Handball-Bundesliga SG Flensburg-Handewitt strauchelt in Lemgo
Nach der Niederlage von Titelverteidiger THW Kiel hat auch das zweite norddeutsche Topteam, die SG Flensburg-Handewitt, in der Handball-Bundesliga Federn gelassen.
Titel-Mitfavorit SG kam beim TBV Lemgo Lippe nicht über ein 31:31 (16:14)-Remis hinaus. Am Ende mussten die Flensburger sogar um den einen Zähler zittern. Der TBV führte in der Schlussminute durch ein Tor von Kreisläufer Leoš Petrovský mit 31:30. Mit dem letzten Angriff gelang Lukas Jörgensen der Ausgleich.
"Was heute wieder in der Lipperland-Halle abgegangen ist, war sensationell. Das 31:31 ist schon gerecht, auch wenn wir hinten heraus das Ding hätten gewinnen können", sagte TBV-Trainer Florian Kehrmann.
Zehn Tore von Niels Versteijnen
Beste Werfer waren Emil Jakobsen mit sechs Toren für die SG und der Ex-Flensburger Niels Versteijnen mit zehn Treffern für den TBV. Durch die Punkteteilung bleiben die Kontrahenten in der Tabelle gleichauf auf den Rängen sechs und sieben.
Die Lemgoer, die die beiden jüngsten Heimspiele gegen die Flensburger gewonnen hatten, begannen konzentriert und hatten sich nach einer Viertelstunde dank zweier Treffer in einer Minute einen 7:5-Vorsprung erarbeitet. Kurz vor der Pause führte die SG erstmals mit drei Treffern (16:13/27. Minute), kurz nach dem Seitenwechsel betrug der Vorsprung erstmals vier Treffer (20:16/35.).
Geschlagen waren die Lipper damit aber noch lange nicht. Beim 22:22 (43.) hatten sie die Partie wieder ausgeglichen. Sieben Minuten vor dem Ende erzielte der starke Versteijnen dann das 27:26 für den TBV. In der spannenden Endphase erkämpften sich die Gäste noch einen Punkt.
Schon zweite Niederlage für THW Kiel
Einen Tag zuvor hatte Titelverteidiger THW Kiel gegen die auch nach dem vierten Saisonspiel verlustpunktfreie MT Melsungen in eigener Halle mit 30:35 (13:13) verloren und rutschte in der Tabelle auf Rang fünf ab. Am Donnerstag hatte Kiel bereits das Nord-Derby in Flensburg verloren. "Es ist ein unglaubliches Gefühl, in Kiel mal zwei Punkte mitzunehmen", sagte Melsungens Rechtsaußen Timo Kastening.
Nach vielen technischen Fehlern in der Offensive und einer löchrigen Abwehr lag der THW zwischenzeitlich neun Tore im Rückstand. Erst in der letzten Viertelstunde konnte der Rekordmeister das Ergebnis noch etwas freundlicher gestalten. Der österreichische Nationalspieler Nikola Bilyk war mit sechs Treffern erfolgreichster Werfer der Kieler.
Trainer des THW Kiel FIlip Jicha
Ebenfalls sechsmal traf Spielmacher Elvar Jonsson für die Gäste aus Melsungen. "Keine Ahnung, was wir in der zweiten Halbzeit machen. In dieser Phase waren wir einfach nicht gut genug", übte THW-Rückraumspieler Harald Reinkind Selbstkritik.
Magdeburg zeigt Reaktion
Gut erholt zeigte sich dagegen Champions-League-Sieger SC Magdeburg, der unter der Woche bei den Füchsen Berlin seine erste Saison-Niederlage kassiert hatte. Der Vizemeister bezwang den HSV Hamburg deutlich mit 35:24 (18:7) und verfügt jetzt über 6:2 Punkte. "Es war wichtig, ein Zeichen zu setzen", sagte SCM-Trainer Bennet Wiegert. Weiter ungeschlagen bleibt die TSV Hannover-Burgdorf, die sich gegen Pokalsieger Rhein-Neckar Löwen mit 34:29 (15:13) durchsetzte.
Wie Melsungen weiter eine weiße Weste haben nur die Füchse Berlin. Der European-League-Gewinner feierte in seinem vierten Saisonspiel mit 34:30 (17:12) beim noch punktlosen Tabellenvorletzten Bergischer HC ebenfalls das vierte Erfolgserlebnis.
Göppingen, Stuttgart und Leipzig holen den ersten Sieg
Frisch Auf Göppingen hat gegen den VfL Gummersbach den ersten Saisonsieg in der Handball-Bundesliga gefeiert. Das Team gewann mit 32:29 (15:13) gegen den VfL. Tobias Ellebaek war mit sechs Toren bester Torschütze der Göppinger vor Jaka Malus mit fünf Treffern. Milos Vujovic war mit sieben Toren beim VfL am treffsichersten. Ellidi Snaer Vidarsson traf fünf Mal.
Den Sprung ins obere Tabellendrittel verpasste Aufsteiger ThSV Eisenach durch eine klare 22:28 (11:13)-Niederlage beim TVB Stuttgart. Die Schwaben hingegen feierten damit im dritten Anlauf ihre ersten Punkte. Auch der SC DHfK Leipzig kam gegen das Schlusslicht HSG Wetzlar durch ein 36:30 (18:13) zu seinem ersten Saisonsieg.
Balingen verpasst nach starkem Saisonstart die nächste Überraschung
Der HC Erlangen gewann mit 27:25 (16:14) bei der HBW Balingen-Weilstetten. Aufsteiger Balingen, der mit zwei Siegen aus drei Spielen stark in die Saison gestartet war, sorgte diesmal nicht für eine Überraschung - obwohl Patrick Volz acht Tore erzielte und Leo Prantner siebenmal traf. Erlangen brachte den Vorsprung ins Ziel. Lutz Heiny (6 Tore), Sebastian Firnhaber und Jonathan Svensson (5) trafen am häufigsten für Erlangen,