FIFA Frauen WM Wegen Neymar-Kritik: Shitstorm gegen Kleinherne
Fußball-Nationalspielerin Sophia Kleinherne sieht sich wegen einer Aussage in einem "Playboy"-Interview zu Superstar Neymar einem Shitstorm aus Brasilien ausgesetzt. Die Verteidigerin hatte dem Angreifer Schauspielerei vorgeworfen.
In der deutschen August-Ausgabe des Männermagazins äußerte sich die Defensiv-Spezialistin vom Bundesligisten Eintracht Frankfurt unter anderem dazu, warum die deutschen Fußballerinnen laut einer Umfrage aktuell beliebter sind als ihre männlichen Gegenparts. Ein Grund dafür sei, dass die DFB-Spielerinnen "nahbarer" seien, erklärte die 23-Jährige. So entstünde ein anderes, engeres Verhältnis zu den Fans, die man zudem mit "ehrlichem Fußball" begeiserte. Und dann folgte die Aussage, die in Brasilien nun hohe Wellen schlägt: "Mir ist kein weiblicher Neymar bekannt. Ich kenne zum Beispiel keine Spielerin, die zwei oder drei Minuten liegen bleibt."
Damit bezichtigte die aus Telgte stammende Verteidigerin den Star der Seleção der Schauspielerei nach Fouls an ihm. Ein aus neutraler Sicht keineswegs dreister Vorwurf, liebt der Torjäger von Paris Saint-Germain doch tatsächlich auf und abseits des Platzes den großen Auftritt und krümmt sich nach Tacklings gegen ihn zuweilen derart dramatisch auf dem Boden, als müsse man Angst um sein Leben haben.
"Hätte nicht gedacht, dass es in Brasilien viral geht"
In Brasilien aber ist Neymar da Silva Santos Júnior ein Volksheld, auch wenn er die Seleção auch noch nicht zum erhofften sechsten WM-Titel geführt hat und für ihn das Steuerzahlen in der Vergangenheit nicht immer oberste Priorität besaß. In den sozialen Medien verteidigen seine Landsleute den 31-Jährigen leidenschaftlich und überschütten Kleinherne für ihre Aussage im besagten Nackedei-Blättchen mit (nur selten sachlicher) Kritik.
Die Nationalspielerin ist davon überrascht, wie sie am Mittwoch (19.07.2023) auf der Pressekonferenz des DFB im WM-Basislager in Wyong erklärte: "Ich hätte nicht gedacht, dass das in Brasilien viral geht. Zumal das keine Kritik an Neymar sein sollte. Jeder, der mich kennt, weiß, wie ich das gemeint habe. Ich muss mich nicht rechtfertigen oder entschuldigen. Von der Diskussion bekomme ich durch die Zeitverschiebung auch nicht so viel mit. Und mein Fokus liegt auch voll auf der WM. Da kann ich mich nicht so viel mit Nebensächlichkeiten beschäftigen."
Neymar schweigt und denkt angeblich an Wechsel
Ob der eitle Neymar Kleinhernes Aussage auch als "Nebensächlichkeit" ansieht, bleibt abzuwarten. Noch hat sich der Stürmerstar selbst nicht dazu geäußert. Das aber könnte auch daran liegen, dass sich der 31-Jährige just mit anderen Dingen beschäftigt. Medienberichten zufolge soll der Brasilianer nach dem Abgang seines Kumpels Lionel Messi in die USA auch mit einem Wechsel liebäugeln.