Torloses Unentschieden SC Paderborn und SSV Ulm fehlt zündende Idee
In der 2. Fußball-Bundesliga haben der SC Paderborn und Aufsteiger SSV Ulm die Punkte geteilt. Der SCP machte am Sonntag aus viel Spielkontrolle nichts, bei Ulm haperte es am Umschaltspiel - so blieb es beim 0:0.
Das torlose Unentschieden war leistungsgerecht, wenngleich der SCP etwas näher dran war am goldenen Treffer. 13 Torschüsse brachten die ostwestfälischen Gastgeber zustande, Ulm zehn - aber nur wenige waren wirklich gefährlich. Der Aufsteiger aus Ulm kann mit seinem ersten Punkt der Saison am Ende sicher besser leben als die favorisierten Paderborner.
"Am Ende hatten wir vier glasklare Möglichkeiten, um 1:0 zu gewinnen. Aber die haben wir nicht gemacht", sagte Paderborns Coach Lukas Kwasniok nach de Spiel zur Sportschau und fügte hinzu: "da waren wir heute einfach nicht gut." Ulms Trainer Thomas Wörle hingegen freute sich über den ersten gewonnenen Punkt der Ulmer in der Bundesliga: "Das fühlt sich sehr gut an - wie ein gefühlter Sieg, um ehrlich zu sein." Der Punkt gebe dem SSV Rückenwind, "weil wir den Glauben wachsen lassen können", so Wörle weiter.
SCP kontrolliert das Spiel, Ulm diszipliniert
Es war eine zähe Angelegenheit in Paderborn mit ziemlich klarer Rollenverteilung. Der SCP hatte mehr Ballbesitz und dadurch auch Vorteile im Angriffsdrittel, gab das Spieltempo vor. In der insgesamt chancenarmen ersten Hälfte wurde Paderborn immerhin dreimal per Kopf gefährlich, Laurin Curda (6. Minute), Adriano Grimaldi (8.) und Tjark Scheller (29.) verfehlten aber das Tor.
Filip Bilbija war in Hälfte eins bei den ostwestfälischen Hausherren spielerisch noch am auffälligsten und an fast allen Torschüssen beteiligt. Beide Teams hatten zur Pause sieben Abschlüsse auf dem Konto - dabei brachte Ulm drei aufs Tor, der SCP hingegen keinen.
Das lag neben eigenem Unvermögen der Gastgeber auch daran, dass sich Ulm erwartungsgemäß auf die Verteidigung und das Umschaltspiel beschränkte, um die Gastgeber auf dem falschen Fuß erwischen zu können. Defensiv fuhr der Aufsteiger damit ordentlich, offensiv fehlte es dafür an Durchschlagskraft. Die beste Chance für Ulm vergab Semir Telalovic per Kopf nach Flanke von Maurice Krattenmacher (37.).
Paderborns Curda setzt Kopfball an den Außenpfosten
Es ging ohne personelle Veränderungen in den zweiten Durchgang. Doch weil das Spiel bei heißen Temperaturen weiter vor sich hin plätscherte, brachte SCP-Trainer Lukas Kwasniok kurz vor der Stundenmarke mit Luca Herrmann und Ilyas Ansah zwei neue Kräfte. Auch Ulm wechselte, sogar dreimal, dabei musste Niklas Kolbe nach einem Zusammenprall mit Michel angeschlagen vom Feld.
Erst danach wurde es mal wieder gefährlich. Erneut sah Ulm bei einem hohen Ball nicht gut aus - Zehnters Freistoßflanke setzte Curda aus kurzer Distanz an den Außenpfosten (61.). Es war die beste Chance der Partie.
Viele Verletzungspausen, Ulms Torwarttrainer sieht Rot
Denn wirklich Fahrt nahmen die Hausherren danach nicht mehr auf. Stattdessen bekam Angreifer Grimaldi nach einem Sprint noch einen Krampf und musste ausgewechselt werden (75.). Ulms Tom Gaal wurde derweil nach einem Kopfballduell mit Ansah noch minutenlang behandelt (81.), Gaal machte aber weiter - bis er sich in der neunten Minute der Nachspielzeit noch auswechseln ließ.
Zuvor hätte Kostons für Paderborn beinahe doch den goldenen Treffer erzielt, er setzte seinen Abschluss aber knapp vorbei (90.+5). Eine Randnotiz: Ulms Torwarttrainer Holger Betz sah danach wegen Meckerns von der Bank noch die Rote Karte (90.+6).
Paderborn in Münster, Ulm gegen Nürnberg
Der SC Paderborn muss am 5. Spieltag bei Aufsteiger Preußen Münster ran (13.09., 18.30 Uhr), der SSV Ulm empfängt den 1. FC Nürnberg (14.09., 13 Uhr).