Besetzung des Geschäftsführer-Postens DFB bestätigt - Keßler Kandidatin für die Bierhoff-Nachfolge
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) beschreitet bei der Besetzung des Geschäftsführer-Postens womöglich einen revolutionären Weg. Einem Medienbericht zufolge ist Nadine Keßler Kandidatin als Nachfolgerin von Oliver Bierhoff.
Die frühere Nationalspielerin soll Teile der Aufgaben des einstigen DFB-Direktors übernehmen und künftig den Bereich Akademie und Nationalmannschaften verantworten, wie die Münchner "Abendzeitung" am Donnerstag (17.08.2023) berichtete. Neuer Technischer Direktor soll der aktuelle U20-Auswahltrainer Hannes Wolf werden, wie zuvor bereits die "Frankfurter Rundschau" gemeldet hatte.
DFB bestätigt: Keßler "eine Kandidatin"
Der DFB bestätigte später am Abend Gespräche mit Keßler, "aber es gibt auch noch andere Kandidaten", sagte DFB-Mediendirektor Steffen Simon. "Wir sind noch nicht so weit, dass Verträge unterschrieben werden können."
Die Ex-Europameisterin Keßler (35), die derzeit als Abteilungsleiterin bei der Europäischen Fußball-Union UEFA arbeitet, wäre als erste Frau sowohl für das Frauenteam von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg als auch für die A-Nationalmannschaft der Männer von Bundestrainer Hansi Flick verantwortlich.
Eine der Besten der Welt
Die Weltfußballerin von 2014 hatte in ihrer aktiven Karriere zu den besten Mittelfeldspielerinnen der Welt gehört. Mit dem VfL Wolfsburg gewann sie zweimal die Champions League, zweimal den Meistertitel und feierte drei DFB-Pokalsiege. 2016 beendete sie wegen anhaltender Knieprobleme ihre Karriere und widmete sich fortan ihrer Laufbahn als Funktionärin.
Auch Hannes Wolf soll eine verantwortungsvolle Position im DFB bekommen. Medienberichten zufolge plant der Verband, den aktuellen Chefcoach der U20-Nationalmannschaft zum Technischen Direktor zu befördern. Außerdem soll der 42 Jahre alte Wolf einem Kompetenzteam vorstehen, zu dem unter anderem auch die ehemaligen Bundesligaprofis Hanno Balitsch und Sandro Wagner gehören. Keßler und Wolf würden Bierhoff beerben.
Khedira-Verhandlung gescheitert
Der Europameister von 1996 hatte den DFB nach dem Vorrunden-Aus bei der WM Ende 2022 in Katar verlassen müssen, der 55-Jährige hatte als DFB-Direktor einen enorm großen Bereich verantwortet. Als neuen Sportdirektor für die A-Nationalmannschaft und die U21 hatte der DFB zu Jahresbeginn Rudi Völler verpflichtet. Der einstige Teamchef wird diese Rolle nach der EM 2024 aber wieder abgeben. Als Kandidat für einen DFB-Posten war zuletzt auch der 2014er-Weltmeister Sami Khedira im Gespräch gewesen, die Verhandlungen mit dem 36-Jährigen scheiterten aber.