Fünfte Saisonniederlage für Berlin St. Pauli mit Sieg bei der Hertha an die Spitze
Der FC St. Pauli hat sich mit einem Sieg bei Hertha BSC Platz eins in der Tabelle der 2. Bundesliga gesichert. Die Hamburger gewannen am Samstagabend (30.09.2023) mit 2:1 (1:0).
Johannes Eggestein im Nachsetzen (25.) und Marcel Hartel per Kopf (74.) trafen vor 66.113 Zuschauern im Olympiastadion für St. Pauli.
Für die Berliner, die durch Derry Scherhant (83.) verkürzten, endete die Mini-Serie von zwei Siegen. Mit neun Punkten liegt die Hertha nur zwei Zähler vor Schalke 04 auf dem Relegationsplatz 16.
"Wir haben die erste Halbzeit komplett verschenkt", sagte Hertha-Trainer Pal Dardai bei "Sky", "Pauli ist eingespielt, die waren einen Tick zu stark für uns. Was die Moral und die zweite Halbzeit angeht, kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen."
"Von der Leistung her bin ich sehr zufrieden und es freut mich enorm für die Fans, dass sie so für ihre Mühen belohnt werden", gab St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler zu Protokoll.
Hertha unaufmerksam - Eggestein zur Stelle
Johannes Eggestein verwertete in der 25. Minute die erste Torchance der Partie. Elias Saad bediente von links nach starkem Solo Eggestein im Sturmzentrum. Nach einer Körperdrehung schoss der Angreifer zuerst mittig auf Keeper Tjark Ernst. Doch der konnte den Ball nur nach vorne prallen lassen, wo Eggestein dann den Ball im zweiten Versuch über die Torlinie spitzelte (25. Minute).
Die Hertha erarbeitete sich erst nach einer guten halben Stunde ihre erste Torchance, doch Smail Prevljak köpfte gegen St.-Pauli-Keeper Nikola Vasilj nicht wuchtig genug.
Aufregung: Strafstoß für St. Pauli oder nicht?
Aufregung gab es dann wegen einer zuerst schlüssig erscheinenden Elfmeterentscheidung. Im Mittelpunkt: Eric Smith, Andreas Bouchalakis und Schiedsrichter Deniz Aytekin.
Smith ging nach einer Attacke von Bouchalakis zu Boden. Der Pfiff folgte schnell. Aber Aytekin schaute sich die Szene am Monitor noch einmal an und widerrief seine Elfmeterentscheidung. Wütende Proteste des FC St. Pauli blieben aus, einzig Trainer Fabian Hürzeler holte sich wegen Reklamierens die Gelbe Karte ab.
St. Pauli drückt nach der Pause weiter
Nach der Pause spielte der FC St. Pauli weiter nach vorn. Saad verpasste mi einem Schuss aus 16 Metern knapp (49.). Die Berliner kamen wiederum erst in der 55. Minute zu ihrer zweiten echten Torchance, doch Smith blockte gegen Haris Tabakovic.
Danach hatten die Gäste die Partie wieder weitestgehend im Griff. Eggestein wäre um ein Haar der zweite Treffer gelungen, doch die Latte verhinderte das 2:0. Dieses wiederum fiel dann etwa eine Viertelstunde vor dem Ende. Oladapo Afolayan flankte mustergültig von rechts auf Marcel Hartel, der mit perfektem Timing und Wucht per Kopf erhöhte.
"Es kommt nicht oft vor, dass ich den Ball mit dem Kopf so gut treffe", sagte Hartel nach dem Spiel zur Sportschau, "aber ich bin froh, dass ich der Mannschaft mit einem Kopfballtor helfen konnte. Man kann der Mannschaft nur wieder ein großes Lob aussprechen."
Herthas Anschlusstreffer fällt zu spät
Lange mussten die Berliner Fans auf den Anschlusstreffer warten: Zuerst parierte Vasilj glänzend einen Schuss von Fabian Reese. Dann brachte Scherhant mit einem platzierten Flachschuss wieder richtig Stimmung ins Berliner Olympiastadion. Doch St. Pauli widerstand dem Anrennen der Hauptstädter.
St. Pauli gegen Nürnberg, Hertha auf Schalke
Am kommenden Spieltag ist St. Pauli im Samstagabendspiel gegen Nürnberg gefordert (7.10.2023 um 20.30 Uhr). Hertha trifft einen Tag später auswärts auf Schalke 04 (13.30 Uhr).