Erste Niederlage zu Hause Paderborn knackt Heimspiel-Serie des HSV
Alle sieben Saison-Heimspiele hatte der Hamburger SV in der 2. Fußball-Bundesliga bislang gewonnen. Dann kam der SC Paderborn.
Durch das 1:2 (1:1) nach einer packenden Partie ließ der HSV wichtige Punkte liegen und tritt im Aufstiegsrennen auf der Stelle. Die Paderborner nähern sich mit dem Überraschungssieg langsam wieder den Spitzenteams an.
Wunderschöne HSV-Führung
Beide Teams mussten schon unter der Woche (erfolglos) im DFB-Pokal ran. Der HSV ging dabei beim Ausscheiden gegen die Hertha sogar ins Elfmeterschießen, wirkte in den ersten Minuten gegen den SCP dann auch träger, wurde aber schnell präsenter - und erfolgreicher. Laszlo Benes brachte die Gastgeber mit einem 23-Meter-Traumschuss in die obere rechte Ecke in Führung (11. Minute).
Paderborns Ausgleich aus dem Nichts
Mitten in das weitere Drängen der Hamburger schlugen die Gäste aus dem Nichts zu. Nach einer schönen Kombination mit Florent Muslija überwand Filip Bilbija HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandez mit einem knallharten Flachschuss aus zwölf Metern (21.). Trotz klarer Vorteile in Sachen Ballbesitz und Druck nach vorne reichte es bis zur Pause nicht für die erneute HSV-Führung.
SCP zunächst in Unterzahl
In der zweiten Hälfte brauchten die Hamburger lange, um im Spiel anzukommen. Zu lange. Ilyas Ansah nutzte einen Ausrutscher des eingewechselten Dennis Hadžikadunić, stürmte allein auf Heuer Fernandez zu und vollendete flach aus 14 Metern mit seinem ersten Zweitligator (62.).
Allerdings wurden die Karten in der 69. Minute im Wortsinn noch einmal neu gemischt. Torschütze Bilbija sah nach einem harten Einsteigen gegen Nicolas Oliveira Rot - Paderborn nur noch zu zehnt. Schiedsrichter Bastian Dingert hatte zunächst nur Gelb gezeigt, seine Entscheidung nach dem Eingriff des VAR aber korrigiert.
Dann sieht auch Hamburgs Muheim Rot
Duplizität der Ereignisse nur wenige Minuten später: Auch Hamburgs Miro Muheim kassierte zunächst Gelb, sah nach erneutem VAR-Eingreifen aber Rot wegen einer Notbremse (78.).
Die Partie blieb in der Folge offen. Würden die Gastgeber erneut zu einem Schlusspurt wie gegen St. Pauli ansetzen? Nein, trotz neunminütiger Nachspielzeit hatten die wilden, aber wenig planvollen Angriffsbemühungen des HSV keinen Erfolg - obwohl sogar Heuer Fernandez noch im gegnerischen Strafraum auftauchte. Die Hamburger hatten allerdings in der Schlussphase mit zwei Aluminiumtreffern Pech.
"Wir sind super ins Spiel reingekommen, schießen ein Traumtor, dann sind wir zweimal nachlässig und verlieren dadurch ein bisschen den Faden", sagte HSV-Trainer Tim Walter nach dem Spiel im Sportschau-Interview. Paderborns Coach Lukas Kwasniok zeigte sich zufrieden: "Jeder Sieg ist schön, beim HSV ist es vielleicht einen ticken schöner."
Paderborn gegen Rostock, HSV in Nürnberg
Der SC Paderborn trifft am kommenden Spieltag auf Hansa Rostock (Freitag, 15.12.2023 um 18.30 Uhr). Der Hamburger SV ist einen Tag später beim 1. FC Nürnberg gefordert (13.00 Uhr).