Manchester City Finanzregeln gebrochen? Guardiola sicher: "Wir sind unschuldig!"
Die Premier League klagt Manchester City wegen zahlreicher Verstöße gegen die Finanzregeln an. Vor dem Spiel gegen Aston Villa gibt sich Trainer Pep Guardiola aber auch juristisch siegessicher.
Für Manchester City steht am Sonntag (12.02.2023) ein wichtiges Spiel gegen in der Premier League an. Im Heimspiel gegen Aston Villa geht es für Manchester darum, den Anschluss an Tabellenführer Arsenal zu halten. Vor dem Spieltag lag Manchester City fünf Punkte hinter Arsenal, hatte dabei ein Spiel mehr ausgetragen. Höhepunkte des Spiels gibt es am Sonntag in der Sportschau.
Doch City steht in der Premier League derzeit auf eine andere Weise im Mittelpunkt. Dem Klub werden von der Liga mehr als hundert Verstöße gegen Finanzregeln im Zeitraum zwischen 2009 und 2018 vorgeworfen. "Ich bin vollkommen überzeugt, dass wir unschuldig sind", sagte Pep Guardiola vor dem Spiel. "Wir haben das Glück, in einem fantastischen Land zu leben, wo jeder als unschuldig gilt, bis seine Schuld bewiesen ist."
Was dem Klub vorgeworfen wird
Die Premier League hatte Anfang der Woche mitgeteilt, dass dem Verein jahrelange Verstöße gegen die Finanzregeln vorgeworfen werden. Eine unabhängige Kommission solle die Vorwürfe untersuchen. Es geht um Regelverstöße in mehr als 100 Fällen.
Es geht um unvollständige Bilanzen, verschleierte Zahlungen an Angestellte und fehlende Mitarbeit bei den Ermittlungen. Manchester City bestreitet die Vorwürfe und gibt sich siegesgewiss: "Wir freuen uns darauf, dass die Angelegenheit endgültig zum Ruhen gebracht wird." Ernst genommen wird die Sache trotzdem, der vom Klub engagierte Anwalt verdient nach englischen Medienberichten so viel wie Manchesters Stürmer Erling Haaland.
Wie es weitergeht
Das Verfahren wird bald vorerst in den Hintergrund treten, da es mehrere Jahre dauern könnte. Guardiola kritisierte eine vermeintliche Vorverurteilung. "Mein erster Gedanke ist, dass wir schon verurteilt wurden. Es ist dasselbe wie das, was uns bei der UEFA passiert ist", sagte er.
2020 war City von der UEFA für zwei Jahre aus der Champions League ausgeschlossen worden. Vor dem internationalen Sportgerichtshof CAS wurde die Sperre aber aufgehoben. Einige Vorwürfe waren nach Ansicht des Gerichts nicht ausreichend belegt, andere verjährt. Es folgte kein Freispruch, es blieb aber nur noch eine Geldstrafe von 10 Millionen Euro übrig. Ein großer Unterschied: In der Premier League ist der Gang zum CAS nicht in den Statuten vorgesehen. Eine Kommission der Premier League aus drei Personen muss den Fall nun aufarbeiten und entscheiden.
Das Stadion von Manchester City
Wie der Fall ausgehen könnte
Im äußersten Fall droht dem von Scheichs aus Abu Dhabi alimentierten Klub der Ausschluss aus der Premier League. Auch eine Geldstrafe oder der Abzug von Punkten ist möglich. Dass alte Ergebnisse bei einem Schuldspruch geändert werden, ist nicht zu erwarten. In dem Zeitraum, auf den sich die Vorwürfe beziehen, war der Klub drei Mal englischer Meister.
"All die großen Momente, die wir hatten, gehören weiter uns. Das kann uns niemand nehmen", sagte Guardiola. Beispielsweise bei Leichtathletik-Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen ist es bei Dopingfällen üblich, das Medaillen nachträglich an tatsächliche Gewinner weitergereicht werden.
Wie das Spiel gegen Aston Villa beeinflusst werden könnte
"Der Klub hat mit uns darüber gesprochen, aber ich habe nicht mit den Spielern darüber gesprochen. Wir trainieren ganz normal, um zu versuchen, Aston Villa zu schlagen", sagte Guardiola. Doch das Thema steht in Manchester und in der Premier League derzeit über allem.