Gislasons Personal-Probleme Handballer proben gegen Ägypten für Heim-EM
Jetzt gilt's: Mit zwei Testspielen gegen Afrikameister Ägypten läuten Deutschlands Handballer den Countdown für die Heim-EM ein - und sie wollen trotz personeller Probleme Vorfreude wecken.
Prominente Absagen? Zu viele Verletzte? Kaum noch Zeit bis zur Heim-EM? Alfred Gislason lässt vor dem Testspiel-Doppelpack von Deutschlands Handballern gegen Afrikameister Ägypten keine Ausreden gelten.
"Wir wollen alles dafür tun, dass wir diese Spiele gewinnen", sagte der Bundestrainer. Experimente wird es gegen den Olympiavierten kaum geben. Denn das Ergebnis spielt für Gislason trotz aller Widrigkeiten und der vielen personellen Fragezeichen "eine große Rolle". Möglichst mit Erfolgen soll im Land eine EM-Vorfreude entfacht werden.
Torwart Wolff vor Comeback im DHB-Team
Zwei Monate vor dem Heim-Turnier will sich das deutsche Team um Kapitän Johannes Golla in den letzten Länderspielen des Jahres "sehr gut präsentieren". Auch wenn die Partien heute in Neu-Ulm (03.11.2023, ab 18.30 Uhr im Live-Ticker bei der Sportschau) und Sonntag (17.15 Uhr) in München offiziell als Testspiele deklariert sind, brauche die Mannschaft laut Gislason "jetzt Vertrauen in sich selbst. Wir wollen mit unseren jetzigen Möglichkeiten das Bestmögliche rausholen."
Dabei mithelfen soll im Idealfall auch wieder Andreas Wolff. Der Stammkeeper, neben Golla einer der großen deutschen Hoffnungsträger für die bevorstehende EM (10. bis 28. Januar 2024), steht gegen Ägypten nach über zweimonatiger Verletzungspause (Bandscheibenvorfall) vor seinem Comeback. "Es steht nichts im Wege, dass er live dabei sein wird. Ob er jetzt auch spielen wird, müssen wir abwarten", sagte Co-Trainer Erik Wudtke, sprach aber von einem "ganz positiven Verlauf bei Andi".
Deutschlands junge Spieler im Blickpunkt
Neben Wolff stehen nach den vielen Absagen vor allem die jungen Spieler im Blickpunkt. Vier Akteure, die sich im Sommer mit den DHB-Junioren zu Weltmeistern kürten, sind beim aktuellen Lehrgang dabei - in Torhüter David Späth sowie den beiden Rückraumspielern Renars Uscins und Nils Lichtlein werden drei von ihnen wohl auch zum Einsatz kommen und bei Gislason ihre EM-Bewerbung abgeben.
Zudem wollen Spielmacher Juri Knorr und Abwehrspezialist Julian Köster, beide auch erst 23 Jahre alt, unter schwierigen Bedingungen ihre Klasse und ihren Führungsanspruch beweisen. Und auch der defensiv variabel einsetzbare Linksaußen Tim Nothdurft, neben Späth und Lichtlein der dritte mögliche Länderspieldebütant, könnte noch auf den EM-Zug aufspringen.
"Wir versuchen in der Basis weiterzukommen, aber auch die neuen Spieler reinzukriegen und deren Stärken in unser Team einzubauen", sagte Kapitän Golla, während Axel Kromer vor einer Mannschaft warnte, "die uns einiges abverlangen wird".
Der DHB-Sportvorstand betonte wie Gislason den sportlichen Stellenwert der Partie gegen die Nordafrikaner: "Es ist auch wichtig, dass wir um Ergebnisse und um Leistung spielen wollen." Am Horizont schimmert längst das EM-Eröffnungsspiel am 10. Januar 2024 im Düsseldorfer Fußballstadion gegen die Schweiz.
Deutsche Frauen am Sonntag gegen Ungarn
Der zweite Test gegen Ägypten steigt am Sonntag am "Tag des Handballs". Die deutschen Frauen bestreiten dann um 14.30 Uhr gegen Ungarn den letzten Test vor der WM (29. November bis 17. Dezember) in Dänermark, Norwegen und Schweden. Um 17.15 Uhr startet dann das zweite Spiel der Männer-Nationalmannschaft gegen Ägypten.