WM-Finale 2022 Messi und der schwarze Umhang - vereinnahmt Katar die Siegerehrung?
Argentiniens Lionel Messi trägt bei der Pokalübergabe nach dem WM-Finale einen schwarzen Umhang, ein traditionelles Gewand. Das hatte ihm der Emir von Katar kurz zuvor umgelegt. Nicht nur Sportschau-Experte Bastian Schweinsteiger sah die Aktion kritisch.
Für Lionel Messi war der goldene WM-Pokal zum Greifen nah, da legte ihm der Emir von Katar von hinten und eindeutig ungefragt einen traditionellen Bischt um. Dieses schwarze arabische Übergewand wird in Katar vorrangig von wichtigen Personen am Nationalfeiertag übergezogen.
Bleibende Bilder der Siegerehrung mit Umhang
FIFA-Präsident Gianni Infantino, bei der Siegerehrung stets Seite an Seite mit Emir Tamim bin Hamad Al-Thani, goutierte die Aktion offenkundig ebenfalls. Messi, der von der Hundertschaft der Fotografen wirkungsvoll ins Bild gesetzt wurde, machte dabei gute Miene zum bösen Spiel.
Der ikonische Moment, das Bild des Kapitäns mit dem Pokal wird bei der WM 2022 immer in Verbindung mit dem Gewand, diesem schwarzen Umhang stehen - und nicht allein mit dem argentinischen Trikot.
Schweinsteiger: "Man nimmt dem Spieler einen großen Moment"
"Da nimmt man dem Spieler einen ganz großen Moment", kritisierte Sportschau-Experte Bastian Schweinsteiger die Aktion. "Ich fand es auch nicht gut. Das kann man später in der Kabine machen. Ich glaube, da war Messi selber auch nicht glücklich. Die Aktion war in meinen Augen nicht gelungen."
Das fand auch der englische Ex-Profi Gary Lineker beim Sender BBC: "In gewisser Weise ist es beschämend, dass sie Messi in seinem argentinischen Trikot verdeckt haben." Der langjährige argentinische Nationalspieler Pablo Zabaleta kommentierte in der BBC: "Warum? Einfach nur warum? Es gab keinen Grund, das zu machen."
Auch weitere TV-Experten konnten nicht nachvollziehen, warum man Messi im größten Moment seiner Karriere nicht einfach in seinem Trikot feiern lassen konnte. "Ihn da zu instrumentalisieren - autsch!", sagte Ex-Nationalspielerin Tabea Kemme bei "MagentaTV". Michael Ballack fügte hinzu: "Es ist ein bisschen irritierend. Aber es spricht für seinen Anstand, dass er das anbehält."