Fortuna Düsseldorf jubelt nach dem 3:2 gegen Ulm

Fünf Tore und diverse Chancen Düsseldorf gewinnt vogelwildes Duell mit Ulm

Stand: 01.02.2025 14:58 Uhr

In einem völlig wilden und torreichen Spiel hat sich Fortuna Düsseldorf gegen den SSV Ulm einen Sieg erzittert und den Kontakt zu den Aufstiegsplätzen der 2. Fußball-Bundesliga gehalten.

Von Robin Tillenburg

Die Düsseldorfer siegten am 20. Spieltag mit 3:2 (2:1) und sind mit 33 Zählern mittendrin im Aufstiegsrennen, während die Ulmer mit ihren vielen vergebenen Chancen hadern mussten und mit 17 Punkten in Abstiegsnot bleiben.

Isak Joannesson (9. Minute) erzielte den Führungstreffer für Düsseldorf, Ulms Aaron Keller glich aus (13.). Dawid Kownacki wurde mit seinem Doppelpack zum Matchwinner (15., 59.). Oliver Batista-Meier war in der 53. Minute der zwischenzeitliche erneute Ausgleich gelungen.

Ulm unglücklich, Fortuna abgezockter

Nach dem Spiel lobte Ulms Trainer Thomas Wörle im Sportschau-Interview den Auftritt seiner Mannschaft: "Es war ein Spiel, wo die etwas reifere und abgezocktere Mannschaft mit hoher individuellen Qualität gegen eine Mannschaft gewinnt, die über 90 Minuten gesehen vielleicht die bessere war. Das waren wir."

Dieser Analyse konnte selbst Fortuna-Trainer Daniel Thioune nicht widersprechen. "Natürlich muss man gestehen, dass wir ein wenig Glück hatten", sagte er im Sportschau-Interview nach dem Spiel. "Wir haben festgestellt, dass mit weniger Aufwand manchmal mehr Ertrag möglich ist."

Drei Tore innerhalb von sechs Minuten

Die Fortuna startete direkt mit dem unter der Woche verpflichteten Moritz Heyer auf der Linksverteidigerposition und überließ den Gästen erst einmal die Spielkontrolle - bevor sie nach nicht ganz zehn gespielten Minuten mit der ersten Chance des Spiels eiskalt zuschlug: Johannesson zog von rechts in die Mitte, wurde von den viel zu passiven Ulmern überhaupt nicht angegriffen und setzte den Ball aus knapp 25 Metern hart und platziert rechts unten ins Eck.

Geschockt waren die Gäste davon nicht und antworteten keine fünf Minuten später. Bei einem Konter waren eigentlich genügend Fortunen zurückgeeilt, aber Maurice Krattenmacher fand den links mitgelaufenen Keller, der wiederum in Düsseldorfs Strafraum nicht angegriffen wurde und leicht abgefälscht den Ausgleich erzielte.

Damit war die turbulente Anfangsphase aber noch nicht vorbei. Auch die dritte Torchance des Spiels war wieder ein Volltreffer: Düsseldorf verschärfte rechts plötzlich das Tempo, Moritz Kwarteng stecke wunderbar auf den in die Schnittstelle startenden Kownacki durch und der schoss mit einem trockenen Abschluss die erneute Führung heraus - es war der dritte Treffer der Anfangsviertelstunde und die zweite Kwarteng-Vorlage.

Düsseldorf und Ulm mit Chancen auf weitere Treffer

Diese wilde Schlagzahl konnte die Partie natürlich nicht beibehalten, es dauerte immerhin zehn Minuten, ehe die Fortuna die nächste Gelegenheit herausspielte: Dzenan Pejcinovic köpfte aber in der 25. Minute nach Flanke von rechts knapp über das Tor.

In der 33. Minute hätte Ulms Batista-Meier aber beinahe einen Kandidaten für das Tor des Monats erzielt - Florian Kastenmeier parierte den Gewaltschuss in Richtung Winkel so gerade noch mit einer Hand, auf der anderen Seite traf Pejcinovic nach toller Vorarbeit von Kwarteng noch den Pfosten, der Treffer hätte allerdings wegen einer knappen Abseitsstellung ohnehin nicht gezählt (39.). Kurz vor dem Pausenpfiff kam Ulm nochmal etwas besser auf, es waren durchweg muntere erste 45 Minuten, bei denen beide Teams defensiv und im Spielaufbau große Probleme offenbarten, aber gleichzeitig mutig nach vorne spielten.

Ulm in Halbzeit zwei klar besser - aber vor dem Tor zu schwach

Ulm nahm den Schwung aus der Endphase der ersten Hälfte direkt mit und belohnte sich dann auch mal: Aus dem rechten Halbfeld segelte eine Flanke von Tom Gaal ewig lang quer durch den Düsseldorfer Strafraum, wo Batista-Meier den gerade eingewechselten Matthias Zimmermann im Kopfballduell ganz alt aussehen ließ und per Kopf das 2:2 erzielte (52.). Das weckte wiederum die Mannschaft von Daniel Thioune wieder auf - Johannesson wurde bei einem beherzten Dribbling von Ulms Johannes Reichert ziemlich ungeschickt gestoppt und nahm das ausgestreckte Bein clever an - eine richtige Entscheidung. Kownacki verwandelte souverän zu seinem 9. Saisontreffer (59.).

Es blieb ein heißer Tanz und der SSV machte gegen hinten anfällige Fortunen, bei denen Kapitän André Hoffmann bis in die 82. Minute auf der Bank saß, richtig Druck: Max Brandt hatte den erneuten Ausgleich auf dem Fuß, schoss aber volley über das Tor (64.), Semir Telalovic hätte das 3:3 unbedingt machen müssen, scheiterte aber völlig frei an Kastenmeiers Bein (68.). Die Gäste drängten auch in der Schlussphase weiter auf den mittlerweile lange überfälligen Ausgleich, kamen immer wieder in aussichtsreiche Positionen, blieben aber mit sichtbar schwindenden Kräften erfolglos. Auch der letzte Abschluss von Philipp Strompf landete in Kastenmeiers Armen (94.). Die effiziente Fortuna jubelte somit über einen glücklichen Dreier und konnte sich bei ihrem Torwart und der Ulmer Abschlussschwäche bedanken.

Düsseldorf in Hannover, Ulm gegen Paderborn

Düsseldorf fährt nächstes Wochenende nach Hannover (09.02., 13.30 Uhr). Ulm ist am Tag zuvor gegen Paderborn gefragt.