Final Four im DHB-Pokal Magdeburg folgt Rhein-Neckar Löwen ins Endspiel
Die Rhein-Neckar Löwen haben beim Final Four das erste Halbfinale gegen die SG Flensburg-Handewitt gewonnen und das Endspiel um den DHB-Pokal erreicht. Gegner dort ist der SC Magdeburg.
Im zweiten Halbfinale setzte sich Magdeburg am Samstagabend (15.04.2023) 33:31 (17:13) gegen den TBV Lemgo Lippe durch. Magdeburg darf nun bei der siebten Finalteilnahme auf den dritten Triumph nach 1996 und 2016 hoffen.
Im Finale am Sonntag trifft Magdeburg auf die Rhein-Neckar Löwen. Das Erste zeigt das Endspiel im Free-TV und im Livestream, die Übertragung beginnt um 15.30 Uhr.
Magdeburg hatte es schwer gegen Lemgo
Magdeburg tat sich gegen den Außenseiter aus Lemgo, der 2020 den Pokal geholt hatte, zunächst schwer. Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte konnte sich der Turnierfavorit, bei dem Kay Smits mit zwölf Toren und der Isländer Gisli Kristjansson (9) herausragten, etwas absetzen.
Nach dem Wechsel behielt das Team von Trainer Bennet Wiegert zu jeder Zeit die Kontrolle und ließ die Ostwestfalen nicht mehr entscheidend herankommen. "Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, haben es dann aber verpasst, auf sechs, sieben Tore wegzugehen. Dennoch stehen wir verdient im Finale und wollen da morgen alles reinhauen", sagte SCM-Rückraumspieler Philipp Weber.
Rhein-Neckar Löwen überraschen gegen Flensburg
Zuvor hatten die Rhein-Neckar Löwen, angeführt von Juri Knorr, die SG Flensburg-Handewitt mit 38:31 besiegt. Die Löwen greifen somit nach ihrem zweiten Pokal-Titel nach 2018.
Der überragende Knorr war bei der Premiere des Final-Four-Turniers in Köln vor knapp 20.000 Zuschauerinnen und Zuschauern mit zehn Toren der beste Schütze für die Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze. Bei Flensburg glänzte der Däne Mads Mensah Larsen mit zehn Treffern.
Löwen besiegen Pokal-Fluch gegen Flensburg
Zum sechsten Mal in der 30-jährigen Geschichte des Final-Four-Turniers hieß die Paarung im Halbfinale Flensburg gegen Mannheim. Mit ihrem ersten Sieg besiegten die Löwen ihren Flensburg-Fluch und zerstörten zugleich eine beeindruckende Serie ihres Gegners: Seit vier Monaten (21 Pflichtspiele) hatte die SG zuvor nicht mehr verloren.
Schlüssel war neben Knorr eine stabile Deckung, aus der die Löwen insbesondere vor der Pause häufig zu Gegenstößen kamen. Das Hinze-Team agierte mit einer extrem hohen Intensität und stellte die im Vorfeld leicht favorisierten Flensburger damit vor große Probleme. Die Partie hatte immenses Tempo, nach 15 Minuten waren bereits 17 Treffer gefallen.
Löwen wie im Rausch, Frust bei Flensburg
Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase spielten sich die Löwen zeitweise in einen Rausch. Mit einem 8:2-Lauf setzte sich der zweimalige deutsche Meister bis auf sechs Treffer ab (16:10/26. Minute).
Die Löwen profitierten dabei in der Offensive immer wieder von den klugen Abschlüssen und Zuspielen Knorrs, der zuletzt wie sein Team keine gute Form gezeigt hatte und sich wie verwandelt präsentierte. Dazu bewies der frühere Nationalmannschaftskapitän Uwe Gensheimer eine große Sicherheit. Nationaltorwart Joel Birlehm schraubte den Vorsprung mit einem Wurf ins leere Tor weiter hoch und brachte die Löwen-Fans in seinem Rücken zum Toben.
Der Auftritt der Löwen beeindruckte auch ARD-Experten Dominik Klein. "Es hat alles gepasst. Das Zusammenspiel der Mannschaft, auch bei denen, die eingewechselt wurden. Das war ein perfektes Spiel der Rhein-Neckar Löwen."
Dass die Löwen mit vier Bundesliga-Niederlagen im Gepäck angereist waren, war in der stimmungsvollen Arena nicht zu spüren. "Unfassbar, das war überragend von den Jungs", sagte Coach Sebastian Hinze nach dem Spiel am ARD-Mikrofon über den Befreiungsschlag seines Teams nach harten Wochen in der Liga. "Wir waren extrem diszipliniert, haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen."
"Wir haben in den letzten Wochen einen ziemlichen Mist zusammengespielt", sagte Löwen-Anführer Knorr. "Alle wussten, dass wir heute der Underdog waren. Aber jeder hat das Herz auf der Platte gelassen, dann ist auch vieles für uns gelaufen."