FIFA WM 2022 Revierderby und Spekulatius
Sportschau-Reporter Marcus Bark berichtet im WM-Tagebuch über die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar, seine Eindrücke und Begegnungen.
Wieder nur ein Zettel unter der Zimmertür. Wann Umschlag, FIFA? Baulärm zwischen 10 und 14 Uhr. "Wir bitten um Entschuldigung." Passt schon, ist ja Spieltag. Früher Anstoß.
Beim Frühsport ist der riesige Sandplatz wieder leer. Kein Cricket. Klar, war Freitag, als die Wüste belegt war. Der Engländer mit dem Shirt der Tranmere Rovers ist auch wieder an den Eisen. Die Deutschen im Gym alle neutral. Der Argentinier ist von oben bis unten Argentinien, Hose, Shirt, Trainingsjacke. Watt'n Trotzkopf.
Politik auf der Tribüne
Die Binde. Kapitän Faeser auf der Tribüne. Neben Infantino. Politischer war der Fußball nie.
Mannschaft mit Hand vor dem Mund. War das gut? War's das schon? Nacht drüber schlafen.
Revierderby geht an Japan
Dann Fußball. "Ohhhhh, Ni-ip-pon, Ni-ip-pon, Ni-ip-pon, Ni-ip-pon." Der Ohrwurm. Bei WM 2006 fünf Stunden im Zug auf dem Weg nach Nürnberg vor dem 0:0 gegen Kroatien gehört. Die blauen Samurai sind Meister der Wiederholung. Dass es so viele im Stadion waren, wurde erst beim 2:1 deutlich. Riesenjubel, weil das Revierderby an die Japaner geht. Bochums Asano läuft Dortmunds Schlotterbeck weg und haut das Ding ins kurze Eck.
Frostig im Medienzentrum. Hat aber nichts mit Ergebnis zu tun. Klimaanlagen ballern den ganzen Tag. Da würden sogar Dominosteine und Spekulatius gehen.
Text fertig, kurz Bescheid geben. Im Sportschau-Tageschat ein Foto von Infantino, der auf die Binde von Kapitän Faeser deutet und lächelt. Muss Photoshop sein. Ist es nicht. Okay. Alles scheint egal zu sein. Wann Umschlag, FIFA?