Premier League Liverpool siegt im Merseyside-Derby
Der FC Liverpool hat in der Premier League gegen den Lokalrivalen FC Everton seine Negativserie beendet. Spitzenreiter FC Arsenal ließ gegen Brentford erneut Punkte liegen. Die Verfolger Manchester City und Manchester United nutzten die Vorlage - die Meisterschaft wird damit wieder spannend.
Jürgen Klopp hat mit dem kriselnden FC Liverpool im fünften Versuch den ersten Premier-League-Sieg des Jahres gefeiert. Im Merseyside-Derby gegen den FC Everton gewannen die "Reds" an der heimischen Anfield Road verdient mit 2:0 (1:0). Durch diesen Befreiungsschlag zog Liverpool in der Tabelle am FC Chelsea vorbei und ist nun Neunter. Everton bleibt als 18. auf einem Abstiegsplatz.
Mohamed Salah traf in der 36. Minute zur Führung, 13 Sekunden zuvor hatte James Tarkowski auf der Gegenseite den Pfosten getroffen. Nach der Pause erhöhte Cody Gakpo mit seinem ersten Tor für Liverpool (48.).
30 Minuten lang war das Derby vor allem ein Kampfspiel. Dann vergab Everton bei Tarkowskis Kopfball die erste Großchance der Partie. Liverpool fuhr prompt einen perfekten Konter, den Salah abschloss.
Kurz nach der Pause führte ein weiterer schneller Gegenstoß zum Premieren-Treffer des Niederländers Gakpo, der bei der WM in Katar drei Tore erzielt hatte. Wenig später kam zudem Diogo Jota zu seinem Liverpool-Comeback, der Portugiese hatte wegen einer Wadenverletzung seit dem 16. Oktober nicht mehr gespielt.
Manchester City nutzt die Patzer der Konkurrenz
Man City verkürzte unterdessen den Rückstand auf Tabellenführer FC Arsenal auf drei Punkte. Die Mannschaft von Teammanager Pep Guardiola besiegte Aston Villa 3:1 (3:0). Rodri (4.), der deutsche Nationalspieler Ilkay Gündogan (39.) und Riyad Mahrez (45.+1) Foulelfmeter) erzielten die Treffer des Tabellenzweiten, Ollie Watkins (61.) verkürzte für Villa.
Rashford und Gamacho retten United
Stadtrivale Man United hatte zuvor nach hartem Kampf bei Leeds United mit 2:0 (0:0) gewonnen. Vier Tage nach dem 2:2 im Liga-Hinspiel im Old Trafford erzielte Marcus Rashford in der 80. Minute per Kopf den glücklichen Führungstreffer für das Team von Trainer Erik ten Hag. Der 18 Jahre alte Alejandro Garnacho erhöhte fünf Minuten später auf 2:0. Die Gastgeber waren lange Zeit die bessere Mannschaft und verpassten mehrfach die Führung.
Schreuder angeblich auf dem Sprung zu Leeds
Nach übereinstimmenden Medienberichten war Alfred Schreuder (50) Zuschauer an der Elland Road und gilt als Top-Kandidat auf die Nachfolge von Jesse Marsch, der Anfang Februar als Trainer von Leeds gehen musste. Schreuder war bis Januar Coach bei Ajax Amsterdam und trainierte zuvor unter anderem auch die TSG 1899 Hoffenheim.
Arsenal lässt erneut Federn
Einen Tag vor den Siegen der Manchester-Klubs hatte Arsenal erneut Federn gelassen und ist drauf und dran, seinen Vorsprung zu verspielen. Die "Gunners" kamen im eigenen Stadion nicht über ein 1:1 gegen Brentford hinaus und ließen nach der 0:1-Pleite gegen Everton aus der Vorwoche zum zweiten Mal in Folge Punkte liegen.
Leandro Trossard knackte mit seinem Treffer (66.) den Abwehrriegel der extrem defensiven Gäste, der Winter-Neuzugang traf vier Minuten nach seiner Einwechslung nach einer Maßflanke von Bukayo Saka. Doch Brentfords Goalgetter Ivan Toney schockte die "Gunners" acht Minuten später, nutzte nach einem Freistoß die Unordnung in der Abwehr der Gastgeber und köpfte den Ausgleich.
