FCH schockt HSV im Fernduell Hamburger Aufstiegsparty dramatisch ausgebremst
Der Hamburger SV muss nach einem dramatischen Aufstiegsfinale in der 2. Fußball-Bundesliga erneut in die Relegation. Beim SV Sandhausen hat der HSV zwar gewonnen, aber Konkurrent Heidenheim jubelte ganz spät im Parallelspiel.
Die Erlösung muss warten: Der Hamburger SV hat sich am Sonntag (28.05.2023) zwar im eigenen Spiel beim Absteiger SV Sandhausen durch das frühe Traumtor von Jean-Luc Dompé (3. Minute) mit 1:0 (1:0) zum Sieg gezittert und wähnte sich bereits als Bundesliga-Aufsteiger. Aber im dramatischen Fernduell mit Heidenheim wurde die verfrühte HSV-Aufstiegsparty beim Platzsturm nach dem Abpfiff jäh ausgebremst.
Denn als in Sandhausen schon Schluss war, gelang Heidenheim bei Absteiger Regensburg in der neunten Minute der Nachspielzeit noch der 3:2-Siegtreffer – gleichbedeutend mit dem Aufstieg und sogar dem Meistertitel. Hamburg beendet die Saison als Dritter und muss wie letztes Jahr in die Relegationsspiele. Gegner ist der VfB Stuttgart. Das Hinspiel in Stuttgart findet Donnerstag statt, das Rückspiel Montag (beide 20.15 Uhr).
HSV-Trainer Walter gratuliert Heidenheim
Tim Walter, Trainer des HSV, zog am Sportschau-Mikro ernüchtert Bilanz: "Wir haben unsere Aufgabe erledigt, der Gegner auch. Herzlichen Glückwunsch nach Heidenheim." Sein Team habe nun "nicht die Zeit", sich "großartig Gedanken zu machen". Die Spieler seien "charakterstark" und bereit, die Relegationsspiele erfolgreich zu bestreiten.
Früher Dompé-Volley schlägt bei Sandhausen ein
Dabei war die Stimmung beim HSV am Sonntag zunächst heiter. Dompés Volley-Schuss nach Flanke von Ransford-Yeboah Königsdörffer schlug unhaltbar unter der Latte ein. Erster Schuss, erstes Tor – die mehr als 10.000 mitgereisten HSV-Fans durften schon nach gut zwei Minuten jubeln.
Und das hätten sie gut und gerne noch häufiger tun können, denn der dominante HSV hatte weitere Chancen. Besonders über Flanken wurden die Nordlichter gefährlich, sowohl Robert Glatzel (21.) als auch Sebastian Schonlau (28.) hätten erhöhen können.
Hamburg defensiv teils nachlässig, Bénes muss raus
Allerdings hatte der erste Durchgang aus HSV-Sicht auch seine Schattenseiten. Denn nach einem Distanzschuss (17.) humpelte László Bénes mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Feld und wurde von Anssi Suhonen ersetzt.
Auch kam Sandhausen dann besser rein, etwa 57 Prozent der Zweikämpfe gewannen die Kurpfälzer. Defensiv offenbarte Hamburg Schwachstellen auf den Außen. So hätte Janik Bachmann per Kopf ausgleichen können (34.), auch bei einer Co-Produktion von Dennis Diekmeier und Franck Evina wurde es gefährlich (45.+1).
Zwischenstand aus Heidenheim sickert durch
Im zweiten Durchgang drückte wieder der HSV. Moritz Heyer scheiterte am Innenpfosten (48.). Dann ging zweimal ein Raunen durch das Stadion – zwar war in Sandhausen nichts passiert, aber in Regensburg. Die beiden Treffer des SSV Jahn gegen den FCH wurden von den HSV-Fans bejubelt.
HSV arbeitet sich ab und muss zittern
Beflügelt vom Zwischenstand des Parallelspiels kontrollierte Hamburg weiter mit viel Ballbesitz das Geschehen. Weil Absteiger Sandhausen aber diszipliniert verteidigte, blieb die Vorentscheidung aus. Glatzel scheiterte aus kurzer Distanz (88.).
So blieb es für den HSV, angewiesen auf den Ausgang des Heidenheim-Spiels, bei einer Zitterpartie – letztlich mit bitterem Ende trotz des eigenen Sieges.