche 18 Spieler er mit zur Weltmeisterschaft in Polen und Schweden (11. bis 29. Januar) nehmen wird. Sportschau-Experte Dominik Klein blickt voraus, indem er seinen Wunsch-Kader zusammenstellt. Im Rückraum Mitte setzt er auf einen Neuling und auf Rechtsaußen hat er die Qual der Wahl.

Linksaußen

"Lukas Mertens ist gesetzt, spielt überragend bei Magdeburg, hat jetzt auch Champions-League-Erfahrung. Daneben ist die große Frage, ob Marcel Schiller nach seiner Verletzung wieder fit genug ist für ein ganzes Turnier. Ansonsten steht natürlich mein ehemaliger Mannschaftskollege Rune Dahmke vom THW Kiel bereit. Auf jeden Fall brauchen wir uns um diese Position keine Gedanken zu machen, das ist schon hohes Niveau."

"Paul Drux ist unglaublich stark im Eins-gegen-Eins mit Zug zum Tor, bringt die Bälle auch mal mit Kraft unter und zieht immer wieder auch einen zweiten Gegenspieler, um Platz für die Mitspieler zu schaffen.

Philipp Weber hat anfangs unter Alfred Gislason die Rückraum-Mitte-Position eingenommen, ist jetzt ein bisschen verlagert auf Rückraum links. Dort hilft er auch dem SC Magdeburg in Drucksituationen mit seiner Dynamik und einfachen Toren.

Jungspund Julian Köster wird die beiden unterstützen, er bringt Erfahrung aus Gummersbach und vom letzten Turnier mit. Er kann ein großer Stern am Handballhimmel werden."

Rückraum Mitte

"Juri Knorr ist der gesetzte spieldenkende und -leitende Kopf, gemeinsam mit Luca Witzke. Die beiden haben auch bei den letzten Länderspielen schon die Fäden in der Hand gehalten.

In meiner Mannschaft würde auch Dominik Mappes einen Platz bekommen und ich würde mich unheimlich freuen, wenn er nominiert wird. Er ist ein sehr dynamischer Spieler, der das Spiel verstanden hat, ein Denker und Lenker, der seine Mitspieler in Szene setzt, auch mal einen Schirm stellt. Er kennt das Spielsystem unter Gudjon Valur Sigurdsson, seinem Trainer in Gummersbach. Von daher weiß er auch genau, was unter Gislason auf ihn zukommt."

Rückraum rechts

"Kai Häfner ist gesetzt aufgrund seiner Turnier-Erfahrung, seiner Dynamik und seiner Kaltschnäuzigkeit in Überzahlsituationen. Dann kommt für mich Christoph Steinert, der flexibel einsetzbar ist - das hat für jeden Trainer seinen Reiz.

In der Abwehr hat er eine unglaubliche Aggressivität und ein gutes Spielverständnis. Beim letzten Turnier, wo er erstmals dabei war, hat er sich auch gut angestellt. Er gibt dem Trainer die Variabilität, im Abwehr-Angriff-Spiel auch mal keinen Spieler auf der Seite wechseln zu müssen."

Rechtsaußen

"Patrick Groetzki ist für mich gesetzt. Ich durfte mit ihm zusammen das ein oder andere Turnier spielen, wir haben eine tolle Zeit gehabt als Flügelzange. Er ist immer noch unglaublich dynamisch, im Gegenstoßspiel mega-variabel, wenn es um Abschlüsse von außen geht. Und er bringt der Mannschaft einen super Teamspirit, hat ein gutes Gespür für zwischenmenschliche Gespräche.

Lukas Zerbe und Tim Hornke dahinter - da kann man eigentlich nur richtig liegen, egal, wen man nimmt. In meiner Mannschaft wäre ich bei Zerbe. Allerdings ist es ja super, ein Backup auf ganz hohem Niveau zu haben."

Kreisläufer

"Die wichtigste Position im Handball, denn der Kreisläufer darf sperren, stellen, für die anderen ackern, hat den meisten Körperkontakt. Dafür sind Johannes Golla und Tim Zechel natürlich prädestiniert, nicht nur wegen ihrer Statur, sondern auch, weil sie im Innenblock spielen können. Es ist eine ganz große Stärke, Kreisläufer zu haben, die sowohl Abwehr als auch Angriff spielen können.

Golla als Kapitän ist der Erfahrenste und Zechel zeigt bei der HC Erlangen immer wieder seine Qualitäten, sodass auch Alfred Gislason auf ihn aufmerksam geworden ist. Ich würde auch noch Simon Ernst ins Boot holen, er kann der Abwehr Halt geben mit seiner Abgeklärtheit, Ruhe und Körperlichkeit. Im Innenblock sind wir dann mit Julian Köster, der das auch spielen kann, zu viert gut aufgestellt."

Torwart

"Andreas Wolff schultert die größte Last, weil jeder weiß, dass du mit einer guten Torwartleistung ein Turnier erfolgreich bestreiten kannst. Er ist, und das rechne ich ihm ganz hoch an, auch zum Teamplayer geworden. Das Team im Team, von dem ich immer spreche, gilt auf jeder Position.

Andreas Wolff ist einer, "der die Richtung vorgibt"

Thomas Koos, Sportschau, 23.12.2022 08:10 Uhr

Gerade die Torhüter brauchen ein enges Verhältnis. Es rentiert sich, aufeinander zuzugehen, miteinander zu sprechen, dem anderen die Parade zu gönnen. Daher sind Andy und Till Klimke, die in Wetzlar als Trainingsgruppe schon fungiert haben, das ideale Torwartduo.

Joel Birlehm würde ich als dritten Torwart mitnehmen, um einen sicheren Backup zu haben, der eine überragende Saison bisher spielt bei den Rhein Neckar Löwen."

Wolff und Klimpke - Deutschlands starker Rückhalt

Florian Naß, Morgenmagazin, 21.12.2022 05:57 Uhr