Sieg gegen Ungarn Nächste EM-Party - Deutschland feiert das Achtelfinale
Es war schwieriger als gegen Schottland, trotzdem feiert Deutschland die nächste EM-Party - und steht nach dem 2:0-Sieg am Mittwoch (19.06.2024) gegen Ungarn im Achtelfinale.
Jamal Musiala hatte Deutschland in Stuttgart nach 21 Minuten in Führung gebracht. Ilkay Gündogan besorgte in der 67. Minute den Endstand - und wurde anschließend zum "Player of the Match" gekürt.
Aber die Vorrunde ist noch nicht vorbei, der Auftrag ist klar: Erster in der Gruppe werden. "In allererster Linie hat es eine Wirkung nach innen und außen, wenn du Erster wirst", sagte Nagelsmann nach dem Spiel. "Der erste Platz ist wichtig. Wir wollen alle Spiele gewinnen", so Nagelsmann weiter.
Deutschlands Keeper Neuer sofort gefordert
Die Deutschen wollten offenbar schon mit der Ausführung des Anstoßes das erste Zeichen setzen - und spielten den Ball sofort nach vorn. Doch Gündogan verlor die Kugel, die Ungarn fuhren direkt den ersten Konter, bei dem Manuel Neuer schon nach 20 Sekunden erstmals in höchster Bedrängnis gefordert war, weil Roland Sallai völlig frei vor ihm auftauchte.
Doch dann kamen die Deutschen. In der elften Minute drehte sich Kai Havertz nach einem langen Pass von Antonio Rüdiger sehr geschickt um Willi Orban herum und kam aus kurzer Distanz zum Abschluss - Orbans Leipziger Kollege Peter Gulacsi bekam aber mit einem Superreflex noch die Faust an den Ball.
Ungarns Orban patzt - Musiala mit der Führung
In der 20. Minute machte dann Orban erneut eine ganz unglückliche Figur - und diesmal mit Folgen. Bei einem tiefen Ball auf Gündogan wollte der Innenverteidiger den Körper zwischen Ball und Gegner bringen, geriet aber nach einer leichten Berührung mit dem deutschen Kapitän ins Straucheln, rutschte aus und ermögichte Gündogan das Comeback in dieser Szene. Jamal Musiala nahm den Rückpass des Barca-Strategen auf und jagte ihn ähnlich wie schon beim 5:1 gegen Schottland mit voller Wucht unter die Latte.
Doch die Ungarn blieben extrem gefährlich. In der 26. Minute musste Manuel Neuer schon sein ganzes Können auspacken, um einen Freistoß von Dominik Szoboszlai aus dem Winkel zu holen. Zwei Zeigerumdrehungen später hatte der Liverpooler schon wieder den Ausgleich auf dem Fuß, diesmal rettete Jonathan Tah mit einer starken Fluggrätsche für seinen Keeper.
Mehr als 70 Prozent Ballbesitz für Deutschland
In der Folge zogen sich die Ungarn aber weit zurück, überließen Deutschland komplett das Mittelfeld. 72 Prozent Ballbesitz erarbeitete sich das DFB-Team bis zur Pause, doch die Führung hing am seidenen Faden.
Nach einer Fehlentscheidung von Schiedsrichter Danny Makkelie, der auf einen leichten Faller von Milos Kerkez reingefallen war, wurde es kritisch: Orbans Kopfball nach Szoboszlai-Freistoß parierte Neuer noch glänzend, den Abpraller beförderte Sallai ins Tor - wegen einer Abseitsstellung im Vorfeld fand der Treffer aber keine Anerkennung.
Varga-Kopfball knapp vorbei - dann trifft Gündogan
Und auch im zweiten Durchgang blieb es extrem eng. Die Deutschen kontrollierten zwar weiter das Mittelfeld, doch Ungarn brauchte nicht viel, um gefährlich zu werden. Nach knapp einer Stunde - Julian Nagelsmann hatte kurz zuvor mit Niclas Füllkrug und Leroy Sané den Druck auf das 2:0 verstärken wollen - brachte eine Sallai-Flanke das DFB-Team in Not: Tah ließ sich von Barnabas Varga im Kopfballduell abkochen, doch der Mittelstürmer der Ungarn platzierte den Ball ganz knapp am linken Winkel vorbei.
Vielleicht war das die letzte Warnung für die Deutschen, um noch intensiver auf das zweite Tor zu drücken. Und das gelang mit genau dem Mittel, das den Ungarn immer wieder Probleme bereitet hatte: schnelles Kombinationsspiel. Musiala schickte Maximilian Mittelstädt links steil, der passte bei seinem Heimspiel in Stuttgart perfekt in den Rückraum zu Gündogan - per Flachschuss schaffte der Kapitän nach drei Assists nun auch seinen ersten Turniertreffer.
Nagelsmann bringt noch zwei Stuttgarter
Damit war der Widerstand der Ungarn weitgehend gebrochen. Deutschland spielte die Partie souverän nach Hause, Neuer musste nicht mehr eingreifen, nur Kimmich klärte in der 90. Minute noch einmal kurz vor der Torlinie.
Und Nagelsmann konnte es sich sogar erlauben, den Stuttgarter Fans noch zwei ihrer Lieblinge zu präsentieren: Linksaußen Chris Führich und Zentralstürmer Deniz Undav wurden eingewechselt und feierten damit ihre Turnierpremieren.
DFB-Team jetzt gegen die Schweiz
Für das deutsche Team geht es nun am Sonntag (23.06.2024) um 21 Uhr in Frankfurt gegen die Schweiz weiter - dabei geht es nur noch um eine optimale Ausgangsposition. Parallel dazu treffen in Stuttgart Ungarn und Schottland aufeinander.