Fragwürdiger Treffer von Popp 3:3 - Wolfsburgs Frauen mit kuriosem Remis gegen Bremen
Werder Bremen hat den Frauen des VfL Wolfsburg in einem wilden Nordduell der Fußball-Bundesliga einen Punkt abgerungen - und kassierte dabei ein Tor, das wohl keines war.
In einem phasenweise kuriosen Spiel haben die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg gleich zu Beginn der Bundesliga-Saison eine Enttäuschung erlebt. Das Team von Trainer Tommy Stroot kam am Montag (02.09.2024) am ersten Spieltag gegen Werder Bremen völlig überraschend nur zu einem 3:3 (1:2). Damit musste der Pokalsieger schon zum Auftakt den ersten Rückschlag im erwarteten Titelkampf mit dem deutschen Meister Bayern München hinnehmen.
Linders Treffer reicht nicht
Nationalspielerin Sarai Linder (11. Minute) brachte die Wolfsburgerinnen früh in Führung. Doch begünstigt von Schwächen in der VfL-Deckung drehten die Gäste noch vor der Pause durch die Treffer von Tuana Mahmoud (35.) und Neuzugang Larissa Mühlhaus (40.) die Partie.
Nach dem VfL-Ausgleich durch Lena Lattwein (61.) ging Werder eine Minute später erneut in Führung - wieder mit tatkräftiger Hilfe der Favoritinnen: Janina Minge passte zurück Richtung Torhüterin Merle Frohms, doch der Ball trudelte an Frohms vorbei, deren Rettungsversuch das 2:3 nicht mehr verhinderte.
Bitteres Gegentor für Werder
Vier Minuten später schoss Bremens Torhüterin Livia Peng Nationalspielerin Alexandra Popp an. Der Ball flog - im Fernsehen deutlich sichtbar - auf die Linie des Werder-Tores und dank des Effets wieder zurück ins Spielfeld. Dennoch entschied Schiedsrichterin Nadine Westerhoff auf Tor. In der Frauen-Bundesliga gibt es keinen Videobeweis.
Die stark ersatzgeschwächten Bremerinnen hielten danach weiter dagegen und retteten nach der Gelb-Roten Karte gegen Lara Schmidt (88.) sogar in Unterzahl das unerwartete Unentschieden gegen die insgesamt enttäuschenden Wolfsburgerinnen.
Leipzig schlägt Köln knapp
Am Sonntagabend waren die Frauen von RB Leipzig und des 1. FC Köln am ersten Bundesligaspieltag aufeinandergetroffen. Es war ein Duell auf Augenhöhe erwartet worden, und genau so lief es dann auch.
Die Gastgeberinnen gingen durch einen Treffer von Vanessa Fudalla (31.) in Führung. Nach dem Seitenwechsel machten die Kölnerinnen viel Druck und schafften das 1:1: Vanessa Leimenstoll (50.) traf zum umjubelten Ausgleich. Doch in der Freude darüber vernachlässigten die Rheinländerinnen für einen Moment ihre Defensive. Leipzig nutzte das und kam durch Julia Landenberger (55.) zum 2:1-Siegtreffer.
Frankfurt besiegt Jena
Eintracht Frankfurt hatte schon am Samstag die Auftakthürde Carl Zeiss Jena genommen und einen allerdings hart erkämpften 2:0-(0:0)-Heimsieg eingefahren. Die Gastgeberinnen waren über die gesamte Spieldauer das dominierende Team. Vor dem Seitenwechsel fehlten der Eintracht jedoch vor dem Jenaer Tor Entschlossenheit und Präzision. Nach dem Seitenwechsel erhöhte Frankfurt das Tempo und wurde belohnt: Géraldine Reuteler erzielte aus rund 18 Metern die erlösende Führung (57.).
Obwohl der Favorit danach nicht vom Gaspedal ging, bot sich dem Aufsteiger die erste große Chance: Luca Emely Birkholz scheiterte im kurzen Eck an Stina Johannes (63.). Das war allerdings die einzige Torchance für Jena, Elisa Senß' Treffer per Distanzschuss sorgte zehn Minuten vor Schluss für klare Verhältnisse.
