Aufstiegsrennen zur Bundesliga Heidenheim ist Meister und schafft sensationell den direkten Aufstieg
Der kleine Ostalb-Verein 1. FC Heidenheim ist sensationell Bundesligist. Die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt schaffte am Sonntag (28.05.2023) einen 3:2 (0:0)-Sieg bei Absteiger SSV Jahn Regensburg und sicherte sich die Meisterschaft in der 2. Fußball-Bundesliga.
Ein Doppelschlag von Prince Owusu (51. Minute, 57.) brachte den Jahn in Front. Ein Eigentor von Benedikt Saller brachte schnell den Anschluss (58.) für die Gäste und hielt Heidenheim im Rennen. Jan-Niklas Beste verwandelte einen Foulelfmeter für die Gäste in der Nachspielzeit (90.+3). Elf Minuten Nachspielzeit brachten den Gästen den Sieg: Tim Kleindienst erzielte in der neunten Minute der Nachspielzeit den umjubelten Treffer, der den Heidenheimern die Meisterschaft und sie direkt in die Bundesliga bringt. Der Hamburger SV hat es nun am 1. und 5. Juni mit dem Bundesliga-16. VfB Stuttgart zu tun. Regensburg muss dagegen in der neuen Spielzeit in der 3. Liga antreten.
"Das 2:0 ist eigentlich der K.o.", sagte Trainer Frank Schmidt am Sportschau-Mikro, "da glaubt man nicht, dass eine Mannschaft zurückkommt. Aber wir schon. Weil wir tolle Menschen haben, die nie aufgeben." "Wenn man sieht, gegen welchen Gegner wir mutig spielen - Heidenheim steht zu Rrecht oben - dann ist es schon symptomatisch, dass wir dieses Spiel noch verlieren", sagte ein frustrierter Steve Breitkreuz nach Abpriff gegenüber der ARD.
Starker Heidenheim-Start
Bereits in der zweiten Spielminute hatte Tim Kleindienst nach einer Ecke die erste Möglichkeit zur Führung für die Gäste. Doch der Torschützenkönig (25 Treffer) in Liga zwei vergab. Die erste richtig gute Torchance erarbeiteten sich die Gatgeber: Leon Guwara bediente Prince Owusu steil, der jedoch aus etwa elf Metern Torentfernung freistehend an Heidenheims Keeper Kevin Müller scheiterte (10.).
Kleindienst hatte nach einer gespielten halben Stunde bei der größten Heidenheimer Chance Pech, als sein Flachschuss knapp am linken Pfosten vorbeistrich.
Partie nimmt im zweiten Abschnitt Fahrt auf
Nach den torlosen ersten 45 Minuten, die Schiedsrichter Sören Storks wegen der sommerlichen Temperaturen in der Oberpfalz für eine Trinkpause unterbrach, sammelten sich die Akteure in der Kabine. Und besonders der Jahn legte in Spielabschnitt zwei los wie einer, der noch Chancen auf den Ligaverbleib hat - was aber zu diesem Zeitpunkt nur noch rechnerisch möglich war.
Nach einer Ecke von Konrad Faber von rechts erzielte Owusu per Kopf das 1:0 und erhöhte dann, als er einen Flachschuss von Saller bewusst, gekonnt und unhaltbar für Müller ins Tor lenkte. Beim Anschlusstreffer fälschte Saller einen Schuss von Stefan Schimmer unglücklich ins eigene Tor ab.
Heidenheims Trainer Frank Schmidt
Verletzungen schwächen Heidenheim
Heidenheim kämpfte, musste zuerst mit Florian Pick und später mit Lennard Maloney zwei Spieler verletzungsbedingt ersetzen. Doch die Hausherren hielten dagegen und hatten mehr Spielanteile. Allerdings wollten die Gäste den direkten Aufstieg unbedingt: In der 86. rettete der junge Regensburger Keeper Jonas Urbig sensationell gegen Vornamensvetter Föhrenbach, nachdem er zuvor herzhaft nach einer Freistoßflanke aus dem Halbfeld hochgestiegen war.
Elf Minuten Nachspielzeit, dann Elfmeter, dann der Sieg
Elf Minuten Nachspielzeit zeigte der Vierte Offizielle wegen der Verletzungsunterbrechungen und der Trinkpause an - und dann traf Steve Breitkreuz Patrick Meinka bei einem Abwehrversuch. Betse verwandelte den wichtigen Elfmeter im Kampf um den Aufstieg ins Oberhaus rechts oben - unhaltbar.
Regensburg spielte weiter nach vorne, doch Kleindienst brachte nach zehn Minuten Nachspielzeit die Gäste endlich in Führung. Es wurde turbulent, eine Rote Karte gegen Jan Elvedi wurde nach Videobeweis zurückgenommen - dann jubelte der 1. FC Heidenheim - nach 105 gespielten Minuten.
DFL gratuliert Heidenheim
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) um Hans-Joachim Watzke gratulierte dem 1. FC Heidenheim zum erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga. "Mit dem 1. FC Heidenheim 1846 heißen wir das 57. Bundesliga-Mitglied seit der Premiere in der Saison 1963/64 willkommen. Glückwünsche an die Vereinsführung, die Mannschaft, an den Trainerstab und die Fans", sagte Watzke als Sprecher des DFL-Präsidiums.