Handball-WM 2025 Eklat nach Niederlande-Spiel, wieder Torarmut bei Tschechien
Am vierten Tag der Handball-WM in Dänemark, Kroatien und Norwegen konnten die nächsten Teams ihre Tickets für die Hauptrunde buchen. Tschechien und Polen lieferten sich beim 19:19 (12:9) eine Defensivschlacht. Unschöne Szenen gab es beim Spiel Niederlande gegen Nordmazedonien.
Nach dem 17:17-Unentschieden der Tschechen zum Auftakt gegen die Schweiz wurde es im dänischen Herning erneut torarm - und spannend bis zum Schluss. Tschechien startete dank der Treffer von Rückraumspieler Dominik Solák gut in die Partie und führte zur Pause mit 12:9. In der Schlussphase setzte Polens Torwart Marcel Jastrzebski mit seinen Paraden wichtige Akzente und ermöglichte dadurch erst die Chance seines Teams auf den Last-Minute-Sieg. Trotz der Auszeit von Trainer Marcin Lijewski konnte sich das polnische Team keinen hochkarätigen Abschluss mehr herausspielen. Damit wahren beide Teams die Chance auf das Weiterkommen.
Gruppe D: Niederlande übersteht hitziges Duell in Varaždin
Dass der Zuschauerzuspruch an den ersten WM-Tagen von Fans und Medien vereinzelt kritisiert wurde, nahmen sich die nordmazedonischen Fans wohl zum Anlass, ins kroatische Varaždin zu reisen. Im zweiten Vorrundenspiel der Gruppe D heizten hunderte Fans das Team von Trainer Kiril Lazarov im Spiel gegen die Niederlande an. Passend zur hitzigen Atmosphäre: die insgesamt drei Roten Karten in der Partie. Sportlich war es am Ende ein ungefährdeter 37:32 (18:15)-Erfolg für die Niederländer, die sich für die Hauptrunde qualifizieren konnten.
Unschöne Szenen gab es nach Abpfiff, als nordmazedonische Anhänger Gegenstände auf die Platte und die niederländischen Spieler warfen. Noch während der Wahl zum Spieler des Spiels verließ das Team von Staffan Olsson geschlossen das Feld. Schon im Laufe der Partie mussten Ordner einige Fans zurückhalten, die beim Videobeweis regelmäßig die Schiedsrichter beschimpften.
Die bisher noch sieglosen Ungarn haben gegen WM-Debütant Guinea mit 35:18 (20:9) gewonnen. Nach dem Unentschieden im Auftaktspiel gegen Nordmazedonien zeigte sich das Team vom spanischen Trainer Chema Rodríguez deutlich verbessert. Die Westafrikaner, die gegen die Niederlande, ihr erstes WM-Spiel überhaupt bestritten, sind mit null Punkten erwartungsgemäß Letzter der Gruppe D, könnten aber mit einem Sieg gegen Nordmazedonien noch aus eigener Kraft die Hauptrunde erreichen - es wäre eine riesige Sensation.
Gruppe E: Costa-Brüder brillieren, Norwegen mit erstem Sieg
Spätestens nach dem Überraschungssieg der Brasilianer gegen Norwegen sollten die Portugiesen gewarnt sein. Trotzdem verschliefen die Favoriten den Beginn der Partie. Erst nach knapp acht Minuten erzielte Martim Costa das erste Tor für Portugal (1:4). Mit einer 56%-Fangquote war Rangel da Rosa im brasilianischen Tor der Garant für die 15:12-Führung zur Pause.
Die individuelle Klasse der Costa-Brüder machte in den zweiten 30 Minuten dann den Unterschied und bescherte den Portugiesen den zweiten Sieg im zweiten Spiel und den vorzeitigen Einzug in die Hauptrunde. Beim 30:26 wurde Martim Costa (9 Tore) zum besten Spieler des Spiels gewählt.
Nach der unerwarteten Auftaktniederlage der Norweger gegen Brasilien war das Team um Superstar Sander Sagosen im zweiten Spiel bereits unter Zugzwang. Gegen die USA bogen die Skandinavier schnell auf die Siegesstraße ein und gingen mit einer 6-Tore-Führung in die Pause. Simen Ulstad Lyse (6 Tore) vom Topclub Kolstad Håndball war beim 33:17 (13:7)-Erfolg bester Werfer der Norweger. Die brauchen auch im letzten Gruppenspiel gegen Portugal einen Sieg, um ihre Chancen im weiteren Turnierverlauf zu wahren.
Gruppe H: Ägypten und Kroatien halten sich schadlos
"Die Pharaonen", Spitzname der ägyptischen Handballnationalmannschaft, buchen die Hauptrunde! Gegen Bahrain lieferte der amtierende Afrikameister eine ansprechende Leistung und zeigte sich vor allem im Angriff kaltschnäuzig. Die 16:11-Halbzeitführung bauten Yahia Omar und Co. dann sukzessive aus und jubelten am Ende über einen 35:24-Sieg. Ägyptens Mohsen Mahmoud (5 Treffer) wurde zum besten Spieler des Spiels gewählt, bester Werfer der Partie war Bahrains Mohamed Mohamed mit acht Toren.
Das kroatische Team hat auch im zweiten Spiel kurzen Prozess gemacht und Argentinien mit 33:18 überrollt. Die Co-Gastgeber lagen in der Arena in Zagreb bereits zur Pause mit 18:7 in Führung. Der Schlussmann der Kroaten, Dominik Kuzmanović (VfL Gummersbach), zeigte sich in bestechender Form und kam am Ende der Partie auf eine Quote von 50% gehaltener Bälle. Am letzten Spieltag kämpfen die beiden ungeschlagenen Teams aus Ägypten und Kroatien um den Sieg in Gruppe H.