Denis Huseinbasic jubelt über seinen Treffer

Nach Remis des HSV Köln nach Sieg in Paderborn wieder oben

Stand: 31.03.2025 00:01 Uhr

Der 1. FC Köln hat die Vorlage des HSV genutzt und mit einem Sieg beim SC Paderborn die Tabellenführung in der 2. Fußball-Bundesliga übernommen. Die Kölner setzten sich am 27. Spieltag beim direkten Verfolger mit 2:1 durch.

Mit dem Sieg zog der FC am bisherigen Tabellenführer Hamburger SV vorbei und setzte sich mit 50 Punkten an die Spitze. Die Kölner hielten zugleich den Verfolger aus Paderborn auf Distanz, der zuvor sieben Spiele in Folge ungeschlagen war. Die Ostwestfalen bleiben bei 45 Punkten stehen.

Marvin Mehlem brachte Paderborn in der 34. Minute in Führung, Kölns Ausgleich fiel noch vor der Pause (42.) durch ein Eigentor von Felix Götze. Denis Huseinbasic drehte mit seinem Tor (61.) das Spiel.

FC-Trainer Struber erleichtert

Kölns Coach Gerhard Struber zeigte sich erleichtert, nachdem in Köln zuletzt die Nervosität gestiegen und düstere Szenarien entworfen worden waren, falls der angepeilte Aufstieg misslingen sollte: "Es ist ein weiterer Schritt in unserem Marathon. Jeder weiß, wie schwierig es ist, in dieser Liga zu punkten. Die Jungs haben das fantastisch gemacht", sagte Struber im Sportschau-Interview.

Paderborn verpasste nach dem 5:3-Spektakel gegen Kaiserslautern den möglichen nächsten Schritt nach ganz oben. "Wir hatten 20, 25 gute Minuten, aber dann gab es einen Bruch im Spiel", sagte Coach Lukas Kwasniok.

Paderborn-Trainer Kwasniok: "Nicht mutig genug"

Womöglich, so Kwasniok, fehle es dem Team im Aufstiegsrennen auch an der Wahrnehmung, ein echtes Spitzenteam zu sein. "Wir waren nicht mutig genug. Wir hatten nicht das Gefühl, hier tatsächlich etwas verlieren zu können."

Köln trat stark ersatzgeschwächt an, neben den verletzten Offensivstützen Linton Maina und Damion Downs fiel mit Jusuf Gazibegovic, Dominique Heintz und Kapitän Timo Hübers fast die komplette Stamm-Abwehr aus. Eric Martel rückte in die Abwehr. Zudem fehlte Mittelfeld-Motor Dejan Ljubicic (gelbgesperrt).

Kölns Schwäbe pariert Elfmeter von Paderborns Obermair

Paderborn hatte den stärkeren Beginn, attackierte die umformierte Kölner Deckung immer wieder über die Flügel und brachte gefährliche Flanken vor den Kasten.

Die erste große Führungschance ebnete aber Kölns Winter-Neuzugang Joel Schmied: Der Schweizer brachte am Strafraumrand mit einem ungeschickten und obendrein überflüssigen Schubser Sven Michel zu Fall - Schiedsrichter Frank Willenborg zeigte auf den Punkt. Doch FC-Keeper Marvin Schwäbe machte Schmieds Aussetzer wieder wett, parierte den Elfmeter von Paderborns Kapitän Raphael Obermair (25.)

Köln nach Rückstand mit Wut im Bauch

Schwäbes Rettungstat gab den Kölnern Auftrieb, Imad Rondic (29.) vergab die erste gute Chance für die Gäste. Paderborn kam dann über einen Konter doch noch zur Führung - und hatte Glück, dass das Einsteigen von Filip Bilbija, der Matthias Olesen zu Fall brachte, ungeahndet blieb. Bilbija hatte freie Bahn und bediente Mehlem, der Schwäbe diesmal keine Chance ließ.

Köln agierte im Anschluss mit ordentlich Wut im Bauch, Tim Lemperle und Rondic (39., 40.) mit einem Kopfball an die Latte vergaben zwei Riesenchancen. Beim Ausgleich war dann erneut der bislang glücklose Sturm-Neuzugang Rondic beteiligt, den Schuss des Bosniers lenkte Götze als letzter Mann an den Pfosten, von dort sprang der Ball zurück an seinen Körper und rutschte über die Linie.

Kölns Rondic im Pech, Huseinbasic trifft

Köln war auch nach Wiederanpfiff besser im Spiel, attackierte die Gastgeber jetzt früher im Spielaufbau. Rondic ließ die nächsten dicken Chancen liegen: Nach einem Kopfball knapp neben den Pfosten (48.) hatte er zehn Minuten später erneut die Führung auf dem Fuß: Paderborns Keeper Manuel Riemann war bei einer Rettungsaktion aus dem Strafraum geeilt, Rondic brachte den Ball nicht im verwaisten Kasten unter.

Doch Köln blieb dran, Luca Waldschmidt machte den Ball stark am Strafraum fest und bediente Huseinbasic, dessen Schuss wurde leicht abgefälscht und schlug im langen Eck ein - die Gäste hatten die Partie gedreht.

Paderborn nach Rückstand druckvoller

Paderborn verstärkte nach dem Rückstand den Druck. Köln bekam dadurch Konterchancen, wieder war es Rondic (71.), der die mögliche Vorentscheidung verpasste.

Paderborns Coach brachte in der Schlussphase mit Ilyas Ansah und Adriano Grimaldi zwei frische Offensivkräfte. Grimaldi hatte die dicke Chance zum Ausgleich, Martel ging im letzten Moment am Fünfmeterraum dazwischen.

Paderborn versuchte es weiter über die Flügel, Köln ließ zu viele Flanken in den Sechzehner zu, brachte den Vorsprung am Ende auch mit etwas Glück über die Zeit.

Paderborn in Braunschweig, Köln gegen Berlin

In der kommenden Woche muss der SC Paderborn schon am Freitagabend (18.30 Uhr) in Braunschweig antreten. Köln empfängt Hertha BSC zum Topspiel am Samstagabend (20.30 Uhr).