Rot für Torwart Riemann Paderborn unterliegt Fürths Standardspezialisten
In der 2. Fußball-Bundesliga hat die SpVgg Greuther Fürth den SC Paderborn mit zwei Standards kalt erwischt. SCP-Torwart Manuel Riemann erwischte einen rabenschwarzen Tag: Er sah schon in der 26. Minute die Rote Karte.
Beim 1:2 (0:1) lieferte Paderborn am Sonntag trotz der langen Unterzahl eine ansprechende Leistung ab, für Punkte reichte es aber nicht. Adriano Grimaldi (63. Minute) gelang per Kopf nur noch der Anschlusstreffer, nachdem Branimir Hrgota (21.) und Neuzugang Noah Loosli (50.) bereits für Fürth getroffen hatten.
Fürth feierte damit den ersten Sieg nach drei Pleiten in Serie. Die SpVgg klettert auf Platz 14 (23 Punkte). Paderborn rutscht ab und belegt nun Rang sieben (31 Zähler).
SCP-Coach Kwasniok hadert mit Riemanns Torwartspiel
Paderborns Trainer Lukasz Kwasniok bemängelte nach dem Spiel im Sportschau-Interview die frühe Rote Karte seines neuen Keepers Manuel Riemann: "Er war ein bisschen übermotiviert. Er wollte helfen, aber hat der Mannschaft natürlich mehr geschadet."
Fürths Trainer Jan Siewert dürfte den frühen Platzverweis des gegnerischen Torwarts gerne gesehen haben. Noch mehr gefiel ihm die Defensivleistung seiner Mannschaft in der hitzigen Schlussphase."Die Jungs haben sich heute belohnt, weil sie sich am Ende in alles reingeschmissen haben, was ging", sagte er am Sportschau-Mikrofon.
Verfrühter SCP-Jubel bei rasantem Start
Es war ein rasanter Beginn. Den Anfang machte der SCP: Filip Bilbija prüfte SpVgg-Torwart Nahuel Noll mit einem strammen Abschluss aus spitzem Winkel (4.). Auf der Gegenseite scheiterte Fürths Marco John im Duell mit Riemann, der Ball kullerte knapp vorbei (7.).
In der Anfangsphase war Paderborn tonangebend, strahlte mehr Gefahr aus, auch bei Standards. Aaron Zehnter trat einen Freistoß, fand den Kopf des 1,96-Meter-Hünen Calvin Brackelmann - dieser köpfte sehenswert ein zur vermeintlichen Führung. Beim VAR-Check wurde aber eine Abseitsstellung Brackelmanns festgestellt und der Treffer zurückgenommen.
Paderborns Torwart Riemann erlebt rabenschwarzen Tag
Das war bitter, aber noch nicht der Tiefpunkt der ersten Hälfte für die Hausherren: Torwart Riemann rückte in den Fokus. Zunächst rutschte ihm ein strammer, aber mittig platzierter und damit wohl haltbarer Freistoß von Fürth-Kapitän Hrgota durch - damit stand es 0:1 aus Sicht der Paderborner.
Nur wenige Minuten später verschätzte sich der Schlussmann beim Rauslaufen. Er schmetterte weit vor dem Sechzehner Fürths Felix Klaus mit dem Arm um: eine Lehrbuch-Notbremse. Schiedsrichter Richard Hempel blieb keine andere Wahl, als Riemann runterzuschicken. Anschließend stellte SCP-Trainer Lukas Kwasniok um, nahm Rechtsverteidiger Casper Terho runter und brachte Ersatztorwart Markus Schubert (27.).
Loosli trifft beim zweiten Fürther Standard-Tor
Bis zur Halbzeitpause übernahm Fürth aber nicht die Kontrolle, sondern konzentrierte sich auf effektive Abwehrarbeit. Bezeichnend: Paderborn hatte weiterhin mehr Ballbesitz, dafür gewannen die Gäste aber 57 Prozent der Zweikämpfe.
Für Hälfte zwei setzte Paderborn-Coach Kwasniok weiter auf die Offensive, wechselte Angreifer Grimaldi für Defensivmann Visar Musliu ein (46.). Aber nun waren es die Fürther, die anfangs Dampf machten - wobei es wieder ein ruhender Ball war, den die SpVgg nutzte. Julian Green schlug eine Ecke, Neuzugang Loosli köpfte ein zum 2:0. Es war das 15. Standard-Tor der Fürther in dieser Saison - Ligaspitze.
SCP-Joker Grimaldi verkürzt, Fürth wackelt
Paderborn kämpfte sich danach nochmal eindrucksvoll in Unterzahl zurück. Das Angriffsschema lautete: Flanke Zehnter, Kopfball Grimaldi. Und es führte nach knapp einer Stunde zum Erfolg, Grimaldi verkürzte. Beinahe wäre so wenig später auch der Ausgleich gelungen, aber Fürth-Torwart Noll packte zu (71.). Ein weiterer Grimaldi-Kopfball ging knapp vorbei (78.). Fürth hatte Probleme, ließ Zehnter zu viel Platz.
Paderborn hätte gerne noch einen Elfmeter gehabt. Dabei hatte der SCP durchaus Pech, denn Marvin Mehlem wurde von Joshua Quarshie leicht am Fuß getroffen und fiel (68.). Er beschwerte sich danach massiv bei Schiedsrichter Hempel, aber auch nach einer VAR-Überprüfung war dem Unparteiischen der Kontakt offenbar zu wenig für einen Strafstoß. Letztlich brachte Fürth den Sieg über die Zeit.
Paderborn in Ulm, Fürth gegen Regensburg
Paderborn spielt am kommenden Samstag in Ulm (08.02., 13 Uhr). Greuther Fürth empfängt den SSV Jahn Regensburg (07.02., 18.30 Uhr).