Tränen nach Sieg gegen Uruguay James Rodriguez führt Kolumbien ins Copa-Finale
Mit Ex-Bundesliga-Star James Rodriguez als Dirigent und eine komplette Halbzeit in Unterzahl hat sich Kolumbien ins Finale der Copa America gekämpft.
Die "Cafeteros" besiegten am Mittwoch (10.07.2024, Ortszeit) Uruguay im US-amerikanischen Charlotte mit 1:0 (1:0) und fordern im Endspiel am Sonntag Titelverteidiger Argentinien. Während das Team um Lionel Messi mit dem 16. Triumph alleiniger Rekordhalter werden könnte, strebt Kolumbien seinen zweiten Copa-Erfolg nach 2001 an.
"Ich bin jetzt fast 13 Jahre dabei, wollte immer nur das Finale. Jetzt bin ich überglücklich", sagte Rodriguez nach Schlusspfiff, sichtbar von Gefühlen überwältigt und mit Tränen in den Augen. Zuvor hatte der 32-Jährige, der sich vor exakt zehn Jahren bei der WM in Brasilien weltweit ins Rampenlicht geschossen hatte, Jefferson Lerma (39.) mustergültig zum Siegtreffer aufgelegt. Es war die sechste Torvorlage des Spielmachers, Turnier-Rekord in der 108-jährigen Geschichte der Südamerika-Meisterschaft.
Luis Suarez trifft den Pfosten
Dabei hatte vor 70.644 überwiegend kolumbianischen Fans Verteidiger Daniel Munoz mit seiner Roten Karte nach Ellbogencheck (45.+1) den Erfolg ernsthaft in Gefahr gebracht. Doch trotz numerischer Überlegenheit spielten sich Uruguay in Durchgang zwei neben einem Pfostenschuss von Altstar Luis Suarez (71.) kaum nennenswerte Chancen heraus.
Während das nun seit 28 Spielen unbesiegte Kolumbien mit breiter Brust ins Finale in Miami gegen Messi und Co. geht, bleibt für Uruguay nur noch das Spiel um Platz drei gegen Kanada. Für "La Celeste", die mit 15 Titeln nach Copa-Siegen noch gleichauf mit Argentinien ist, war es erst das zweite Gegentor im Turnierverlauf - und gleich ein so entscheidendes.
Nunez im Faustkampf mit Zuschauern
Nach dem hitzig geführten Spiel liefen Uruguays Stürmer Darwin Núñez und weitere Spieler auf die Tribüne, wo es offenbar zu Auseinandersetzungen gekommen war. Auf Videos ist zu sehen, wie der 25 Jahre alte Stürmer des FC Liverpool einen Mann in einem Kolumbien-Trikot schlägt.
"Das ist eine Katastrophe. Unsere Familie war in Gefahr und es war keine Polizei in der Nähe", sagte Uruguays Kapitän Jose Maria Gimenez: "Wir mussten auf die Tribüne gehen, um unsere Liebsten mit winzigen neugeborenen Babys herauszuholen." Der südamerikanische Fußball-Verband Conmebol verurteilte die Ausschreitungen.