DFB-Team Flick - Neulinge sollen Spielzeit bekommen
Sie sind erstmals dabei und sollen auch Spielzeit bekommen: Hansi Flick hat allen sechs Nationalelf-Neulingen einen Länderspieleinsatz in Aussicht gestellt.
"Das ist unser Plan. Wir müssen erstmal abwarten, wie die Trainingseindrücke sind. Wir sind neugierig, was wir sehen werden", sagte der Bundestrainer bei einer Pressekonferenz in Frankfurt. Flick hatte für die ersten Testpartien der Fußball-Nationalmannschaft in diesem Jahr am Samstag gegen Peru und drei Tage später gegen Belgien ein halbes Dutzend Akteure ohne Erfahrung in der A-Elf berufen und gleichzeitig auf viele bewährte Kräfte verzichtet.
"Wir erkennen Potenziale"
"Für uns ist es enorm wichtig, den Kader in der Breite aufzustellen", betonte Flick mit Blick auf die Heim-EM 2024. Er wolle sehen, "wer könnte das Potenzial haben, bei der Euro dabei zu sein", sagte der 58-Jährige. Josha Vagnoman, Marius Wolf, Felix Nmecha, Malick Thiaw, Mergim Berisha und Kevin Schade habe man bewusst gewählt, "weil wir Potenziale erkennen", betonte Flick.
Auch die Pause für mehrere arrivierte Akteure wie Thomas Müller, Ilkay Gündogan, Leroy Sané oder Niklas Süle verteidigte der Bundestrainer: "Man hätte die Spieler alle mitnehmen können, die wären auch gerne dabei gewesen." Aber: "Man hätte ihnen nicht die Möglichkeit gegeben, zu spielen."
Gnabry statt Sané
Vor allem nach der Nicht-Berücksichtigung von Sané wurde Flick gefragt. "Das große Saisonfinale steht an, aber für uns ist auch wichtig, dass die Spieler nicht nur trainieren, sondern spielen. Diese Möglichkeit hätten bei uns nicht alle gehabt", sagte der Coach etwas ausweichend.
Man müsse im Leben Entscheidungen treffen, ergänzte der Bundestrainer, "wir haben uns für Serge Gnabry entschieden". Der Münchner Offensivspieler steht im Gegensatz zu seinem Klubkollegen Sané im Aufgebot.
Hummels und Reus spielen aktuell keine Rolle
Die BVB-Profis Mats Hummels und Marco Reus spielen in den aktuellen Planungen von Flick für die Heim-EM in gut einem Jahr keine Rolle. Vermisst wird vom Bundestrainer bei den ersten Länderspielen der Fußball-Nationalmannschaft in diesem Jahr hingegen deren Klub-Kollege Julian Brandt.
"Wenn ich Dortmund sehe, tut mir am meisten leid, dass Julian Brandt nicht dabei ist. Er hat die größte Entwicklung gemacht die letzten Wochen vor seiner Verletzung. Er hat überragend gespielt, deswegen hätten wir ihn gerne dabei gehabt, weil er für uns auch seine Leistung hätte abrufen können und uns einen Mehrwert hätte geben können", sagte Flick über den 26 Jahre alten Offensivspieler.
Moukoko und Adeyemi fehlen verletzt
Brandt hatte zu Jahresbeginn gute Leistungen gezeigt, fehlt bei den Testpartien der DFB-Elf am Samstag in Mainz gegen Peru und drei Tage später in Köln gegen Belgien aber wegen eines Muskelfaserrisses. Auch seine Teamkollegen Youssoufa Moukoko (18) und Karim Adeyemi (21) können wegen Blessuren nicht beim Jahresauftakt der DFB-Elf dabei sein. Reus (33) und Hummels (34) erhielten hingegen wie für die WM keine Einladung von Flick.
Besonderes Lob bekamen auch Rückkehrer Emre Can (29) und Neuling Marius Wolf (27). "Ich glaube, dass beide Spieler dafür stehen, dass Dortmund in der Tabellenspitze jetzt da steht, wo sie stehen. Beide sind, was die Defensive betrifft, eine Stütze für Dortmund", betonte Flick. Dem defensiven Außenbahnspieler Wolf zuzuschauen, mache Spaß.
Spiel gegen Peru ausverkauft
Das Interesse an der deutschen Nationalmannschaft ist ungeachtet der jüngsten WM-Enttäuschung derweil groß. Das Länderspiel der DFB-Auswahl am Samstag in Mainz gegen Peru ist mit rund 25.000 Zuschauern ausverkauft.
Fortgesetzt werden soll der Kurs einer Annäherung an die Fans. Ein öffentliches Training soll es laut DFB-Sportdirektor Rudi Völler nun möglichst in jeder Länderspielwoche geben. Auch der engere Austausch mit den U21-Junioren soll gefördert werden. Am Dienstag werden A-Team und Junioren gemeinsam zu Abend essen.