FIFA-Fahne

FIFA-Kongress in Ruanda FIFA will Menschenrechtsverletzungen untersuchen

Stand: 16.03.2023 08:54 Uhr

Der Fußball-Weltverband FIFA hat einer Untersuchung mit Blick auf die möglichen Menschenrechtsverletzungen bei der umstrittenen WM in Katar zugestimmt.

"Der FIFA-Unterausschuss wird eine Bewertung des menschenrechtlichen Erbes des Turniers vornehmen, die auch für die Planung künftiger FIFA-Turniere von Nutzen sein wird", sagte Michael Llamas, Vorsitzender des FIFA-Unterausschusses für Menschenrechte und soziale Verantwortung. Die Bewertung werde "auf transparente Weise unter Einbeziehung interessierter Parteien durchgeführt".

Norwegischer Verband stellte den Antrag

Die FIFA hatte sich am Vorabend ihres 73. Kongresses in Kigali/Ruanda unter Leitung von Generalsekretärin Fatma Samoura zu Gesprächen mit der UEFA-Arbeitsgruppe für Menschenrechte getroffen, der auch der Deutsche Fußball-Verband (DFB) angehört. Dabei seien die Teilnehmer über "die positive Arbeit und die Fortschritte" informiert worden, die es in Sachen Menschenrechte im Zuge der Katar-WM gegeben habe. Gerade aus Europa gibt es diesbezüglich aber immer wieder Kritik.

Der norwegische Verband stellte den Antrag, dass das Thema Menschenrechte in Katar bei der Vollversammlung in Kigali auf die Agenda kommt und forderte eine ausführliche Stellungnahme der FIFA ein. Unter anderem wegen der ungeklärten Frage bezüglich eines Entschädigungsfonds für die Arbeitsmigranten wird auch der DFB Gianni Infantino bei dessen Wiederwahl die Unterstützung verweigern.

Kritik von Menschenrechtsorganisationen an FIFA

Die FIFA hatte sich zuletzt darauf berufen, dass Entschädigungsmechanismen durch Katars Regierung bestehen und genutzt würden. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisiert, dass Angehörige von toten Menschen diese nicht in Anspruch nehmen können, da viele Todesfälle nicht genau untersucht worden seien, aber jeweils ein "natürlicher Tod" festgestellt wurde.

Somit gebe es dafür keinen Anspruch auf Entschädigungen. Arbeitskräfte berichteten über nicht gezahlte Löhne, über unrechtmäßig erhobene Gebühren für die Vermittlung oder unwürdige Unterbringung.