FIFA WM 2022 FIFA bestätigt Tod eines Bauarbeiters in Katar während WM
Ein Arbeitsmigrant hat während der WM in Katar sein Leben verloren. Der von den Philippinen stammende Mann verstarb nach einem Unfall bei Reparaturarbeiten im Resort der Nationalmannschaft Saudi-Arabiens.
Der Fußball-Weltverband FIFA bestätigte am späten Mittwochabend (07.12.22) auf dpa-Anfrage einen Bericht des Portals "The Athletic". Die FIFA sei "zutiefst betrübt über diese Tragödie", die "Gedanken und unser Mitgefühl sind bei der Familie des Arbeiters", teilte ein Sprecher mit. Weitere Aussagen über den Unfall könne der Weltverband derzeit nicht treffen. Dafür benötige er mehr Informationen.
Auch die philippinische Botschaft äußerte sich. Sie teilte am Donnerstag (08.12.22) gegenüber der Nachrichtenagentur AFP mit, der Mann sei "während seiner Arbeit in einem Resort in Mesaieed" 57 Kilometer südlich von Doha gestorben.
WM-Turnierchef Nasser Al Khater drückte den Angehörigen sein Beileid aus, ließ aber gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters auch verlautbaren, dass Berichte über Todesfälle von Arbeitern auf Baustelllen in Katar einen sehr großen Raum in der Berichterstattung einnähmen. "Diese Negativität um die WM ist etwas, mit dem wir leider konkfrontiert wurden. Wir sind ein bisschen enttäuscht", sagte Al Khater.
Bauarbeiter stürzt von Rampe
Nach Informationen von "The Athletic" ermittelte in dem Fall die katarische Regierung. Das Sportportal berichtete, dass es sich bei dem Verstorbenen um einen Mann namens Alex handele, der auf Anfang 40 geschätzt wird und für das katarisches Unternehmen "Salam Petroleum Services" gearbeitet haben soll. Er war demnach in einen Unfall mit einem Gabelstapler verwickelt.
Beim Sturz von einer Rampe sei er mit dem Kopf auf Beton aufgeschlagen, hieß es weiter. Einen Sicherheitsgurt habe der Mann nicht getragen. Warum, sei nicht bekannt.
Angestellte erfuhren nichts vom tödlichen Unfall
Kurz nach dem Unfall seien Rettungskräfte per Hubschrauber in dem Fünf-Sterne-Resort eingetroffen. Sie hätten dem Mann aber nicht mehr helfen können. Wie "The Athletic" im Gespräch mit Mitarbeitern der Anlage, die aus Sorge um ihren Job anonym bleiben wollten, in Erfahrung brachte, wurde ihnen der tödliche Unfall bislang nicht kommuniziert. Nach Eintreffen des Helikopters hätten Gerüchte die Runde gemacht, dass eine "Very Very Important Person" (VVIP) aus der Luft in das Resort gebracht wurde.
Die nun vom Sportportal befragten Angestellten des Resorts zeigten sich daher überrascht, als sie von dem tragischen Vorfall erfuhren.
Rätsel um Zuständigkeitsbereich
Unklar ist noch, ob der Unfall im Zuständigkeitbereich der FIFA geschah. Vom offiziellen lokalen WM-Organisationskomitee hieß es, er habe sich auf einer öffentlichen Straße innerhalb der Anlage ereignet. Deshalb seien die örtlichen Behörden für die Aufarbeitung zuständig. Laut "The Athletic" sei während der Gruppenphase, als der Mann verstarb, der Zutritt zum Gelände nur mit einer FIFA-Akkreditierung möglich gewesen. Dies würde verdeutlichen, dass das Areal zu diesem Zeitpunkt im Zuständigkeitsbereich des Weltverbandes gelegen habe.
Untersuchungen seitens WM-Gastgeber Katar seien eingeleitet: "Sollte die Untersuchung zu dem Schluss kommen, dass die Sicherheitsprotokolle nicht eingehalten wurden, wird das Unternehmen gerichtlich belangt und mit empfindlichen Geldstrafen belegt werden", sagte ein katarischer Regierungsbeamter der Nachrichtenagentur AFP.