Hoffenheim startet mit Sieg in Essen
1899 Hoffenheim startete mit einem 2:1-(1:0)-Auswärtssieg bei der SGS Essen. Über weite Strecken lieferten sich die Teams ein ebenbürtiges Spiel, bei dem die Kraichgauerinnen aber ein Übergewicht in den Zweikämpfen hatten. Nach der frühen Führung durch Selina Cerci (6.) ergaben sich in der ersten Halbzeit nur wenige Torraumszenen. Ereleta Memeti erhöhte in der 62. Minute auf 2:0.
Essen lieferte auch eine gute Leistung ab und sorgte über Flanken von Beke Sterner für Gefahr, im Zentrum fehlte es aber an der letzten Entschlossenheit. Nach dem Anschlusstreffer von Annalena Rieke (70.) wurde es nochmal spannend, doch Essen schaffte es danach nicht mehr, sich entscheidend durchzusetzen.
Bayern München siegt bei Aufsteiger Potsdam
Zuvor waren die Meisterinnen von Bayern München mit einem mühsamen Pflichtsieg in die neue Saison gestartet. Beim Aufsteiger Turbine Potsdam setzte sich das Team von Trainer Alexander Straus mit 2:0 (1:0) durch und feierte damit den vierten Dreier in Folge gegen den sechsmaligen Titelträger.
Jubel bei den Damen des FC Bayern München
Fünf Tage nach dem 1:0 im Supercup gegen den Dauerrivalen VfL Wolfsburg erzielte die schwedische Nationalspielerin Linda Sembrant (22./85.) im Karl-Liebknecht-Stadion beide Tore für die Favoritinnen, die beim letzten Bundesliga-Vergleich im Mai 2023 die Potsdamerinnen noch mit 11:1 vom Platz gefegt hatten.
Sembrant trifft zur Führung
In der Startelf standen unter den Augen des neuen Bundestrainers Christian Wück vier Bronzemedaillengewinnerinnen von Paris. Beim FC Bayern fehlte noch der prominenteste Neuzugang: Nationalspielerin Lena Oberdorf, die aus Wolfsburg kam und noch länger wegen eines Kreuzbandrisses ausfällt.
Die Gäste bestimmten von Beginn an das Spiel, die erste Großchance vergab Lea Schüller, die ein Zuspiel von Klara Bühl volley knapp über die Latte setzte (8.). Nach Eckball von Carolin Simon traf Sembrant per Kopf zur verdienten Führung. Eine weitere Ecke von Bühl landete am Pfosten (33.).
Keeperin Terestyenyi macht Bayern-Chancen zunichte
Potsdam beschränkte sich komplett auf die Defensive, machte es den Titelverteidigerinnen aber mit Zweikampfstärke und taktischer Disziplin schwer. Torhüterin Anna Terestyenyi machte Großchancen von Schüller (52.) und Sydney Lohmann (55.) zunichte. Erst kurz vor Schluss gelang Sembrant nach einer Bühl-Ecke die Entscheidung.
Leverkusen ringt Freiburg nieder
Bayer Leverkusen hat am Samstag ein wildes Spiel in Freiburg mit 3:2 für sich entschieden, bei dem insgesamt drei Strafstöße gepfiffen wurden. Nachdem die Werkself mit einem Doppelschlag von Janou Levels und Selina Ostermeier einen 0:1-Rückstand durch Annabel Schasching bereits vor der Pause gedreht hatte, wurde es im zweiten Spielabschnitt etwas ruhiger.
Zum Ende der Begegnung gab es jedoch nochmal zwei Aufreger. Erst glichen die SCF-Frauen durch den zweiten Strafstoß im Spiel durch Eileen Campbell aus, ehe die Pätzold-Elf selbst noch mal vom Punkt aus ran durfte und in Person von Kristin Kögel den 3:2-Endstand erzielte.