Achtelfinale gegen Paderborn Leverkusen-Express nur eine Hälfte lang auf Touren
Bayer Leverkusen darf weiter vom Double träumen. Im Achtelfinale des DFB-Pokals gab es am Mittwoch (06.12.2023) einen recht souveränen 3:1(2:0)-Heimsieg gegen den Zweitligisten SC Paderborn. Allerdings spielte Bayer nur eine Halbzeit stark. Nationalspieler Florian Wirtz musste verletzt raus.
Nur in den ersten 45 Minuten zogen die Leverkusener ihren Offensivfußball so auf, wie man sie auch in den vergangenen Wochen in der Bundesliga gesehen hatte. Im zweiten Durchgang nahm der Titelaspirant das Tempo raus, musste den Anschlusstreffer in der Schlussphase hinehmen, hatte darauf aber schnell eine Antwort parat.
Für den Bundesliga-Tabellenführer erzielten Victor Boniface (12. Minute), Exequiel Palacios (28.) und Patrik Schick (87.) die Treffer. Sebastian Klaas (83.) gelang das zwischenzeitliche 2:1.
"Wir haben drei Aktionen zugelassen und es steht 2:0, das ist schon Qualität. Das kriegst Du halt nicht immer verteidigt", sagte Paderborns Trainer Lukas Kwasniok zur Sportschau. Den Anschlusstreffer hätte sich seine Mannschaft nicht nur erarbeitet, sondern auch erspielt, so der SCP-Coach.
Wirtz wohl nicht schlimmer verletzt
Schreckmoment für Bayer: Kurz vor der Halbzeitpause humpelte Nationalspieler Florian Wirtz mit Schmerzen vom Rasen, nachdem ihm Paderborns Filip Bilbija in die Hacken getreten hatte. Schon während der zweiten Halbzeit kam aber eine erste Entwarnung vom Klub: Wirtz hatte nur einen Schlag erlitten, ohne dass eine schlimmere Verletzung diagnostiziert wurde.
Leverkusens Trainer Xabi Alonso hatte erwartungsgemäß durchrotiert und fünfmal im Vergleich zum Bundesligaspiel am Sonntag gegen den BVB gewechselt. So brachte der Baske eine komplett neue Defensive inklusive neuem Keeper - Matěj Kovář für Lukas Hradecky. In der Offensive kam nur Amine Adli neu ins Team.
Frühe Leverkusener Führung
Den Tempofußball, den Bayer in dieser Saison bislang so sehenswert zeigt, sollte das aber zunächst nicht bremsen. Vor 29.000 Zuschauern ging Leverkusen früh in Führung. Josip Stanišić, einer der Neuen, wurde auf der rechten Seite herrlich freigespielt und flankte dann genau auf den Fuß von Boniface, der mit der Fußseite gekonnt ins lange Eck verwandelte.
Es ging weiter zumeist in eine Richtung. Beim zweiten Leverkusener Treffer lief es wieder über die rechte Seite, diesmal über Jeremie Frimpong, dessen Zuspiel Palacios direkt mit einem Flachschuss aus der Distanz verwertete. Auch der argentinische Torschütze hatte viel zu viel Platz.
Leverkusens Exequiel Palacios und Jeremie Frimpong jubeln.
Die Ostwestfalen verstärkten nun noch mehr die Defensive, standen oft mit zehn Mann weit in der eigenen Hälfte, um größeres Unheil zu verhindern. Bezeichnend: Paderborner Torabschlüsse gab es bis auf einen Versuch von Kai Klefisch aus der 3. Minute nicht.
Paderborn nach der Pause stärker
Auch nach Pause diktierte Bayer das Geschehen, allerdings standen die Gäste jetzt geschlossener und ließen nicht mehr die vielen Räume zu wie in der ersten Halbzeit. Die Werkself war jetzt allerdings auch nicht mehr so gierig wie zu Beginn.
Die Temporeduzierung sollte sich rächen. Paderborn wurde mutiger und in der Schlussphase ebenbürtiger. In der 83. Minute war es soweit. Bayer bekam einen Ball nicht gut geklärt, der Nutznießer war Sebastian Klaas, der aus der Drehung zum 2:1 traf. Jetzt wurde es sogar für einen kleinen Moment noch einmal spannend in der BayArena.
Bis drei Minuten später der eingewechselte Stürmer Patrik Schick die Antwort parat hatte und mit dem 3:1-Endstand alle Zweifel beseitigte. Auch das zeichnet eine Spitzenmannschaft aus.