UEFA-Präsident Aleksander Ceferin

Amtszeit endet 2027 Mehrere UEFA-Mitglieder wollen Ceferin halten

Stand: 13.07.2024 21:50 Uhr

Aleksander Ceferin hatte angekündigt, sich 2027 nicht zur Wiederwahl als UEFA-Präsident zu stellen. Nun wünschen sich mehrere Mitgliedsverbände eine Abkehr von diesem Plan.

Rund 20 der 55 Mitgliedsverbände sollen Ceferin laut "Guardian" ermutigt haben, sich 2027 am Ende seiner aktuellen Amtszeit zur Wiederwahl zu stellen. Mehrere Verbandschefs bestätigten der Sportschau im Vorfeld des EM-Endspiels in Berlin diese Haltung, einige bezeichneten die Zahl der Unterstützer Ceferins als "deutlich höher als 20".

Zuletzt hatte eine Gruppe von elf südosteuropäischen Verbänden Ceferin ohne Bezug auf eine Wiederwahl eine "bedingungslose Unterstützung" zugesagt. Darunter befinden sich die Verbände aus Kroatien, Serbien, Albanien, der Türkei und Griechenland. Es folgte eine ähnliche Mitteilung durch die "Gruppe der Fußballverbände kleiner Staaten Europas", in der beispielsweise Gibraltar, Montenegro, Andorra und San Marino Mitglieder sind. Ceferin hatte nach dem UEFA-Kongress im Februar 2024 in Paris gesagt: "Ich plane, mich 2027 nicht mehr zur Wiederwahl zu stellen."

Ceferin tritt 2027 nicht mehr an

Sportschau

Ceferin vor der EM: "Äußere mich nicht zu meiner Zukunft"

Ob sich an diesen Plänen etwas geändert hat, kommentierte die UEFA auf Anfrage der Sportschau nicht.

Kurz vor Beginn der EM 2024 hatte Ceferin in einem Interview mit dem ZDF auf eine Frage zu seiner Zukunft geantwortet: "Ich habe gesagt, was ich gesagt habe. Zu meiner Zukunft und zur Präsidentschaft möchte ich mich nicht äußern. Für mich zählt jetzt nur die EM - die geht jetzt los, kein Kommentar zu anderen Dingen."

Statutenänderungen ermöglichen Ceferin theoretisch eine vierte Amtszeit

Der UEFA-Kongress im Februar 2024 in Paris war im Vorfeld von einer Kontroverse um Statutenänderungen geprägt. Die Änderungen sorgten im Kern dafür, dass Ceferins Amtszeit von 2016 bis 2019 nicht mehr zur Amtszeitsbeschränkung zählt, die die UEFA-Funktionäre auf drei Amtszeiten eingrenzt. Ceferin war 2016 nach Michel Platinis Rücktritt ins Amt gekommen und wurde anschließend 2019 und 2023 wiedergewählt. Seine dritte Amtszeit läuft bis 2027.

Ceferin wurde indirekt vorgeworfen, seine in den Statuten bis dahin ausgeschlossene vierte Amtszeit vorzubereiten. UEFA-Schatzmeister David Gill aus England positionierte sich offen gegen die Änderungen, Zvonimir Boban trat aus Protest als "Bereichsleiter Fußball" zurück - er war bis dahin ein enger Vertrauter Ceferins. "Er verfolgt seine persönlichen Ziele", sagte Boban mit Blick auf Ceferin und fügte an: "Mit diesen Gedanken bin ich nicht alleine." Ceferin sagte später über Boban: "Er verdient es nicht, dass ich ihn kommentiere."

Zvonimir Boban, ehemaliger Bereichsleiter Fußball bei der UEFA

Zvonimir Boban, ehemaliger Bereichsleiter Fußball bei der UEFA

Bislang keine Person für eine mögliche Nachfolge im Vordergrund

Die UEFA begründete die Änderung mit einer notwendigen Anpassung der Statuten an das Schweizer Recht, dem die UEFA unterliegt. Beim Kongress stimmten 51 der 55 Verbände für die Änderungen, auch der DFB. Es gab drei Gegenstimmen und eine Enthaltung.

Ceferin äußerte anschließend seine Pläne für einen Rückzug. Ein anderer Kandidat oder eine andere Kandidatin wurden bislang nicht ins Spiel gebracht. Berichte gab es zu einer möglichen Kandidatur von Rumäniens Verbandspräsident Razvan Burleanu, der solche Pläne aber dementierte.