VAR-Ärger um den Ausgleich
Was später rund um den Ausgleichstreffer auch für Ärger sorgte, war die Überprüfung des Videoschiedsrichter Lee Mason. Der checkte lediglich, ob es zuvor ein Foul an Arsenal-Verteidiger Gabriel gegeben hatte - übersah jedoch, dass auch eine Abeitsstellung vorlag. VAR Mason habe nicht die kalibrierten Linien genutzt, die das gezeigt hätten. Das Schiedsrichtergremium PGMOL (Professional Game Match Officials Limited) sprach von einem "menschlichen Versagen".
Solche Fehler sind auch unangenehm für den neuen Schiedsrichterchef Howard Webb, der sich vorgenommen hat, das Niveau anzuheben. Die ersten Wochen des ehemaligen Spitzenschiedsrichters Webb, Ehemann der deutschen Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus-Webb, wurden als positiv bewertet. Fehlentscheidungen durch den VAR gefährden auf der Insel das Grundvertrauen in die technischen Hilfsmittel, sodass Webb umgehend eine Krisensitzung mit allen Offiziellen eingerufen haben soll.
Rassistische Beleidigungen gegen Toney
Nach dem Spiel machte der FC Brentford zudem rassistische Beleidigungen gegen Toney in den sozialen Netzwerken öffentlich. "Wir sind angewidert und traurig", hieß es in einem Klub-Statement vom Sonntag. Toney habe demnach nach seinem 1:1-Ausgleichstreffer am Samstag in London über sein Instagram-Profil eine "Flut von beleidigenden und rassistischen Direktnachrichten erhalten".
Der FC Arsenal teilte mit, den Vorfall zu untersuchen: "Wir stehen Ivan Toney bei und arbeiten mit Brentford zusammen, um diejenigen zu identifizieren, die rassistische Beleidigungen gesendet haben. Bei Arsenal verurteilen wir alle Formen der Diskriminierung und verfolgen einen Null-Toleranz-Ansatz."
Klatsche für Tottenham
Tottenham musste im Rennen um die internationalen Plätze einen herben Rückschlag hinnehmen. Die "Spurs" kassierten bei Leicester City eine 1:4-Pleite und verpassten den möglichen Sprung auf einen Champions-League-Platz. Newcastle behauptete den vierten Rang, die "Magpies" erreichten ein 1:1 in Bournemouth.
Chelsea kommt trotz Millionen-Einkäufen nicht vom Fleck
Der FC Chelsea tritt nach dem 1:1-Unentschieden bei West Ham United weiter auf der Stelle. Für die "Blues", die in der Winter-Transferperiode mehr als 300 Millionen Euro für Verstärkungen ausgegeben haben, droht der Rückstand auf die Europapokal-Plätze weiter zuzunehmen, von sieben Ligapartien seit Jahresbeginn konnte Chelsea nur eins gewinnen.
Nach dem dritten Unentschieden in Serie bleibt Chelsea mit 31 Punkten nur im Tabellen-Mittelfeld. Am kommenden Mittwoch gastiert das Team von Trainer Graham Potter im Achtelfinal-Hinspiel der Königsklasse beim BVB.
Zwei von Chelseas hochkarätigen Winter-Neuzugängen sorgten für die Führung bei den "Hammers": Ein perfektes Zuspiel von Argentiniens Weltmeister Enzo Fernández verwertete Stürmer João Félix problemlos zur 1:0-Führung (16.). Mit der ersten guten Gelegenheit kam West Ham zum Ausgleich: Der frühere Chelsea-Profi Emerson nutzte eine Kopfball-Verlängerung von Jarrod Bowen aus kurzer Distanz zum 1:1 (28.).
West Hams zweiter Treffer vom VAR einkassiert - Chelsea im Glück
Im weiteren Spielverlauf hatten beide Klubs in einer temporeichen Begegnung zahlreiche gute Gelegenheiten. Chelsea zeigte über Mychajlo Mudryk und Nationalspieler Kai Havertz gute Angriffe, aber auch weiterhin Schwächen in der Defensive. Glück hatte das Potter-Team fünf Minuten vor Schluss, als Tomas Soucek das 2:1 für West Ham erzielte. Declan Rice stand nach Video-Überprüfung zuvor jedoch knapp im Abseits.