FIFA WM 2022 Beleidigungen gegen Kanadas Torwart - FIFA ermittelt gegen Kroatien
Wegen des Verhaltens kroatischer Fans im Spiel gegen Kanada und vor allem gegen dessen Torwart bei der WM in Katar hat die FIFA Ermittlungen gegen Kroatiens Verband eingeleitet.
Kanadas Torhüter Milan Borjan, Sohn serbisch-stämmiger Eltern, war im zweiten Gruppenspiel von Anhängern des Vize-Weltmeisters wiederholt beschimpft und ausgepfiffen worden.
Fans mit Anspielung auf Flucht Borjans
Im Stadion war außerdem ein Plakat zu sehen, das auf die Operation Oluja (Sturm) im Kroatien-Krieg anspielte. Hintergrund ist, dass Borjan in Knin geboren wurde, das nach dem Zerfall Jugoslawiens zunächst von den Serben an sich gerissen wurde, während die kroatischen Bewohner vertrieben wurden. Dabei soll es zu Kriegsverbrechen gekommen sein. 1995 wurde die Stadt von den Kroaten zurückerobert.
Borjan war mit seinen Eltern zunächst nach Belgrad geflohen, dann nach Kanada übergesiedelt. "Nichts läuft wie Borjan", stand auf dem Plakat. Dazu soll es beleidigende Gesänge von den Rängen gegen den Keeper gegeben haben.
Hassnachrichten per Telefon
Laut Borjans Aussage sei vor dem Spiel auch seine Telefonnummer veröffentlicht worden. Er habe vor der Partie Tausende Nachrichten kroatischer Fans erhalten. "Das zeigt, wie primitiv die Leute sind. Ich will das nicht kommentieren. Sie sollten an sich und ihren Familien arbeiten, weil sie offensichtlich frustriert sind", sagte Borjan, der in Serbien beim früheren Europapokalsieger Roter Stern Belgrad unter Vertrag steht.
Er hatte in der Vergangenheit mit kontroversen Interviews selbst für Diskussionen gesorgt, indem er sagte, dass sein Geburtsort nicht kroatisch sei.