Kolumbien trotz Pleite Gruppensieger Lahmari schießt Marokko ins WM-Achtelfinale
Die Schützenhilfe für Deutschland blieb aus: Dank eines Treffers von Anissa Lahmari hat Marokko die Vorrunde bei der Frauen-WM überstanden. Kolumbien verlor am Donnerstag (03.08.2023) zwar mit 0:1 (0:1), hat aber trotzdem die Gruppe gewonnen.
Kolumbien trifft im Achtelfinale am Dienstag (08.08.2023, 10 Uhr) auf Jamaika, die zweitplatzierten Marokkanerinnen müssen am selben Tag gegen Frankreich ran (13 Uhr).
Frankreich? Jamaika? Oder nach Hause? Diese Frage stellte sich bei der Partie zwischen Kolumbien und Marokko zumindest für die Afrikanerinnen. Kolumbien brauchte nach dem Sieg gegen Deutschland nur noch einen Punkt für den Gruppensieg, Marokko brauchte nahezu sicher südkoreanische Schützenhilfe für das Weiterkommen. Doch der erste Schritt musste ein eigener (Punkt-)Erfolg sein.
Marokko spielt von Beginn an auf Sieg
Die Marokkanerinnen zeigten zu Beginn, wie viel Selbstvertrauen ihnen der Erfolg gegen Südkorea nach dem deftigen 0:6 gegen Deutschland gegeben hat. Schon in der ersten Minute gab es die erste gute Chance, Ibtissam Jraidi scheiterte jedoch im kurzen Eck. Und auch nach der folgenden Ecke wurde es gefährlich. Wenig später hatte Jraidi die nächste Möglichkeit, auch ihren Kopfball aus elf Metern konnte Catalina Perez im kolumbianischen Tor aber parieren (13.).
Im Anschluss daran gab es viel Leerlauf in der Partie. Erst kurz vor der Halbzeit kam wieder Aufregung auf. Nach einer Ecke bekam Elodie Nakkach einen Ellenbogen an die Brust, der von den Marokkanerinnen geforderte Elfmeterpfiff blieb jedoch aus (39.). Den gab es jedoch kurz vor der Pause. Jraidi kam zu Fall, nachdem sie von Daniela Arias in den Rücken gestoßen wurde - und Marokko bekam die Gelegenheit zur Führung.
Lahmari nährt Marokkos Achtelfinalträume
Und die nutzten die "Atlas-Löwinnen" im Nachfassen. Perez parierte den Strafstoß von Ghizlane Chebbak zunächst stark, den Abpraller verwertete Marokko aber noch zum 1:0 in der fünften Minute der Nachspielzeit. Lahmari war am Ende die Torschützin und schoss ihr Team zumindest vorerst auf Rang zwei, weil das deutsche Team gegen Südkorea zur Halbzeit nicht führte.
Doch was war eigentlich mit Kolumbien? Den Deutschland-Bezwingerinnen war durchaus anzumerken, dass ihnen das Weiterkommen nach den beiden Auftaktsiegen kaum noch zu nehmen war, offensiv kam so gut wie gar nichts. Auch Toptalent Linda Caicedo hatte kaum starke Aktionen.
Kolumbien wird zu spät gefährlich
Nach der Halbzeit bemühte sich Kolumbien mehr. Und es gab dann auch die erste Doppelchance. Nach Flanke von Caicedo kam Daniela Montoya zum Abschluss, ihren Flachschuss konnte Khadija Errmichi mit dem Fuß abwehren. Beim Nachschuss war die marokkanische Torhüterin dann machtlos, der Ball ging aber nur ans Außennetz (59.). Gegen Mayra war Errmichi kurz darauf dann wieder zur Stelle (62.).
In dieser Phase kam Kolumbien immer wieder in aussichtsreiche Positionen. Richtig gefährlich wurde es wieder, als Mayra den Außenpfosten traf (78.). Es war jedoch das letzte Mal, dass der marokkanische Sieg wackelte. Es blieb beim 1:0 und dem Einzug ins Achtelfinale, weil Deutschland gegen Südkorea verlor.