Handball-WM 2025 Österreich fehlt eine Sekunde zum Sieg, Italien gewinnt erneut
Die ersten Spiele der Hauptrundengruppen I und II bei der Handball-WM hätten spannender kaum sein können. Österreich und Nordmazedonien trennten sich in einer dramatischen Schlussphase 29:29 (14:13)-Unentschieden. Italien holt den ersten Sieg bei einer WM-Hauptrunde, Frankreich hatte mit Ungarn keine Probleme.
Die bisherige WM-Überraschung aus Italien begeistert auch in der WM-Hauptrunde. Gegen die bisher so defensivstarken Tschechen zauberten Simone Mengon (ThSV Eisenach) und Co. von Beginn an und fanden beim 25:18 (14:9)-Sieg immer wieder die passende Lösung.
Hinten konnten sich die Südeuropäer auf ihren starken Rückhalt und späteren Spieler des Spiels, Domenico Ebner (SC DHfK Leipzig) verlassen. Der Deutsch-Italiener stand zwischenzeitlich bei einer Quote von knapp 50% gehaltener Bälle. Als Nächstes kommt es am Dienstag zum Duell mit dem DHB-Team (Italien gegen Deutschland, am 23.01. ab 18 Uhr live im ZDF).
Vor den Italienern holte auch die Schweiz Punkte, der klare 37:26 (20:11)-Erfolg gegen Tunesien war durchaus überraschend. Dabei lieferte Lenny Rubin (TVB Stuttgart) erneut eine bärenstarke Leistung ab. Der Rückraumlinke ist sowohl im Angriff, als auch der Abwehr Dreh- und Angelpunkt im Team von Schmid. Bester Spieler des Spiels wurde etwas überraschend Nikola Portner (SC Magdeburg), der 10 von 28 Bällen, die auf sein Tor kamen, abwehren konnte. Durch den Sieg kann die Schweizer "Nati" weiter vom Viertelfinale träumen.
Österreichs Kaiper wird zum tragischen Held
Die Nordmazedonier gingen mit nur einem Punkt in das erste Spiel der Hauptrundengruppe I und standen gegen Österreich bereits ein wenig unter Druck, sollte es im WM-Turnier noch weitergehen. Keins der beiden Teams konnte sich binnen der ersten dreißig Minuten in der Varaždin Arena absetzen (14:13).
In der Schlussphase wurde es richtig spannend. Erst vergab Filip Kuzmanovski, vor dem Spiel bester Torschütze im Turnier (31 Treffer), einen Siebenmeter gegen den österreichischen Schlussmann Florian Kaiper, dann traf Lukas Hutecek (TBV Lemgo Lippe) fünf Sekunden vor Ende zum vermeintlich vorentscheidenden 29:28. Vermeintlich, weil Florian Kaiper der Verzweiflungswurf von Kuzmanovski durch die Finger rutschte und Nordmazedonien mit der Schlusssirene ein Remis (29:29) feiern konnte.
Im zweiten Spiel der Gruppe II tat sich die Niederlande extrem schwer gegen Katar, das in der Vorrunde nie wirklich überzeugen konnte. Die Katarer konnten sich diesmal aber auf ihr Rückraum-Duo Marzo/Markovic verlassen, die zusammen 19 Tore warfen.
Da auf der Gegenseite Baijens und Steins mit 16 Toren dagegenhielten, blieb es bis in die Schlussphase spannend. Für die Entscheidung sorgte Rückraum-Shooter Niels Versteijnen (TBV Lemgo Lippe). Der 2 Meter große Linkshänder traf mit der Schlusssekunde zum 38:37 (17:19)-Sieg, damit schob sich sein Team vorübergehend auf den zweiten Platz der Hauptrundengruppe II.
Frankreich feiert Sieg im Duell der Gruppensieger
Der sechsmalige Weltmeister aus Frankreich startete überzeugend in die Hauptrundegruppe II und ist auf Kurs Viertelfinale. Gegen die noch unbesiegten Ungarn bestimmte das Team von Guillaume Gille die Partie von Beginn an. Insgesamt 23 Tore konnten die französischen Fans in Varaždin bis zur Pause bejubeln (22:15). Lichtblick bei den Ungarn war Spielmacher Máté Lékai, der fünf Tore erzielte und dank seiner individuellen Klasse zurecht zum Spieler des Spiels gewählt wurde. Bei Frankreich überzeugte Dika Mem mit sechs Toren und Schlussmann Rémi Desbonnet (15 Paraden). Am Donnerstag kann Frankreich den Viertelfinaleinzug mit einem Sieg gegen die Niederlande klar machen.
Guinea hat im President's Cup Gruppe I den ersten WM-Sieg der Geschichte knapp mit 24:27 (15:11) gegen Kuwait verpasst. Auch die überaschend ausgeschiedenen Polen gewannen ihre Partie gegen Algerien mit 38:32 (19:14). Im kroatischen Poreč werden die Plätze 25-32 ausgespielt.