Handball-WM am Samstag Ungarn im Viertelfinale, kuriose Szenen bei Dänemark
Beim 28:22 (12:10)-Sieg der Dänen gegen Tschechien kommt es zu einer Unterbrechung durch einen Klima-Aktivisten. Ungarn feiert den Einzug ins Viertelfinale, die Niederlande und Österreich trennen sich unentschieden. Die Handball-WM am Samstag.
Plötzlich schrubbten die Handballprofis den Boden: Ein Klima-Aktivist der Gruppe "Nød Bremsen" (deutsch: Notbremse) kam in der 31. Minute auf die Platte gelaufen und verteilte Konfetti am Mittelkreis. Die Zuschauer buhten den Mann aus, anstelle der Ordner schritt ein anderer Mann ein: Dänemarks Trainer Nicolaj Jacobsen hatte wenig Verständnis für die Aktion und schob den Aktivisten vom Feld.
Schöne Bilder im Anschluss: Dänemarks Simon Pytlick und Tschechiens Torwart Tomáš Mrkva schnappten sich Handtücher von den Mannschaftsbänken, um das Konfetti einzusammeln. Immer mehr Spieler taten es ihnen gleich und packten mit an. Nach vier Minuten wurde das Spiel fortgesetzt. Die Dänen, bis dato "nur" mit 13:10 in Führung, zogen nach der Unterbrechung souverän dem Sieg entgegen.
Dänemarks und Tschechiens Handballer putzen Konfetti von der Platte
Mal wieder überragend: Mathias Gidsel mit zehn Treffern. Die früheren Superstars Niklas Landin und Mikkel Hansen übergaben dem neuen Gesicht des dänischen Handballs die Auszeichnung zum "Man of the Match".
Gruppe I - Schweiz dominiert Italien
Das nächste hervorragende Spiel von Schlussmann Nikola Portner (SC Magdeburg) hat die Partie gegen die italienische Nationalmannschaft in Herning entschieden. Die Schweiz führte bereits zur Hälfte mit 14:9, den "Azzurri" unterliefen schlicht zu viele technische Fehler. In der zweiten Halbzeit drehte ein weiterer Bundesligaspieler der Eidgenossen auf. Lenny Rubin (TVB Stuttgart) bestätigte seine bisher starke WM-Leistung und erzielte beim 33:25 (14:9)-Sieg insgesamt neun Treffer.
Gruppe II - Ungarn erreicht Viertelfinale
Die Ungarn sind durch den 29:23 (12:12)-Erfolg über Katar in die Runde der letzten Acht eingezogen. Am Dienstag treffen sie auf den Sieger der Gruppe IV, was entweder Kroatien, Ägypten oder Island sein wird. Den Start in die Partie verschliefen die Ungarn jedoch völlig, Anadin Suljaković (HSG Wetzlar) im gegnerischen Tor wehrte knapp jeden zweiten Ball auf sein Gehäuse ab und war der Garant für das knappe 12:12-Halbzeitergebnis.
Der Kieler Außen Bence Imre (9 Tore) wachte nach der Pause als Erstes auf und brachte die Magyaren früh in der zweiten Hälfte auf die Siegerstraße. Auf Seiten der ausgeschiedenen Kataris überzeugte der erfahrene Rückraumrechte Žarko Marković mit sechs Toren.
Niederlande und Österreich mit Tor-Festival
Um die Chance aufs Weiterkommen zu wahren, hätten die Niederländer einen Sieg gebraucht. Das gelang nicht, obwohl die Offensive zündete. Das österreichische Torhüter-Gespann Möstl/Kaiper hielt bis zur 30. Minute (17:19) nur einen Ball und war somit nicht der gewohnte Rückhalt.
Die vielen Fehler (11) von "Oranje" brachten Österreich wieder zurück in die Partie und sorgten am Ende für ein gerechtes 37:37 (19:17)-Unentschieden. Spieler des Spiels wurde Kreisläufer Tobias Wagner (HC Erlangen), der in der Schlussphase wichtige Akzente setzte und immer für Unruhe in der niederländischen Defensive sorgte.
Überzeugende Franzosen halten sich weiter schadlos
Die Europameister aus Frankreich haben sich im letzten Auftritt vor der K.O.-Runde noch eine Portion Selbstvertrauen geholt. Gegen Nordmazedonien überzeugte "Les Bleus" von Beginn an und feierte einen unaufgeregten 32:25 (18:14)-Erfolg. Remi Desbonnet im Tor zeichnete sich gleich mehrmals aus und vorne trafen jeweils die Top-Torjäger: Am Ende standen Dika Mem und Filip Kuzmanovski bei je acht Treffern. Bester Spieler der Partie wurde jedoch etwas überraschend der nordmazedonische Spielmacher Marko Mitev (4 Treffer).
President's Cup - Kuwait jubelt
Kuwait konnte durch den 38:31 (18:13)-Erfolg im President's Cup I gegen Algerien den insgesamt zweiten Sieg bei diesem WM-Turnier feiern. Spieler des Spiels wurde Kuwaits Saif Aldawani, der insgesamt 13-mal traf. Polen lässt Guinea beim 40:28 (21:13)-Sieg keine Chance und spielt somit um den 25. Platz bei dieser WM.