Start in die EM-Qualifikation Glanzloser Sieg für Handball-Frauen gegen die Ukraine
Deutschlands Handball-Frauen sind mit einem glanzlosen Arbeitssieg in die EM-Qualifikation gestartet. Beim 31:24 (15:14) gegen die Ukraine agierte die DHB-Auswahl am Donnerstag (12.10.2023) lange fehlerhaft und offenbarte einige Baustellen auf dem Weg zur Weltmeisterschaft im Dezember.
"Auf so hohem Niveau kommt es auf Kleinigkeiten an, da hat heute nicht alles gestimmt", sagte Alina Grijseels, "aber es wurde immer besser. Wenn man anfangs mit fünf Toren zurückliegt und dann mit sieben gewinnt, kann man zufrieden sein."
Vor gut 2.400 Zuschauern in Wetzlar war Grijseels mit sieben Toren beste Werferin für das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch.
Der Bundestrainer selbst bemühte sich, das Positive zu sehen: "Es dauert eben. Wir waren fünf Monate nicht zusammen", so Gaugisch. "Was mir super gefallen hat, ist, dass wir die Ruhe behalten haben. Wir sind cool geblieben und haben uns auf unsere Stärken besonnen", lobte der 50-Jährige.
Das für Samstag in Tel Aviv geplante zweite EM-Qualifikationsspiel gegen Israel war wegen der aktuellen politischen Lage von der Europäischen Handball-Föderation abgesagt worden. Ein Nachholtermin steht noch nicht fest. Dritter deutscher Gegner in der Gruppe 2 ist die Slowakei. Die beiden besten Team qualifizieren sich sicher für die Endrunde im kommenden Jahr in Ungarn, Österreich und der Schweiz.
Fehlstart des deutschen Teams
Die deutsche Mannschaft legte einen Fehlstart in die Partie hin und lag nach nicht einmal sieben Minuten schon mit vier Toren zurück (2:6). Die Abwehr bekam keinen Zugriff auf die flinken Ukrainerinnen und im Angriff leistete sich die DHB-Auswahl viele leichte Ballverluste und Fehlwürfe. Die Folge: Beim 5:10 lagen die DHB-Frauen schon mit fünf Toren zurück.
Zwar bekam der EM-Siebte die Partie Mitte der ersten Halbzeit etwas besser in den Griff. Die erstmalige Führung gelang allerdings erst sechs Minuten vor der Pause beim 13:12. Zur Pause war noch alles offen.
"Natürlich sind wir nicht zufrieden mit der ersten Halbzeit. Wir haben falsche Entscheidungen getroffen, nicht mit voller Überzeugung gespielt und waren nicht konsequent genug. Vielleicht waren wir zu nett und entspannt am Anfang", resümierte Rückraumspielerin Xenia Smits nach ihrem 100. Länderspiel.
Nach dem Wechsel verbessertes DHB-Team
Nach dem Wechsel stand die Deckung kompakter und auch in der Offensive lief es nun etwas besser. Das favorisierte DHB-Team konnte sich endlich etwas absetzen, ohne dabei jedoch zu überzeugen. Erst als den Ukrainerinnen in der Schlussphase die Kräfte schwanden, wurde das Ergebnis ausgebaut.
Das gegen Ende der Partie zurückerlangte Selbstvertrauen hätten die deutschen Spielerinnen am Samstag gegen Israel gerne weiter gesteigert. Wegen der aktuellen politischen Lage war die Partie von der Europäischen Handball-Föderation jedoch abgesagt worden, weshalb es für Gaugischs Schützlinge am Freitag in die Trainingshalle statt nach Tel Aviv ging.
"Es ist Wahnsinn, wenn man sieht, was dort passiert. Da ist Handball eine Nebensache. In Israel geht es ums Überleben", sagte Gaugisch und ergänzte: "Unsere Gedanken und Hoffnungen, dass dort - genauso wie in der Ukraine - bald wieder Friede herrscht, stehen über allem. Da ist Handball eine kleine Sache."