1. Runde DFB-Pokal Sensationen erwünscht - kleine Klubs, große Hoffnungen
In der 1. Runde des DFB-Pokals treten ab dem heutigen Samstag (18.08.2024) noch 14 Viert- oder Fünftligisten an. Sie alle hoffen gegen ihre höherklassigen Gegner auf die große Überraschung und für manch einen Klub wird es das größte Spiel der Vereinsgeschichte.
"Ich bin sprachlos. Das ist die Krönung", sagte Thomas Laudi, Klubvorstand des 1. FC Phönix Lübeck, am 1. Juni. Da war seinem Klub bei der Ziehung der ersten DFB-Pokalrunde gerade Champions-League-Finalist Borussia Dortmund zugelost worden. Am Samstag, dem 17. August, tritt der Landespokalsieger aus Schleswig-Holstein, der in der Regionalliga Nord spielt, um 18 Uhr gegen den Bundesligisten an.
Umzug ins Hamburger Volksparkstadion
Für die Lübecker ist es das größte Spiel der Vereinsgeschichte, und für das Duell gegen den BVB ziehen sie extra ins Hamburger Volksparkstadion um. Das eigene Stadion mit seinen 3.000 Zuschauern entspricht nicht den Sicherheitsanforderungen im DFB-Pokal, die Heimstätte des VfB Lübeck kam wegen der Fanrivalität nicht infrage.
Jetzt hofft Phönix gegen die Dortmunder in Hamburg auf die ganz große Kulisse, knapp 50.000 Zuschauer werden erwartet.
16 "Underdogs" im DFB-Pokal dabei
Der 1. FC Phönix ist einer von 16 "Underdogs" - das sind Viert- oder Fünftligisten, die in der 1. DFB-Pokalrunde (16. bis 19. August 2024) antreten und dort ihr Glück gegen ihre höherklassigen Gegner versuchen.
Zwei von ihnen schieden am Freitag aus, allerdings sehr knapp. Der Hallesche FC, Absteiger in die Regionalliga, verlor nach Verlängerung gegen Bundesligaabsteiger FC St. Pauli, die Würzburger Kickers zwangen die TSG Hoffenheim sogar in ein Elfmeterschießen.
So manch einer der "Davids" im Pokal ist so klein gar nicht. Der SV Meppen (gegen den Hamburger SV), die TuS Koblenz (gegen den VfL Wolfsburg), der FC Carl Zeiss Jena (gegen Bayer Leverkusen) und der VfR Aalen (gegen den FC Schalke 04) sind ehemalige Zweitligisten und haben damit schon ihre Erfahrungen im DFB-Pokal gesammelt.
Das gilt auch für die ehemaligen Drittligisten FC Viktoria 1889 Berlin (gegen den FC Augsburg) und die Sportfreunde Lotte (gegen den Karlsruher SC). Kickers Offenbach (gegen den 1. FC Magdeburg) spielte sogar schon in der Bundesliga und gewann den DFB-Pokal 1970 sogar.
Premiere für den VfV Borussia 06 Hildesheim
Völliges Neuland ist der DFB-Pokal dagegen für den VfV Borussia 06 Hildesheim aus der Oberliga Niedersachsen. Jedenfalls fast, denn vor 47 Jahren war der Vorgängerverein schon einmal dabei. Ein bisschen traurig waren die Hildesheimer, als ihnen die Auslosung dann nicht etwa den FC Bayern München, sondern "nur" den Zweitligisten SV Elversberg bescherte.
Ein Fest soll das Spiel dennoch werden. Der VfV bleibt im heimischen Friedrich-Ebert-Stadion. Die Zuschauerzahl wurde auf 6.000 Plätze erhöht.
Schott Mainz spielt am Bruchweg
In der Oberliga und damit der 5. Liga spielt auch der TSV Schott Mainz. Nach Niederlagen gegen Borussia Dortmund und Hannover 96 ist es für den Landespokalsieger aus dem Südwesten der dritte Versuch, die erste Runde im DFB-Pokal zu überstehen. Gegner ist der Zweitligist SpVgg Greuther Fürth.
"Ich habe mir vorher gedacht - egal was heute passiert, es wird ein geiler Tag", sagte Manager Till Pleuger nach der Auslosung: "Ich bin mit dem Los zufrieden. Entweder ein Mega-Gegner oder ein Gegner, bei dem wir nicht den riesigen Sicherheitsapparat auffahren müssen - darauf hatte ich gehofft." Gespielt wird im Stadion am Bruchweg, dem ehemaligen Stadion des Bundesligisten Mainz 05. Rund 7.100 Fans können dabei sein.
Greifswald freut sich auf Union Berlin
Freude auch beim Greifswalder FC. Der Regionalligist und Landespokalsieger aus Mecklenburg-Vorpommern erwartet den 1. FC Union Berlin. Für den Jugendklub des ehemaligen Nationalspielers Toni Kroos ist es nach 2021 (Niederlage gegen den FC Augsburg) erst der zweite Auftritt im DFB-Pokal. Die Tickets für das Spiel im heimischen Volksstadion waren nach zwei Stunden vergriffen.
Ottensen spielt am Millerntor
Der FC Teutonia 05 Ottensen aus Hamburg ist jetzt schon zum dritten Mal in Serie im DFB-Pokal mit dabei und hatte mit Bayer Leverkusen und RB Leipzig auch schon prominente Gegner. Jetzt geht es "nur" gegen Darmstadt 98. Vielleicht läuft es für das Team aus der Regionalliga Nord da aber etwas besser als bei den beiden 0:8-Pleiten. Gegen den Bundesliga-Absteiger tritt die Teutonia auf St. Pauli im Millerntor-Stadion an.
Der nächste Versuch für den FC 08 Villingen
Der Bremer SV ist im DFB-Pokal schon ein "alter Hase". Genau wie Villingen ist der Klub zum zwölften Mal dabei, zog aber immerhin schon einmal in Runde zwei ein. Das will der Regionalligist jetzt auch gegen den Zweitligisten SC Paderborn angehen. Gespielt wird auf dem heimischen Panzenberg in Walle. Dort geht erstmals seit 33 Jahren wieder eine DFB-Pokalpartie über die Bühne.
Auch der FC 08 Villingen ist Stammgast im DFB-Pokal. In elf Versuchen hat es für das Team aus der Regionalliga Südwest aber noch nie für den Einzug in die zweite Runde gereicht. Gegen den 1. FC Heidenheim startet das Team jetzt einen neuen Versuch und tritt gegen den Bundesligisten im heimischen Stadion an. Rund 8.000 Fans passen dort hinein.