Ron Schallenberg und seine Teamkollegen diskutieren mit Schiedsrichter Niklas Winter

FCN schlägt S04 Ärger um Gelb-Rot - Nürnberg dreht Spiel gegen Schalke

Stand: 11.08.2024 22:31 Uhr

Eine höchst strittige Gelb-Rote Karte gegen Ron Schallenberg hat einen überlegenen FC Schalke 04 beim 1. FC Nürnberg ins Hintertreffen gebracht. Der "Club" nutzte im Spiel der 2. Fußball-Bundesliga die zahlenmäßige Überlegenheit eiskalt aus und bezwang den befreundeten Verein aus dem Ruhrgebiet am Samstagnachmittag (10.08.2024) mit 3:1 (0:1).

Ibrahima Cissé belohnte die Schalker Überlegenheit im ersten Spielabschnitt spät (45.+1), noch vor der Pause sah Ron Schallenberg eine sehr zweifelhafte Gelb-Rote Karte. Nürnberg profitierte davon nach dem Seitenwechsel und ging durch Lukas Schleimer (47.) und Caspar Jander in Führung (56.).

Nachdem auch Jander mit der zweiten Gelben vom Platz geflogen war, erhöhte Rafael Lubach (77.) für die Gastgeber zum 3:1 und machte den ersten Saisonerfolg unter dem neuen Trainer Miroslav Klose perfekt.

Nürnbergs Trainer Klose wurde laut in der Halbzeit

"Ich bin entsprechend laut geworden in der Halbzeit. Wir unterschätzen zu viele Situation, die echt gefährlich werden können. Da haben wir zu viele Chancen zugelassen", sagte Nürnbergs Trainer Miroslav Klose am Sportschau-Mikrofon. "Es war nicht alles schlecht gegen den KSC vergangene Woche, so ist heute auch nicht alles schön, nur weil wir 3:1 gewonnen haben."

Schalkes Trainer Karel Geraerts beglückwünschte Klose und die Nürnberger: "Aber ich muss auch meine Mannschaft beglückwünschen zu einer starken ersten Hälfte. Wenn ich ihnen was vorwerfen kann, dann, dass sie in der ersten Hälfte nur ein Tor geschossen haben."

Christian Klug, Sportschau, 10.08.2024 15:11 Uhr

Hälfte eins: Nürnberg ohne Torschuss

Als der Pausenpfiff ertönte, dürfte das Team von "Club"-Coach Klose sehr erleichtert gewesen sein: In 45 Minuten war den Gastgebern kein einziger Torschuss gelungen, offensiv fand nichts statt und auch defensiv offenbarten die Gastgeber immer wieder Schwierigkeiten.

Kenan Karaman (21., Schuss links am Tor vorbei) und Janik Bachmann (27., Kopfball direkt auf FCN-Keeper Jan Reichert) hätten schon die Schalker Führung erzielen können. Doch erst kurz vor dem Pausenpfiff nutzte Cissé aus kurzer Distanz die fehlerhafte Zuordnung der Nürnberger Hintermannschaft nach einem ruhenden Ball von der rechten Seite aus.

Schallenbergs zweite Gelbe legt Schalke "auf den Rücken"

Sehr großen Einfluss auf den Spielverlauf hatten der Schalker Schallenberg, der Nürnberger Jander und Schiedsrichter Nicolas Winter. Zuerst wurde Schallenberg für eine Respektlosigkeit gegenüber dem Schiedsrichter verwarnt, nachdem er aus Protest gegen einen Pfiff von Winter mit über dem Kopf zusammengeschlagenen Händen auf den Rasen gesunken war.

Die zweite Gelbe Karte sah eher nach einer krassen Fehlentscheidung aus: Im Zweikampf mit Jander, der kurz zuvor wegen einer Schwalbe den gelben Karton gesehen hatte, sah Schiri Winter ein taktisches Foul des Schalkers und stellte ihn vom Platz. Der VAR konnte bei dieser Gelb-Roten Karte nicht eingreifen.

Schallenberg postet Risswunde

Schallenberg meldete sich noch während der Partie per Social Media zu Wort und postete eine Risswunde am Fuß, die er während des Zweikampfs mit Jander erlitten hatte: Der Nürnberger war ihm auf den Fuß getreten. "Sorry an alle Schalker, die erste (Gelbe, Anm. d. Red.) darf mir nicht passieren. Die zweite ist trotzdem einfach falsch", schrieb der Spieler auf sein Foto mit der Verletzung.

Als Jander in der 66. Minute wegen eines erneuten Fouls (diesmal an Adrian Gantenbein) ebenfalls seine zweite Gelbe Karte sah, kam Schalke noch einmal auf. Erneut Karaman (69.) verfehlte mit einem Fernschuss. Und dann machte der kurz zuvor eingewechselte Lubach mit einer schnellen Reaktion nach einem Abpraller den Deckel auf den Nürnberger Sieg.

Nürnberg in Darmstadt, Schalke gegen Magdeburg

Der 1. FC Nürnberg muss am nächste Spieltag am Sonntag in Darmstadt ran (25.08.2024, 13.30 Uhr), zeitgleich spielt Schalke auswärts beim 1. FC Magdeburg.