Südafrika verspielt 2:0 "Banyana Banyana" lässt sich von Argentinien überraschen
Gegen Schweden spät verloren, jetzt gegen Argentinien eine Zwei-Tore-Führung verspielt: Afrikameister Südafrika zahlt bei der Frauen-WM weiter viel Lehrgeld. Nach einer 2:0-Führung stand es in Dunedin am Ende einer ereignisreichen Partie 2:2. Damit haben beide Teams noch Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale.
Südafrika und Argentinien gingen am Freitag (28.07.2023) im neuseeländischen Dunedin mit einem klaren Auftrag in die Partie: Ein Sieg musste her, schließlich hatten beide ihre jeweilige WM-Auftaktpartie verloren. Argentinien hatte gegen Italien mit 0:1 den Kürzeren gezogen, Südafrika war trotz zwischenzeitlicher Führung mit 1:2 gegen Schweden unterlegen gewesen.
Südafrika - schnell und torgefährlich
Besser ins Match kamen die schnellen Südafrikanerinnen. Mit erstaunlichen spielerischen Mitteln versuchten sie sich von Beginn an aus der eigenen Hälfte heraus zu kombinieren. Das zwang die zu Beginn pressenden Argentinierinnen, sich alsbald etwas zurückfallen zu lassen, denn die Südamerikannerinnen wurden in den ersten Minuten ein ums andere Mal überspielt.
In der zwölften Minute hatte dabei Südafrikas Mittelstürmerin Thembi Kgatlana die beste Gelegenheit, als sie allein in Richtung Argentiniens Tor laufen konnte, im letzten Moment aber noch von Verteidigerin Miriam Mayorga abgegrätscht wurde.
Motihalo trifft zum 1:0
Immer wieder versuchte es "Banyana Banyana" ("Die Mädchen"), wie Südafrikas Team genannt wird, mit Schnittstellenbällen. Ein solcher führte nach einer halben Stunde zum Führungstreffer: Kgatlana war mit einem solchen Pass in die Tiefe geschickt worden, hatte freie Bahn und sah die mitgelaufene Linda Motihalo. Die hatte leichtes Spiel, musste den Querpass nur noch zum 1:0 ins Tor schieben (31.).
Das argentinische Team musste seine Zurückhaltung nun ablegen. Fast wären die zunächst noch zaghaften Bemühungen auch belohnt worden: Als sich Paulina Gramaglia mal auf rechts durchgesetzt hatte, landete ihre abgerutschte Flanke aber nur auf der Querlatte des südafrikanischen Kastens. Es blieb die einzige Gelegenheit für die "Albiceleste" in Durchgang eins.
"Bayana Bayana" mit der besseren Spielanlage
In der Nachspielzeit der ersten Hälfte hätte sich die bessere Spielanlage Südafrikas dagegen fast noch ein zweites Mal ausgezahlt. Nach einem erneuten schnellen Konter hatte ein vermeintlicher Treffer von Kgatlana aber keinen Bestand - die Schützin stand bei ihrem Torschuss deutlich im Abseits.
Der zweite Abschnitt hatte gerade erst begonnen, da hätte eigentlich das 2:0 fallen müssen: Wieder war es Kgatlana, die nach einem feinen Querpass von Jermaine Seoposenwe ganz frei vor dem argentinischen Tor stand, die Kugel aber aus acht Metern am Tor vorbeilegte.
Argentinien erhöht das Risiko - Südafrika kontert
Aber Argentinien ging nun höheres Risiko. Gefährlich wurde es über die linke Seite. Dort setzte sich Florencia Bonsegundo in der 53. Minute gut durch, flankte an die 16er-Grenze, wo Estefania Banini mit einer Direktabnahme das Tor nur knapp verfehlte.
Das Team wirkte aber behäbig und lief in einen Konter. Auf der rechten Bahn eroberte die eingewechselte Seoposenwe den Ball, passte flach in die Mitte, wo die unermüdliche Kgatlana mühelos zum 2:0 einschieben konnte (66.).
Argentinien per Doppelschlag zum 2:2
Aber die Partie war noch nicht durch für Südafrika. Mit Sophia Braun war es eine argentinische Abwehrspielerin, die ihren Stürmer-Kolleginnen vormachte, wie es gehen kann: Sie fasste sich ein Herz und donnerte den Ball mit einem herrlichen Fernschuss aus rund 23 Metern zum 1:2-Anschlusstreffer ins Netz (75.). Nur drei Minuten später war Südafrikas Vorsprung ganz dahin: Die eingewechselte Romina Nunez köpfte die Kugel unbedrängt aus acht Metern zum 2:2 ins Netz.
Im abschließenden Gruppenspiel bekommt es Argentinien am Mittwoch (02.08.2023, 9 Uhr MESZ, live im Ersten und auf sportschau.de) mit Schweden zu tun. Südafrika hat zeitgleich gegen Italien die Chance, den Einzug ins Achtelfinale perfekt zu machen.