RB Leipzig jubelt gegen den VfL Wolfsburg

Gegen starke Wolfsburger DFB-Pokal - Leipzig bucht das letzte Halbfinal-Ticket

Stand: 27.02.2025 00:19 Uhr

Es war eine Partie auf des Messers Schneide: Nach 90 umkämpften Minuten jubelte RB Leipzig über den Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals. Gegner Wolfsburg verlangte den Sachsen beim 1:0 (1:0)-Sieg aber alles ab. Entscheidend war ein umstrittener Handelfmeter, den Benjamin Sesko nach 69 Spielminuten zum Sieg verwandelte.

"Wir sind überglücklich mit dem Halbfinale. Das ist ein ganz wichtiges Erfolgserlebnis und gibt uns Auftrieb", sagte Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer bei Sky. "Wir wollen ins Finale." Weniger glücklich war naturgemäß der VfL, wie Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz betonte: "Der gepfiffene Handelfmeter ist bitter für uns. Ich finde es einfach schade, dass eine solch intensive Partie durch eine solche Szene entschieden wird."

Leipzig - Erfolgserlebnis dringend benötigt

Es herrschen unruhige Zeiten im Leipziger Fußballkosmos - nach den enttäuschenden Auftritten in der Champions League und einem ständigen Auf und Ab in der Bundesliga können sie nicht zufrieden sein mit dem Saisonverlauf. Für viele ist gar schon der Job von Coach Marco Rose in Gefahr. Was helfen würde - klar: Ein Sieg im DFB-Pokal gegen Wolfsburg. Verbunden mit dem Einzug ins Halbfinale und der Aussicht auf Berlin.

Das Problem: Gegner VfL allerdings Wolfsburg ist im Moment gut drauf. Und hatte erst kürzlich im November in Leipzig das Ligaspiel mit 5:1 für sich entschieden. Vorsicht war also angesagt bei den Sachsen.

Mutiger Auftakt von beiden

Nach vier Minuten stellte sich RB erstmals gefährlich bei den Wolfsburger Abwehrspielern vor. Kevin Kampl hatte einen klugen Pass auf die linke Außenbahn geschlagen, wo Benjamin Sesko die Kugel gleich weiter in die Mitte leitete - der heranstürmede Lois Openda rutschte gemeinsam mit dem Ball aber am Wolfsburger Tor vorbei.

Auch auf der Gegenseite wurde es früh interessant: Andreas Skov Olsen war rechts durch, passte flach ins Zentrum, wo der mit nach vorn gestürmte Außenverteidiger Joakim Maehle nur knapp die Kugel verfehlte (6.). Die Partie hatte einen rasanten Start hingelegt.

Intensive Zweikämpfe

Es ging auch in den Zweikämpfen ordentlich zur Sache. Vor allem Wolfsburgs Kilian Fischer musste in der Anfangsphase gleich zweimal einstecken: Erst einen Check von David Raum, dann einen Tritt von Xavi. Beide Teams gingen in punkto Härte an die erlaubten Grenzen.

Bis zur nächsten torgefährlichen Szene dauerte es aber: Wolfsburgs flinker Tiago Tomas hatte nach gewonnenem Zweikampf im Mittelfeld Tempo aufgenommen und Mohamed Amoura links ins Spiel gebracht. Der zog nach innen, seinen Schlenzer pflückte RB-Keeper Maarten Vandevoort aber locker herunter (30.).

Amoura köpft an die Latte

Die Zuschauer bekamen eine interessante Partie auf hohem Niveau zu sehen. Und die gut 4.000 mitgereisten Wolfsburger Fans hatten zwei Minuten nach Wiederanpfiff den Torschrei schon auf den Lippen: Nach einem Eckball stand am langen Pfosten Amoura frei - der Kopfball des Algeriers landete aber nur auf dem Querbalken.

Es war und blieb aber ein Spiel auf Augenhöhe. Wolfsburg wirkte optisch überlegen, Leipzig konterte aber immer wieder kreuzgefährlich. In der 56. Minute ging es ganz schnell: Langer Abschlag von Vandevoort, Sesko vorn gleich weiter zu Openda, der aber den Volleyschuss verweigerte. Die Partie wogte hin und her - jedem der beiden war der mutmaßlich entscheidende Treffer zuzutrauen.

Sportschau, 26.02.2025 22:50 Uhr

Sesko cool vom Elfmeterpunkt

Und dann zeigte Schiri Tobias reichel auf den Elfmeterpunkt im Wolfsburger Strafraum. Sesko hatte Fischer den Ball aus kurzer Distanz an den Arm geschossen. Es war eine extrem harte Entscheidung. Sie blieb aber bestehen. Und Sesko blieb cool. Verwandelte den Strafstoß sicher links unten zum 1:0 (69.).

VfL-Trainer Ralph Hasenhüttl reagierte direkt, brachte mit Jonas Wind einen weiteren Stürmer. Aber RB wirkte nun souverän, spielte die Sache nun ausgesprochen abgeklärt. Der Ball wurde gut gehalten, immer wieder lancierte man ganz entspannt eigene Angriffe und ließ den VfL kaum noch zur Entfaltung kommen. Xavi hätte nach einem Solo fast sogar noch das 2:0 nachgelegt, schoss aber hauchdünn am linken Pfosten vorbei (83.).

Hasenhüttl - "Es ist schwer zu akzeptieren"

Sportschau, 26.02.2025 23:54 Uhr

Wind verpasst späten Ausgleich

Auf der anderen Seite wäre um ein Haar drei Minuten vor dem Ende der Ausgleich gefallen: Der eingewechselte Kevin Behrens war nach Amouras Pass plötzlich frei vor RB-Keeper Vandevoort, bekam die Kugel aber nicht am Niederländer vorbei. So blieb es beim knappen 1:0 - das RB Leipzig den ersehnten Einzug unter die letzten Vier des DFB-Pokals brachte.

Halbfinals am 1. und 2. April

Die beiden Halbfinal-Partien werden am 1. und 2. April ausgetragen, die Auslosung findet am 2. März statt. Das Finale steigt am 24. Mai.