Auswärtssieg bei der KSV Union Berlin reicht eine gute Halbzeit in Kiel
In der Fußball-Bundesliga hat der 1. FC Union Berlin drei Punkte aus Kiel entführt. Bei der KSV Holstein reichte den später viel zu passiven "Eisernen" eine gute Halbzeit für den Sieg.
Am Sonntag (20.10.2024) gewann Berlin mit 2:0 (1:0). Das hatte Union zwei Jungstars zu verdanken: Tom Rothe (19 Jahre) und Aljoscha Kemlein (20). Erst legte Rothe Kemlein (18.) das Führungstor auf - es war Kemleins erster Profi-Treffer. Und in Hälfte zwei dominierte der KSV, aber Rothe (89.) traf nochmal selbst ins Netz.
Durch den Sieg klettert Union Berlin auf Platz fünf (14 Zähler). Holstein Kiel belegt bei weiterhin zwei Punkten den 17. Tabellenrang. KSV-Trainer Marcel Rapp, der mit seinem Team noch sieglos ist, sagte der Sportschau: "Aus meiner Sicht fehlen Kleinigkeiten." Die zweite Hälfte sei Kiel dominant gewesen: "Dann ist es typisch Union Berlin - mit einem Standard machen sie das 2:0 und das Spiel ist durch."
Bo Svensson, Coach von Union Berlin, unterstrich nach dem ersten Auswärtssieg: "Die Leistung war in Ordnung. Trotz der drei Punkte müssen wir ein paar Sachen vor allem in der zweiten Halbzeit besser machen."
Hollerbach verpasst Union-Blitzstart
Noch keine 30 Sekunden waren im Holstein-Stadion gespielt, da hätte Union Berlin beinahe einen Traumstart hingelegt. Ein langer Ball von Kevin Vogt auf die linke Seite genügte, um den KSV in die Bredouille zu bringen. Jorbe Vertessens Flanke köpfte Benedict Hollerbach haarscharf vorbei.
Danach gab es erstmal eine etwa zweiminütige Unterbrechung (2.): Im Kieler Block sorgte Pyrotechnik für blauen Rauch, der die Sicht im Stadion beeinträchtigte. Auch die Union-Fans brannten kurz darauf Feuerwerkskörper ab.
Während dieser kurzen Atempause pustete Kiel einmal kräftig durch - und hatte danach eine kurze Drangphase. Der KSV wurde in der 9. Minute erstmals selbst gefährlich. Nicolai Remberg verzog im Getümmel nach einem Eckball einen Fallrückzieher knapp.
KSV ohne Durchschlagskraft, Kemlein mit Premierentor
Union Berlin verteidigte in Hälfte eins aber größtenteils konzentriert und überstand die wenigen offensiven Avancen der Hausherren (drei Torschüsse) unbeschadet.
Und die "Eisernen" erzielten sogar mit einem ihrer acht eigenen Torschüsse selbst die Führung. Tom Rothe durfte unbedrängt flanken - Kemlein setzte seinen Kopfball perfekt in die Ecke. Christopher Trimmel hätte fast noch vor der Pause erhöht, traf mit seinem Dropkick aber nur das Außennetz (33.).
Beide Teams mussten bereits vor dem Gang in die Kabine verletzungsbedingt wechseln. Erst wurde bei den Gästen Tim Skarke von Woo-yeong Jeong ersetzt (27.), Holstein Kiels Alexander Bernhardsson musste wenig später für Steven Skrzybski vom Feld (34.).
Kiel nach der Pause spielbestimmend, aber FCU effektiver
Holstein-Trainer Marcel Rapp reagierte und brachte für die zweite Hälfte seinen besten Torschützen: Angreifer Shuto Machino (vier Saisontore) kam, Mittelfeldmann Magnus Knudsen musste weichen.
Und tatsächlich war Kiel erstmal die aktivere Mannschaft nach dem Wiederbeginn. Union-Torwart Frederik Rönnow musste zweimal mit Flugparaden eingreifen: Einmal fischte er einen Versuch von Remberg raus (47.), kurz darauf auch noch einen gefährlichen Schlenzer von Finn Porath (53.). Kiel drängte Union hinten rein und auf den Ausgleich.
Die Gäste aus Berlin fanden kaum noch statt. Bezeichnend: Union-Torwart Rönnow holte sich schon in der 73. Minute die Gelbe Karte wegen Zeitspiels ab. Doch Kiel wollte der Ausgleich nicht mehr gelingen - meist fehlte die Konsequenz oder das Glück: Skzrybski scheiterte aus kurzer Distanz am grandios aufgelegten Rönnow (90.+1).
Berlin war in der Schlussphase hingegen nochmal eiskalt: Danilho Doekhi traf per Kopf den Pfosten (88.), bevor Rothe nach einem Eckstoß von Laszlo Benes das 2:0 besorgte.
Kiel in Stuttgart, Union gegen Frankfurt
Holstein Kiel ist am kommenden Samstag zu Gast beim VfB Stuttgart (26.10.2024, 15.30 Uhr). Union Berlin empfängt einen Tag später Eintracht Frankfurt (17.30 Uhr).