Pep Guardiola

Finale der Champions League Man City gegen Inter Mailand - Guardiolas großer Titeltraum

Stand: 10.06.2023 11:54 Uhr

Pep Guardiola hat mit Manchester City viele Titel gewonnen, nur die Champions League nicht. Nun trifft City heute (Ab 21 Uhr live im Ticker bei der Sportschau) im Finale auf Inter Mailand, auf viel Erfahrung und einen Angreifer, der in die Zukunft schauen kann.

Wenn im Finale Inter Mailand auf Manchester City trifft, sind die Rollen klar verteilt. Mit Pep Guardiolas City hatte man im Endspiel gerechnet, mit Inter eher nicht. Der Klub aus Mailand ist Außenseiter. In dieser Rolle fühlen sie sich wohl bei Inter.

Vor einigen Tagen wurde Inters Federico Dimarco auf den Gegner Manchester City angesprochen: "Für uns ist das Finale ein Traum, für die eine Obsession."

Inter hat im Endspiel nichts zu verlieren

Dimarco ist Italiens bester Linksverteidiger, in der Nationalmannschaft ist er gesetzt. Auch bei Inter spielt er eigentlich immer, für Konkurrent Robin Gosens sind das keine guten Nachrichten. Und womöglich hat Dimarco da einen Punkt. Inter hat im Endspiel nichts zu verlieren, Manchester City eine Menge.

In den vergangenen beiden Jahren stand City einmal im Endspiel - und verlor gegen Chelsea, das war in der Spielzeit 2020/21. Und in der vergangenen Saison scheiterte Manchester im Halbfinale an Real Madrid.

City holte unter Guardiola 13 Titel, nur nicht die Champions League

Als sie in Manchester vor bald sieben Jahren Pep Guardiola als Trainer vorgestellt haben, hatten sie das mit den größten Zielen verbunden. Mit Titeln, in England, aber eben auch in der Champions League, der "Königsklasse" des Fußballs. City ist seitdem fünfmal Meister geworden, hat in den Pokalwettbewerben acht Titel geholt, aber die Champions League haben sie nicht gewonnen.

Also sagte Guardiola in den Tagen vor dem Endspiel: "Wir müssen die Champions League gewinnen." Und Ilkay Gündogan sagte: "Es gibt nichts, was wir mehr wollen, als die Champions League zu gewinnen."

Gündogan, De Bruyne, Haaland - an Stars mangelt es City nicht

Gündogan ist Kapitän der "Citizens", der 32-Jährige ist auch ihr Spielmacher. Wobei es in Mannschaften von Pep Guardiola nie nur einen Spielmacher gibt. Im Mittelfeld ordnet der "Sechser" Rodri das Aufbauspiel. Fehlpässe spielt er selten, oft bedient er Gündogan oder Kevin De Bruyne. Sie sind für das Kreative zuständig.

De Bruyne erzielt oft wichtige Tore, aber in dieser Saison ist er noch mehr der Mann für den vorletzten Pass. In 48 Pflichtspielen hat er 31 Torvorlagen gegeben, es ist eine beeindruckende Bilanz.

Dann sind da noch die Schienenspieler Jack Grealish und Bernardo Silva, ihre Dribblings stellen Abwehrreihen in Europa vor Probleme. Und natürlich Erling Haaland, über ihn muss man nicht mehr viele Worte verlieren. Der 22-Jährige hat in seiner ersten Saison für City in 52 Spielen 52 Tore erzielt.

Inter Trainer Inzaghi: "Wir sind der Underdog"

Auf die Defensive von Inter Mailand dürfte also eine Menge Arbeit warten. Auch der Trainer Simone Inzaghi weiß das, er sagt: "Wir sind der Underdog." In seinem 3-5-2-System ist Francesco Acerbi der Abwehrchef. Den 35-Jährigen bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Auch sonst fehlt es Inter nicht an Erfahrung.

Henrikh Mkhitaryan spielt im Mittelfeld eine zentrale Rolle, doch sein Einsatz im Endspiel ist wegen einer Oberschenkelverletzung fraglich. Ihn könnte Marcelo Brozovic, einst Vize-Weltmeister mit Kroatien, ersetzen. Gesetzt ist Hakan Calhanoglu, ihn hat Inzaghi auf die Sechser-Position verschoben, es war ein kluger Schachzug.

Als Lukaku den Wahrsager gab

Im Angriff wird mit einiger Sicherheit Lautaro Martinez, 25, beginnen, er hat in dieser Saison 28 Pflichtspieltreffer für Inter erzielt. Für den zweiten Platz kann sich der Trainer Inzaghi zwischen Edin Dzeko, 37, und Romelo Lukaku, 30, entscheiden.

Dzeko hat in dieser Champions-League-Saison schon einige wichtige Tore erzielt, aber die Form spricht für Lukaku. In der Serie A hat er zuletzt in sieben Spielen sieben Tore erzielt, es ist natürlich eine gelungene Bewerbung für einen Platz in der Anfangself. Und dann ist da noch Lukakus Fähigkeit zum Optimismus, vielleicht kann er aber auch einfach in die Zukunft schauen.

Vor Beginn dieser Saison, das hat Inter Mailands Klubboss Steven Zhang gerade erzählt, sei Lukaku zu ihm gekommen und habe ihm den EInzug ins Finale der Champions League versprochen. "Ich habe gelacht und gedacht: 'Lukaku ist verrückt'", sagte Zhang. Aber Lukaku hat Recht behalten als Wahrsager - und damit nicht nur Zhang überrascht.