Favoritensieg im DFB-Pokal Leverkusen kämpft sich in Jena durch
Bayer Leverkusen ist wie erwartet als letztes Team in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen - Viertligist Carl Zeiss Jena verlangte dem Titelverteidiger aber alles ab.
Der Meister und Pokalverteidiger gewann am Mittwoch (28.08.2024) mit 1:0 (0:0) gegen aufopferungsvoll kämpfende Thüringer - das Tor des Abends erzielte Jonas Hofmann in der 52. Minute.
Überragender Saisonstart von Carl Zeiss
Fünf Saisonspiele in der Regionalliga Nordost hatte Jena zuvor absolviert, und die Bilanz ist ein Traum: fünf Siege, 17:6 Tore, und allein zehn Treffer hat Erik Weinhauer erzielt.
Doch das Schicksal der Jena-Opfer BFC Dynamo (2:3), Hertha Zehlendorf (2:6, hier traf Weinhauer gleich fünfmal), Greifswalder FC (1:3), Chemnitzer FC (0:1) und VFC Plauen (1:4) blieb Leverkusen erspart.
Weinauer stolz, Hofmann einfach nur erleichtert
Weinauer sagte anschließend der Sportschau: "Ich bin brutal stolz auf unsere Mannschaft. Dass wir nach dem 0:1 nicht zusammengebrochen sind, sondern bis zum Ende alles offengehalten und den Zuschauern soviel geboten haben - daran werden in Zukunft mit einem Lächeln zurückdenken."
Matchwinner Hofmann gab zu: "Der Erfolg war absolut schwer erkämpft, das war uns aber vorher klar. Natürlich ist unser Anspruch, so ein Spiel früher zu entscheiden - aber im Endeffekt sind wir einfach nur froh, dass wir eine Runde weiter sind."
Starker Start von Jena
Das Selbstvertrauen aus dem überragenden Saisonstart war Jena allerdings von der ersten Minute an anzumerken. Die Thüringer warfen sich in jeden irgendwie erreichbaren Zweikampf, suchten auch immer wieder den Weg nach vorne. Allerdings boten sie dadurch den gegenüber dem 3:2 in Gladbach auf sieben Positionen veränderten Gästen auch Räume an.
Das hätte Bayer beinahe nach einer halben Stunde genutzt. Amin Adli zog von rechts ins Zentrum und traf mit seinem satten Distanzschuss den rechten Pfosten.
Viele Ballverluste ärgern Xabi Alonso
Viel mehr an Torgefahr bekam der Double-Champion aber nicht zustande, stattdessen hatten die Jena-Fans kurz vor Ende der ersten Hälfte den Torschrei auf den Lippen: Nach einer scharfen Hereingabe von Joel Richter rutschte am Fünfmeterraum Cemal Sezer knapp an der Kugel vorbei, allerdings stand er dabei auch knapp im Abseits.
An der Seitenlinie regte sich Leverkusens Trainer Xabi Alonso trotzdem mächtig auf, gestikulierte auch nach zahlreichen Ballverlusten immer wieder genervt und engagiert mit seinen Co-Trainern. Dass er in der Pause nur einen Wechsel veranlasste (Alex Grimaldo ersetzte Arthur Augusto), war angesichts dessen schon etwas überraschend.
Hofmann trifft für Leverkusen per Kopf
Aber auch dieser eine Wechsel zahlte sich aus. In der 52. Minute schlug Grimaldo eine perfekte Flanke von links ins Zentrum, wo Hofmann völlig frei stand und einköpfen konnte. Das war gleich doppelt überraschend: Hofmann ist in seiner Laufbahn selten durch sein Kopfballspiel aufgefallen, und speziell in dieser Partie in Jena war er zuvor 51 Minuten lang unsichtbar.
Wie nicht anders zu erwarten, hielten die Gastgeber aber auch nach diesem Rückschlag weiter voll dagegen. Nach einem Steilpass des ansonsten recht blassen Weinhauer tauchte Kay Seidemann frei vor Matej Kovar auf, der Bayer-Keeper war aber einen Schritt eher am Ball und konnte noch klären.
Leverkusen bringt noch Wirtz, Frimpong und Xhaka
Dass Xabi Alonso die ganze Sache nicht so geheuer war, zeigten seine Einwechslungen. Leverkusen konnte mit Florian Wirtz, Jeremy Frimpong und Granit Xhaka gleich drei EM-Teilnehmer bringen, doch auch danach hatte Jena noch Möglichkeiten: Nach einer Ecke schloss Nils Butzen aus kurzer Distanz ab, Kovar konnte aber parieren (78.). Auch in der dritten Minute der Nachspielzeit lag das 1:1 nochmal in der Luft: Aus vier Metern bugsierte Hamza Muqaj den Ball nach einem verunglückten Schuss von Butzen aber über das leere Leverkusener Tor.
Für Carl Zeiss geht es nun in der Regionalliga am nächsten Mittwoch (04.09.2024) gegen Rot-Weiß Erfurt darum, weiter am Aufstieg in die 3. Liga zu schrauben. Leverkusen ist bereits am Samstagabend im Topspiel gegen RB Leipzig (Ab 18.30 Uhr in der Radio-reportage und im Ticker bei der Sportschau) gefordert.