Celtic-Flügelspieler blüht auf Nicolas Kühn - Dortmund als Bühne für die DFB-Bewerbung
Nicolas Kühn spielt mit Celtic Glasgow in der Champions League gegen Borussia Dortmund und hat dabei die glänzende Gelegenheit, seinem Ziel, der deutschen A-Nationalmannschaft, näherzukommen. Das ist sehr ambitioniert für jemanden, der auf kaum einem Zettel steht.
Die Namen der Vereine, bei denen er unter Vertrag stand und steht, sind klangvoll bis äußerst klangvoll. Der FC St. Pauli ist darunter, Hannover 96 auch, RB Leipzig, sogar der FC Bayern, im Ausland ist es Ajax, aktuell ist sein Arbeitgeber Celtic Glasgow.
Nicolas Kühn - Fritz-Walter-Medaille in Gold
Den Namen des Spielers sollte der gemeine Fußballfan kennen, zumal der Spieler 2019 die Fritz-Walter-Medaille in Gold bei der U19 bekam. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) vergab diese Auszeichnung für den besten Spieler eines Jahrgangs auch schon an Benedikt Höwedes, der später Weltmeister wurde, auch an Marc-André ter Stegen und Jonathan Tah. Namen, die der gemeine Fußballfan sicher kennt, aber ob das bei Nicolas Kühn auch so ist, darf bezweifelt werden.
Kühn trug zwar all die Trikots der Klubs mit klangvollen Namen, aber entweder in der Jugend oder nicht in der höchsten Liga. Als es vom Junioren- in den Seniorenbereich ging, war Kühn bei Ajax, aber da kam er nur für die Reserve zum Einsatz, genau wie später bei den Bayern. Die liehen ihn an den FC Erzgebirge Aue aus, und da kam Kühn zu 27 Einsätzen in der 2. Liga.
Nikolas Kühn im Trikot des FC Bayern München
Aber Aue ist am Rande des Blickfeldes eines gemeinsamen Fußballfeldes, genau wie Rapid Wien und die österreichische Bundesliga und die Scottish Premiership. In der interessiert in der Regel, ob Celtic oder die Rangers Meister werden. In der laufenden Saison 2024/25 muckt allerdings der FC Aberdeen auf, er hat die ersten sechs Ligaspiele gewonnen.
Kühn mit sechs Scorerpunkten
Trotzdem sind die "Dons" nur Tabellenzweiter, denn Celtic hat ebenfalls sechs Siege gefeiert, und das bei 20:0 Toren. Nicolas Kühn steuerte zwei Treffer und vier Assists bei, zwei Vorlagen waren es am Samstag (28.09.2024) beim 6:0-Sieg beim FC St. Johnstone.
Schon der Start war mit zwei Toren und zwei Vorlagen in drei Spielen verheißungsvoll, hinzu kamen für den 24 Jahre alten Rechtsaußen drei Tore und drei Vorlagen in zwei Partien des Ligapokals.
Kühn nutzte die Gunst der Stunde und multiplizierte die Zahl der gemeinen Fußballfans, die seinen Namen kennen. "Ich möchte irgendwann mal in die Nationalmannschaft", sagte er dem Fachmagazin "kicker", und einen solchen Satz, formuliert als sein "klares Ziel", griffen dann gerne auch andere Medien auf.
Zwei Spiele gegen Bundesligisten in der Champions League
In vielen U-Mannschaften des DFB hat Kühn schon gespielt, für die A-Nationalmannschaft wurde er noch nie gehandelt, und das dürfte sich angesichts der Konkurrenz und der Liga, in der er spielt, so schnell auch nicht ändern.
Nun bietet sich Nicolas Kühn allerdings eine großartige Gelegenheit, sich nicht nur dem gemeinen Fußballfan, sondern auch dem Bundestrainer mal ein wenig näher zu bringen. Celtic spielt am Dienstag (01.10.2024, 21 Uhr, live in der Radio-Reportage und im Ticker der Sportschau) in der Champions League bei Borussia Dortmund.
5:1 zum CL-Auftakt
"Sie als Außenseiter zu bezeichnen, wäre nicht fair. Das wird eine Herausforderung für uns", sagte Dortmunds Trainer Nuri Şahin, der unter Celtics Trainer Brendan Rodgers mal beim FC Liverpool spielte. Die "Bhoys" kommen mit der Empfehlung eines deutlichen 5:1-Auftaktsieges in der Ligaphase des reformierten Wettbewerbs nach Dortmund. Nicolas Kühn leistete die Vorarbeit zum 2:0, gewann mehr als die Hälfte seiner Zweikämpfe und spielte eine weitere Großchance heraus. Der gemeine Fußballfan gibt allerdings zu bedenken: Der Gegner war Slovan Bratislava.
Insofern ist die Partie bei Borussia Dortmund eine glänzende Gelegenheit, eine breite Masse zu überzeugen. Mit dem Spiel gegen RB Leipzig am 5. November bietet sich sogar noch eine zweite in der Champions League. Knapp zwei Wochen später stehen zwei DFB-Länderspiele in der Nations League an - gegen Bosnien-Herzegowina und in Ungarn.